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Die Formel Sohn: Von Schumacher bis Cecotto

Die Formel Sohn: Von Schumacher bis Cecotto

Die heiße Zeit des Jahres hat begonnen.

Während die Temperaturen in Österreich schweißtreibende Höhen erreichen, nähert sich auch die Motorsport-Saison im Land ihren absoluten Highlights. 

Bevor von 18. bis 21. Juni der Formel-1-Zirkus wieder in die Steiermark kommt, sind die Stars von morgen gefordert. 

Im Rahmen des ADAC GT Masters findet mit der Formel 4 die neue Nachwuchsserie statt, die mit jeder Menge talentierter Fahrer aufwarten kann. Und mit bekannten Namen.

Mick Schumacher, Harrison Newey, Jonathan Cecotto. Sie alle verfügen über bekannte Namen im Motorsport. Aber haben sie auch das Zeug zum Star? Oder feiern die Österreicher Thomas Preining und Florian Janits ein perfektes Heimspiel?

Das sind die Man to Watch bei der Formel 4 am Red Bull Ring in Spielberg:

MICK SCHUMACHER (16)

Er hat es nicht leicht. Und dieser Satz ist wohl noch eine Untertreibung. Der Name Schumacher steht für Willen, für Erfolg, für Aufmerksamkeit. "Er bekommt allen Druck dieser Welt", sagte Teamchef Peter Mücke nach dem ersten Rennwochenende in Oschersleben bei "spox.com" und beschwerte sich heftig über die übertriebene mediale Berichterstattung vor Ort: "Die Vernunft bleibt leider auf der Strecke. Da kann man zehn Mal sagen: 'Lasst den Jungen doch in Ruhe.' Der wird nicht in Ruhe gelassen." Der Sohn des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters hat diese aber bewahrt und zum Abschluss des ersten Wochenendes dank eines perfekten Starts seinen ersten Sieg in einem Formel-Boliden eingefahren. "Das ist unglaublich für mich und eine große Ehre", meinte er anschließend in seinem ersten TV-Interview. Aber viel wichtiger: "Es hat schon verdammt viel Spaß gemacht!" - Sieben Rennwochenenden warten noch auf Mick Schumacher. Wenn er so weiter macht, ist er zweifelsohne ein Favorit auf den Gesamtsieg. Was bleibt, wird die Sorge um den medialen Rummel sein. "Wenn Schumi noch gesund dabei wäre, hätte er so einen Medien-Zirkus nicht zugelassen", glaubt Ex-F1-Pilot Jean Alesi.

HARRISON NEWEY (16) 

Der Sohn des F1-Superhirns Adrian Newey hat im Gegensatz zu Teamkollege Mick Schumacher schon Erfahrung im Formelsport. Im November 2014 war er erstmals in der britischen Formel 4 unterwegs. Die Motorsport-Leidenschaft hat ihm sein Vater in die Wiege gelegt - beziehungsweise unter den Weihnachtsbaum. Das erste Kart bekam er mit sieben Jahren. Im Gegensatz zu seinem Vater hatte er aber nie Interesse an einer Karriere als Ingenieur. Er wollte fahren. "Er ist sehr seriös in seiner Einstellung. Das hat auch viel mit seiner Intelligenz zu tun. Er kapiert, worum es geht", erinnert ihn Rob Niessink, Geschäftsführer seines Rennstalls Van Amersfoort, bei "Sport1" ein wenig an den Weltmeister-Konstrukteur von Red Bull Racing. Mick Schumacher kennt er schon aus gemeinsamen Kart-Zeiten. Auch wenn der Auftakt für ihn nach Plan verlaufen ist, lautet das Ziel Gesamtsieg. Allerdings war bis zuletzt nicht sicher, ob Newey in Spielberg antreten wird. Laut "Sport1" kollidiert das Rennwochenende mit einer wichtigen Prüfung an seiner High School.

