news

FIA bestätigt: Formel 1 fährt in Bahrain

FIA bestätigt: Formel 1 fährt in Bahrain

Der Grand Prix von Bahrain wird am 22. April allen Sicherheitsbedenken zum Trotz stattfinden.

Der Automobil-Weltverband (FIA) entschied am Freitag in der Früh, den vierten WM-Lauf wie geplant durchführen zu lassen.

"Nach aktuellen Informationen ist bestätigt, dass angemessene Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, um den WM-Lauf in Bahrain stattfinden zu lassen", teilte die FIA in einer Erklärung mit.

Zweite Absage vermieden

Im Golfstaat kam es wegen der anhaltenden Proteste für mehr Reformen zuletzt wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. 2011 war der Grand Prix wegen blutiger Unruhen abgesagt worden.

Heuer wollten der Streckenbetreiber, die nationale Motorsportbehörde als Veranstalter und die Regierung dies vermeiden und gaben Sicherheitsgarantien ab.

Die Piloten hatten Aussagen weitestgehend vermieden und auf die FIA verwiesen. Rekordweltmeister Michael Schumacher und Red-Bull-Pilot Mark Webber bezogen zumindest Position.

Ecclestone warb um GP

"Ich bin sicher, dass sie dort alles dafür tun, dass wir keine Probleme haben werden", erklärte Schumacher. Man könne aber nicht ignorieren, "dass wir alle im Hinterkopf haben, dass wir nicht in die Unruhen involviert werden wollen", erinnerte der Australier Webber.

Chefvermarkter Bernie Ecclestone holte sich in Shanghai vor dem Freien Training für den sonntägigen China-GP die Zustimmung der Verantwortlichen der zwölf Rennställe.

"Alle sind glücklich. Wir haben überhaupt keine Probleme gehabt", meinte der 81-Jährige nach dem kurzen Treffen am Freitag.

"Zusätzliche Vorkehrungen"

"Das Rennen steht auf dem Kalender, schon seit längerem. Wir werden dort sein. Das ist zu 200 Prozent sicher. Alle Teams sind einverstanden", sagte der Brite. Hinter vorgehaltener Hand hatten einige Teams zuvor allerdings deutliche Bedenken geäußert.

Die Rennställe werden selbst zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen treffen, kündigte Red-Bull-Teamchef Christian Horner an. "Wir nehmen die Sicherheit all unserer Angestellten sehr ernst, und so ist es unvermeidbar, manchmal zusätzliche Vorkehrungen zu treffen", erklärte Horner.

Das war zuletzt auch in Brasilien und Indien der Fall gewesen. "Es gibt auch andere Rennen, mit denen Risiken verbunden sind, und es ist Sache eines jeden Teams, wie es damit umgeht. Nächstes Wochenende wird es nicht anders sein."

"Keine Sorge um den Sport"

Der Österreicher Christian "Toto" Wolff nahm als Williams-Direktor wie die künftige Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn an der Sitzung teil.

"Ich muss mich darauf verlassen, was kompetente Menschen sagen und nicht auf Youtube und Facebook. Ich habe keine Sorgen für mein Team und den Sport", erklärte Wolff in einem TV-Interview.

FIA-Präsident Jean Todt hatte im Vorfeld in Bahrain Minister, den Präsidenten der unabhängigen Untersuchungskommission, Firmen-Repräsentanten und Botschafter mehrerer Staaten konsultiert.

Keine Bedenken mehr

Zudem habe man ständig Sicherheitsinformationen von Diplomaten und Experten eingeholt, hieß es in der FIA-Mitteilung. Weder die Formel-1-Kommission noch der Rechteinhaber sei für eine Verschiebung oder Streichung des Grand Prix von Bahrain eingetreten.

Am Montag waren bei der Explosion einer Bombe in einem Vorort der Hauptstadt Manama sieben Polizisten verletzt worden, am Donnerstag kam es in einem Dorf zu Zusammenstößen zwischen Sunniten und Schiiten. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte sich am Donnerstag "besorgt über den übermäßigen Einsatz von Gewalt gegen Demonstranten".

Trennung von F1 und Politik

Er rief alle Beteiligten auf, auf Gewalt zu verzichten und unterstrich, dass "die fundamentalen Rechte des Volks von Bahrain, darunter das Recht auf friedliche Demonstrationen, respektiert werden müssen".

Ecclestone erklärte, er sei überzeugt, dass die Bevölkerung Bahrains weiter auf Reformen drängen werde. "Das machen sie ja schon seit einer gewissen Zeit. Aber was hat das mit der Formel 1 zu tun?"

Er sei froh, dass die Position der Formel 1 klar sei, betonte der Brite. "Wir mischen uns nicht in die Politik der Länder ein, in denen wir fahren."