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"Ich schaue nie zurück, ich schaue immer nach vorne"

Lewis Hamilton blickt nicht zurück. Der Formel-1-Weltmeister will den Strategiefehler seines Mercedes-Teams, der ihn vor zwei Wochen im Klassiker in Monaco den Sieg gekostet hat, in Kanada hinter sich lassen.

Der Engländer geht als Favorit ins Wochenende in Montreal - und voller Zuversicht. Sein Vertrauen in das Team sei so groß wie immer, betonte er am Donnerstag vor Journalisten.

"Wir haben viel Erfolg miteinander. Dieses eine Rennen beschädigt die gute Basis, die wir haben, nicht", versicherte Hamilton, der seinen Vertrag erst kürzlich um drei Jahre bis Ende 2018 verlängert hat.

Mercedes hatte den WM-Leader in einer Safety-Car-Phase fälschlicherweise zum Reifenwechsel an die Box geholt. Dadurch fiel er vom ersten auf den dritten Platz zurück. Der Vorsprung auf seinen WM-Rivalen Nico Rosberg schrumpfte auf zehn Punkte.

"Versuche, stärker zurückzukommen"

Fragen nach der Szene kann Hamilton schon gar nicht mehr hören. "Es ist kein Thema, wie ich mich gefühlt habe. Jetzt fühle ich mich stark", erklärte der 30-Jährige. Sein Fokus liege auf der Zukunft.

"Es sind noch viele Rennen. Ich schaue nie zurück, ich schaue immer nach vorne. Wir haben ein großartiges Team, ein großartiges Auto. Ich versuche, dieses Wochenende stärker zurückzukommen."

An Kanada hat Hamilton gute Erinnerungen. 2007 holte er auf der Ile Notre Dame den ersten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. 2010 und 2012 folgten zwei weitere. Öfter hat in Montreal nur Rekordsieger Michael Schumacher (7) gewonnen.

Im Vorjahr musste Hamilton allerdings mit Bremsdefekt an seinem Mercedes aufgeben. Rosberg holte hinter Premierengewinner Daniel Ricciardo im Red Bull Rang zwei.

Neuer Motor bei Ferrari

"Es ist eine gute Strecke. Wir waren hier immer stark", meinte Hamilton. "Trotzdem versucht man jedes Mal, wenn man hierherkommt, noch schneller zu sein." Gefahr droht am Sonntag (20.00 Uhr MESZ) nicht nur von möglichen Safety-Car-Phasen - in 11 der vergangenen 17 Rennen auf dem Circuit Gilles Villeneuve gab es so eine -, sondern auch von Ferrari. Die Italiener brachten einen deutlich verbesserten Motor nach Übersee.

"Ich weiß nicht, was Ferrari gemacht hat. Aber wir haben einen fantastischen Motor. Daher bin ich ziemlich zuversichtlich", sagte Hamilton. "Ferrari war in den letzten Rennen schon schnell, also werden sie auch hier schnell sein."

Sebastian Vettel liegt als WM-Dritter nur noch 28 Punkte zurück. Hamilton will sich davon nicht nervös machen lassen. "Er ist mental so stark", lobte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff seinen Superstar.

"Ich bin zufrieden"

Frustbewältigung betrieb Hamilton vergangene Woche in den USA. Sein Gaststart bei der umstrittenen Autofernfahrt "Gumball 3000" lief aber ebenfalls nicht ganz ohne Probleme ab.

Hamilton fuhr das letzte Teilstück der Straßenrallye von Los Angeles nach Las Vegas in einem Supersportwagen der Marke Koenigsegg. Laut britischen Medienberichten soll ihm dabei im Bereich von "Death Valley" das Benzin ausgegangen sein.

Nur dank der Hilfe eines anderen Teilnehmers schaffte es Hamilton zur nächsten Tankstelle. Dort entstanden Fotos, wie er seinen blauen Boliden selbst betankt.

Auch in der Formel 1 könnten Tankstopps ab 2017 wieder eingeführt werden. Hamilton macht sich darüber noch keine Gedanken - auch nicht mehr über den Rückschlag von Monaco. Der Weltmeister ist mit sich selbst im Reinen. "Ich bin zufrieden, wie ich das letzte Rennen gefahren bin."