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"Wir haben uns in allen Bereichen verbessert"

Die überlegene Darbietung von Red Bull am Wochenende im Grand-Prix von Japan ist nicht nur einem neuen aerodynamischen Trick geschuldet gewesen.

Das betonte Teamchef Christian Horner vor dem nächsten Rennen am Wochenende in Südkorea. Unterdessen bezweifelt die Konkurrenz immer mehr, ob das österreichisch-englische Erfolgsteam tatsächlich gewillt ist, den Sparkurs der kommenden Jahre mitzutragen.

Doppel-Weltmeister Sebastian Vettel hat den Rückstand auf WM-Leader Fernando Alonso mit zwei Siegen in Folge in Singapur und Suzuka zuletzt auf vier Punkte reduziert.

Doppel-DRS bringt mehr Speed

Mit einem weiteren Erfolg würde der 25-jährige Deutsche in Korea die WM-Führung übernehmen. Die neue Dominanz, die an jene aus dem Vorjahr erinnert, kam zeitgleich mit einer neuen Frontpartie und vor allem einem neuen Heckflügel, der ein sogenanntes Doppel-DRS ermöglicht - nur Zufall?

"Wie bei allen diesen Dingen gibt es nie eine Wunderwaffe", betonte Horner. "Es ist sehr schwierig, die Leistung des Autos nur auf diesen Heckflügel zu reduzieren. Wir haben uns in allen Bereichen verbessert. Die wichtigste Arbeit liegt in den Details."

Das doppelte Drag Reduction System (DRS) macht den RB8 vor allem auf der Geraden schneller. "Diese paar km/h machen unseren Aufwärtstrend aber noch nicht aus", versicherte Horner.

Schwächen im Qualifying ausgemerzt

In Suzuka hatten Vettel und sein Teamkollege Mark Webber erstmals in dieser Saison gemeinsam die erste Startreihe besetzt. Während Webber nach einer Startkollision noch Rang neun rettete, dominierte Titelverteidiger Vettel das Rennen nach Belieben.

Der Deutsche schien weit weg von seinem Limit, kam dennoch mehr als 20 Sekunden vor dem zweitplatzierten Ferrari-Piloten Felipe Massa ins Ziel.

Vettel durfte sein DRS im Rennen praktisch nicht verwenden, ist dieses doch eigentlich als Überholhilfe konzipiert. Besonders viel bringt das System allerdings im Qualifying.

"Das Qualifying war zuletzt ein bisschen unsere Schwachstelle. In den letzten Rennen scheint es aber wieder besser gelaufen zu sein", sagte Vettel, ohne speziell auf die Gründe dafür einzugehen. "Wir haben uns in den letzten Rennen verbessert."

Hält man sich an den Sparkurs?

Die immer neuen technischen Tricks seiner Ingenieure verdanken die Bullen auch ihren großen Ressourcen. Seit dem Austritt der beiden Red-Bull-Teams aus der Teamvereinigung (FOTA) bezweifelt die Konkurrenz die Absicht, sich in Zukunft an das Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA) zu halten.

Das RRA tritt frühestens 2014 in seiner endgültigen Form in Kraft, es gibt aber von allen Teams Absichtserklärungen zum Sparen.

Laut "motorsport-total.com" hat Red Bull seinen Personalstand im Formel-1-Bereich von 2010 auf 2011 aber sogar erhöht.

Mehr Personal, weniger Geld

Statt 646 seien im Vorjahr 657 Mitarbeiter für Red Bull Racing und die ausgegliederte Entwicklungsabteilung Red Bull Technology tätig gewesen, berichtete das Fachportal am Montag unter Berufung auf die britische Handelskammer. Der Umsatz stieg demnach um 13,9 Prozent auf 176,8 Mio. Pfund (220,1 Mio. Euro).

Der Anstieg sei "klipp und klar mit anderen Aktivitäten innerhalb der Firma" zu begründen, betonte Horner. Es gebe Kostentreiber außerhalb des RRA.

Zum Etat von Red Bull Racing habe der Mutterkonzern, die in Fuschl angesiedelte Red Bull GmbH, 2011 sogar weniger zugesteuert als noch im ersten Weltmeisterjahr 2010, berichtete "motorsport-total.com" - 84,5 Mio. Pfund (105,2 Mio. Euro) gegenüber 90,634 Mio. Pfund (112,8 Mio. Euro) im Jahr davor.