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Marko: „So eine Negativphase hatte er noch nie“

Marko: „So eine Negativphase hatte er noch nie“

Es war fast wie ein Deja-vu.

Der RB10 von Sebastian Vettel rollt mit einem technischen Defekt gleich zu Beginn von Q3 aus – ähnlich wie Tags zuvor im ersten freien Training.

Elektrik-Probleme hatten den Weltmeister fast den ganzen Freitag gekostet, diesmal streikte das Getriebe.

„Leider bin ich heute nicht weit gekommen. Ich bin aus der Box raus und habe sofort den zweiten Gang verloren. Dann wollte ich mit den höheren Gängen weiterfahren, was bis zur ersten Kurve auch ganz gut funktioniert hat. Dort habe ich dann aber alle Gänge verloren", erklärt Vettel seinen kurzen Auftritt im Qualifying.

Wieder ging es für den Deutschen mit dem Roller zurück in die Box. „Die Enttäuschung ist riesengroß“, sagt Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko.

Strafversetzung um fünf Plätze

Dem nicht genug ist das Getriebe so stark beschädigt, dass es getauscht werden muss. Dies hat laut FIA-Reglement eine Strafversetzung um fünf Plätze zur Folge. Vettel geht im Großen Preis von Spanien am Sonntag (ab 14:00 Uhr im LAOLA1-Live-Ticker) damit nur von Startplatz 15 aus ins Rennen.

Ein weiterer Rückschlag für den Weltmeister, den das Pech an diesem Wochenende verfolgt.

„Das ist besonders ärgerlich, weil Sebastian in guter Stimmung war und mit einer positiven Einstellung und voller Motivation hierher gekommen ist. Jetzt hat es ihn wieder wie ein Hammer getroffen“, leidet der Motorsportchef mit seinem Schützling. „So eine kontinuierliche Negativphase hat er noch nie gehabt.“

Zerreißprobe für Vettel

Die bisherige Saison ist eine Zerreißprobe für den erfolgsverwöhnten Heppenheimer. Ein dritter Platz in Malaysia ist das bisher beste Ergebnis – zu wenig für die Ansprüche eines vierfachen Weltmeisters.

„Natürlich ist das Mist. Es läuft einfach nicht rund momentan. Man muss es nehmen, wie es kommt. Da kann man nichts dran ändern“, lässt sich der 26-Jährige nicht aus der Ruhe bringen und macht gute Miene zum bösen Spiel. „Es ist im Moment nicht einfach, aber das ändert nichts an meiner Einstellung.“

"Ein vierfacher Weltmeister ist nicht jemand, der gleich alles hinschmeißt", glaubt auch Marko. Die Defektserie am Auto des Deutschen bezeichnet der 71-Jährige schlichtweg als Pech.

"Das ist Pech"

„Wir bauen in beiden Autos die gleichen Mappings ein, bei Ricciardo funktionieren sie, bei Vettel nur bedingt. Mit demselben Setup halten die Reifen bei Ricciardo und bei Vettel nicht. Das was heute passiert ist, ist Pech. Es trifft leider im Moment massiv Sebastian“, verdeutlicht Marko den Negativlauf Vettels.

„Die Probleme sind kleine Fehler, die sich einschleichen. Aber jeder ist motiviert und arbeitet auf Hochtouren. Irgendwann werden wir das schon wieder loswerden. Mir wäre natürlich lieber, es ist schon am Sonntag so weit und nicht erst im nächsten Rennen", wünscht sich Vettel.

Möge sein Wunsch in Erfüllung gehen und ihm ein weiteres Deja-vu erspart bleiben.

 

Daniela Kulovits