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FIA erlässt Reifenrichtlinien für F1-Teams

FIA erlässt Reifenrichtlinien für F1-Teams

Auf Bitten von Hersteller Pirelli hat der Automobil-Weltverband (FIA) den Formel-1-Teams vor dem Grand Prix von Deutschland klare Anweisungen im Umgang mit den Reifen erteilt.

Die FIA gab am Freitag vor dem ersten Freien Training auf dem Nürburgring die zulässigen Luftdruckwerte bekannt.

Zudem wurden der maximale Winkel für den sogenannten Radsturz festgelegt und der Tausch von linken und rechten Hinterrädern strikt untersagt.

Faktoren Schuld an Silverstone-Desaster

Diese Faktoren hatten laut Pirelli-Angaben nach eingehender Fehleranalyse auch zu der Serie von gefährlichen Reifenplatzern beim Rennen vergangenen Sonntag in Silverstone geführt.

Sollten sich die Ereignisse dieses Wochenende in Deutschland wiederholen, haben die Fahrer einen sofortigen Streik angekündigt. Auf diese Boykott-Drohung hat sich die Pilotenvereinigung (GPDA) am Donnerstagabend geeinigt.

Um ihre Sicherheit zu gewährleisten, hat Pirelli bereits überarbeitete Reifen auf den Nürburgring geliefert. Eine Kevlarschicht soll anstelle des bisherigen Stahlbandes ein Überhitzen der Hinterreifen verhindern.

Komplett neue Reifen in Ungarn

Beim übernächsten WM-Lauf Ende Juli in Ungarn sollen sogar komplett neue Pneus zum Einsatz kommen. Diese sollen zuvor ausgerechnet in Silverstone - dem Ort des Reifenfiaskos vergangene Woche - einem Test unterzogen werden.

Pirelli zeigte sich am Freitag in der Früh von der Boykott-Drohung der Piloten irritiert, nachdem sich diese zuvor noch zuversichtlich geäußert hatten, dass der italienische Hersteller die Situation in den Griff bekommen werde.

"Am Ende des Tages müssen wir einfach sicherstellen, dass wir keine Probleme wie in Silverstone haben. Das ist die Quintessenz", betonte Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery.

Pirelli gesteht Fehler ein

Auch Pirelli habe Fehler gemacht. "Wir haben den Teams in Silverstone erlaubt, dass sie die Hinterreifen vertauschen. Das hätten wir nicht tun sollen", meinte Hembery.

Aufgrund des asymmetrischen Aufbaus der Pneus funktionieren diese links und rechts nicht identisch.

Grund für das laut Pirelli für die Reifenplatzer mitverantwortliche Vertauschen der Räder war eine minimale Leistungsverbesserung.