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"Können den Kampf gewinnen oder verlieren"

Die Formel 1 startet am Wochenende in Belgien in eine spannende zweite Saisonhälfte.

WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton wird von seinem Mercedes-Kollegen Nico Rosberg und dem Ferrari-Piloten Sebastian Vettel gejagt, sein Team möchte in Spa-Francorchamps nach dem "Ausrutscher" in Ungarn wieder mit beiden Piloten auf das Podest.

Weltmeister Hamilton hat die vierwöchige Sommerpause inmitten von Stars aus dem Showbiz wie Rihanna und Jon Bon Jovi verbracht, am Sonntag (14.00 Uhr MESZ) will er sich selbst auf der Rennstrecke wieder als Sieger präsentieren. Rosberg und Vettel, die in der WM 21 bzw. 42 Punkte zurückliegen, sollen die pure Entschlossenheit des Briten zu spüren bekommen.

Vettel: "Das Unmögliche möglich machen"

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff rief die Silberpfeile in Erwartung der Attacken der Konkurrenz zu höchster Wachsamkeit auf. "Man darf niemals den Fuß vom Gas nehmen", forderte der Österreicher vor dem elften WM-Lauf der Saison.

Daran denkt Hamilton nach fünf Saisonsiegen auch gar nicht. "Ich will in Spa zurückschlagen", hatte der Brite noch beim Ungarn-Rennen, wo er über den sechsten Platz nicht hinausgekommen war, eine Kampfansage an seine Rivalen gesandt.

Seine zwei deutschen Herausforderer möchten im Titelkampf die Wende schaffen. Vettel hat der zweite Saisonsieg in Budapest (41. GP-Erfolg) einen enormen Schub verliehen. "Wir werden alles versuchen, um das Unmögliche möglich zu machen", kündigte der vierfache Champion an.

Rosberg will Chancen nutzen

Rosberg will sich mit dem Status als Nummer zwei im Team und der WM-Wertung nicht abfinden. "Am liebsten würde ich schon morgen wieder Rennen fahren", ließ er noch in Budapest wissen. Jetzt liege es an ihm, die "Chancen zu nutzen - aber auch, sie mir zu erarbeiten. Das ist definitiv mein Ziel", sagte Rosberg, der sich in den vergangenen Wochen an die Rolle als werdender Vater gewöhnte.

In Belgien, wo er im Vorjahr die Poleposition innehatte, will der 30-Jährige endlich auch beim Start glänzen. Um Spannung und Unberechenbarkeit der Rennen zu erhöhen, wurden mitten in der Saison die technischen Hilfen beschränkt.

"Mir gefällt das, weil es mir in diesem Bereich die Möglichkeit gibt, zu versuchen, Lewis zu schlagen. Bis jetzt war es schwierig, denn es lag nicht wirklich in den Händen der Piloten", erläuterte Rosberg.

"Nun sind wir auf uns gestellt"

Vor allem beim Kuppeln sind die Fahrer nun verstärkt gefordert. "Es wird eine Herausforderung, weil die Ingenieure das bis jetzt so sehr mit ihren Abstimmungen kontrolliert haben. Nun sind wir auf uns gestellt, das wird eine große Veränderung."

Die Dominanz der Silberpfeile soll nach dem Willen von Wolff dennoch Bestand haben. Der Motorsport-Chef schwor das Weltmeister-Team denn auch auf den Titelkampf ein. "Über den Sommer haben wir alle die Chance genutzt, um unsere Akkus aufzuladen. Dabei blieben wir jedoch auf die anstehenden Aufgaben konzentriert", betonte Wolff.

"Es gibt noch immer viele Möglichkeiten, um diesen Kampf zu gewinnen oder zu verlieren. Deshalb müssen wir unablässig daran arbeiten, um an der Spitze zu bleiben."

"Spa schon auf der Konsole meine Lieblingsstrecke"

Wolff dürfte die folgenschwere 2014er Auflage in Belgien noch lebhaft vor Augen haben. Schon in Runde zwei raste damals Rosberg, der spätere Zweite, in Hamiltons Auto - erstmals krachte es damit zwischen den WM-Rivalen auch auf einer Formel-1-Rennstrecke. "Du musst immer vorsichtig sein", warnte Wolff. "Ein schlechter Tag, beide Autos holen wenige Punkte und 'bumm' gerätst du nach hinten."

Daniel Ricciardo kommt mit Red Bull als Vorjahressieger auf die Ardennen-Strecke zurück. "Spa war schon meine Lieblingsstrecke, als ich als Kind auf der Konsole gespielt habe", sagte der Australier auf der Team-Website. In der Realität habe sich später jeder Teil als so toll erwiesen wie erhofft. "Und der GP-Sieg im Vorjahr war wirklich cool. Wir hatten an diesem Wochenende das beste Paket."

Nach den ersten Podestplätzen der Saison in Ungarn reisen Ricciardo und sein dort zweitplatzierter Teamkollege Daniil Kwjat auch optimistisch nach Belgien. Auch für den Russen ist Spa eine der Lieblingsstrecken. "Es ist eine echte Herausforderung. Dort spürt man mehr als auf jedem anderen Kurs, dass man ein Formel-1-Auto steuert."