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Zeitlupe Wechtl

 

Wie du mir, so ich dir

"Wir haben Manfred Schmid keine Freigabe erteilt", sagt Köln-Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Bumm. Das hat gesessen. Austrias Wunschkandidat Nummer eins auf den Trainerposten muss also beim FC bleiben.

Dabei hätte sich die violette Klubführung  das ganze Schlamassel ersparen können, indem sie das Ur-Veilchen bereits in der vergangenen Saison zum Cheftrainer befördert hätte. Doch damals traute man dem 43-Jährigen die Aufgabe (noch) nicht zu. Selbst schuld!

Für Schmid gibt es zweifelsohne Schlimmeres als in Deutschland zu bleiben. Für ihn ist/war das Werben um seine Person sowieso eine Win-Win-Situation. Entweder zum Chef-Trainer des Herzensklubs aufsteigen, oder als „Co“ von Peter Stöger die deutsche Bundesliga mit Spielen gegen Bayern München, Dortmund, Schalke und wie sie alle heißen genießen.

Jeder darf sich selbst ein Urteil bilden, welche Aufgabe reizvoller ist.

Für die Veilchen ist es hingegen ein herber Rückschlag. Trotz aller öffentlichen Bekundungen mit mehreren Kandidaten zu verhandeln, hatte man sich intern längst auf den Wiener festgelegt.

Dessen Forderungen (Vertragslänge und einen Video-Analysten) hätte man erfüllt, man war sich einig.

Allerdings haben Markus Kraetschmer und Co. die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn die Kölner haben den letzten Sommer nicht vergessen, als die Austria beim Wechsel von Meistermacher Peter Stöger um jeden Cent mit den Domstädtern feilschten.

Die nicht erteilte Freigabe für Schmid darf daher auch als Retourkutsche angesehen werden. Man sieht sich im Leben eben immer zwei Mal. Und wie du mir, so ich dir. Diese Erfahrung machte nun auch die Austria. Und zwar im negativen Sinn.