JONATHAN CECOTTO (15)

Es gibt wenig bis nichts, was Johnny Cecotto im Laufe seiner Motorsport-Karriere nicht erfolgreich bestritten hat. Der Venezolaner war Motorrad-Weltmeister (1975), Sieger des Macau Grand Prix (1986), Sieger der 24h am Nürburgring (1992), 14-facher Rennsieger in der Motorrad-WM sowie Formel-1- und DTM-Pilot. Sein 15-jähriger Sohn Jonathan greift nun in der Formel 4 an. Er kann nicht nur auf die Hilfe seines Vaters, sondern auch auf jene seines Bruders Johnny jr. vertrauen, der aktuell in der GP2 fährt. Der Motopark-Pilot vefügt noch über keine Formel-Erfahrung, dementsprechend groß ist seine Lernbereitschaft: "Zu Beginn geht es darum, so viel wie möglich zu lernen - und das auch möglichst schnell. Ich habe noch nicht viel Erfahrung im Automobilsport, während andere Piloten in der ADAC Formel 4 schon mehrere Saisons im Formelsport gefahren sind", so Cecotto bei "Motorsport-Magazin.com".

THOMAS PREINING (16)

Lange war es unsicher, ob sein erster Schritt in den Formelsport gelingt. Als LAOLA1 im Februar vom Oberösterreicher Thomas Preining berichtete, war die Teilnahme aus finanziellen Gründen noch nicht unter Dach und Fach. Beim ersten Rennwochenende in Oschersleben hat der Sieger des weltweit größten Kartrennens im Jahr 2013 in Las Vegas bewiesen, das er alle Bemühungen wert war. Beim Sieg von Mick Schumacher fuhr er auf Rang drei und machte gehörig auf sich aufmerksam. In seiner Heimat will er den Schwung mitnehmen. Auf den außergewöhnlichen Kurs in Spielberg freut er sich sehr: "Die Rindt Kurve taugt mir am meisten, und außerdem ist es eine Ehre mit einem Rennauto durch eine Kurve mit diesem Namen fahren zu dürfen." Unmittelbar nach der letzten Schulstunde (Spanisch) ging es für Preining am Mittwoch in die Steiermark. Dort folgten gleich erstes Tests. "Für mich ist jeder Meter wichtig", sagt Preining, der natürlich wieder eine Spitzenposition in Angriff nimmt: "Für einen weiteren Stockerlplatz muss wirklich alles zusammenpassen, aber ein Platz unter den Top 5 ist das große Ziel!"

FLORIAN JANITS (17)

Die zweite rot-weiß-rote Hoffnung kommt mit einem Jahr Erfahrung aus der Formel Renault 1.6 in die Formel 4. Der Burgenländer Florian Janits belegte dort den dritten Gesamtrang, blieb aber beim Auftakt-Wochenende in Oschersleben noch ohne Punkte. Zum Motorsport kam er durch seinen Onkel, der ihn auf den Pannonia Ring mitnahm. Daraufhin ließ ihn die Geschwindigkeit nicht mehr los. Es ist die Perfektion, die ihn begeistert. Alles muss stimmen, die Beschleunigung, der Bremspunkt. Mit dem Red Bull Ring hat der Lechner-Pilot während Testfahrten aber keine guten Erfahrungen gemacht. In der Mobil-Kurve kam er davon der Strecke ab und zerstörte seinen Boliden. Selbst blieb er zum Glück unverletzt. "Das war eine Schrecksekunde. Aber mittlerweile ist das Auto schon wieder repariert. Ich denke, der Red Bull Ring und ich sind trotzdem Freunde", hofft Janits bei "motorline.cc". Vor der namhaften Konkurrenz aus dem Ausland hat er jedenfalls keine Angst: "Das sind große Namen, aber andererseits auch nur Menschen wie du und ich. Ich habe vor jedem Gegner die gleich hohe Achtung – egal ob der nun Maier, Huber oder eben Schumacher heißt."