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Eine Niederlage, die niemanden aus der Bahn wirft

Eine Niederlage, die niemanden aus der Bahn wirft

Ein Sonntagsschuss in der Schlussphase (=Traumtor), ein überhart agierender Gegner und ein äußerst schwacher schottischer Schiedsrichter (klares Foul vor dem 0:1!) tragen die Hauptschuld daran, dass die Serie von neun Spielen ohne Niederlage für die Fußball-Nationalmannschaft ein Ende fand.

Österreich unterlag Brasilien 1:2 und erhielt dennoch von allen Seiten Lob. Kollers kompakte Truppe agierte mit dem fünfmaligen Weltmeister auf Augenhöhe. Das prominente Testspiel hat seine Funktion erfüllt. Auch ohne die absoluten Leistungsträger David Alaba (Denker, Lenker, Torschütze)  und Julian Baumgartlinger (Mittelfeldmotor, Defensivstratege) zeigte sich die ÖFB-Auswahl homogen, mutig und taktisch diszipliniert.

Ausfälle sind zu ersetzen, das Spiel fällt bei entsprechender Gegenwehr bzw. Rückschlägen nicht auseinander. Einsatz, Laufbereitschaft und die taktische Ausrichtung stimmen. Die Rädchen greifen immer mehr ineinander und das Nationalteam bildet von Spielern, Trainern bis hin zu den Fans eine geschlossene Einheit. Keine Störfeuer sind auszumachen, der Hunger nach Siegen und der Stolz der Kicker, für die Nation aufzulaufen, ist spürbar.

Der Boden für Erfolge ist bereitet. Die Ausgangslage, die EURO 2016 in Frankreich zu erreichen, ist blendend. Daran konnte auch die Niederlage gegen Brasilien nichts ändern. Das Kompliment von Selecao-Teamchef  Carlos Dunga ("Österreich spielte gegen uns noch stärker als gegen Russland") kann nur bestätigt werden und zeigt, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht.

Die ÖFB-Elf hätte sich gegen Brasilien ein Unentschieden verdient. Dass es im neunten Vergleich mit den Südamerikanern nicht zum ersten Sieg gereicht hat, kann durchaus auch sein Gutes haben.

Die Gefahr, dass die Euphorie hierzulande gleich wieder Purzelbäume schlägt, ist groß. Gut zu wissen, dass der Teamchef unaufgeregt und konsequent seine Ziele verfolgt und seine Spieler selbstkritisch, aber durchaus selbstbewußt, an die kommenden Aufgaben herangehen.

2014 war ein gutes Länderspieljahr. 2015 sollen und werden Alaba und Co. ihren Weg fortsetzen, um dann 2016 endlich wieder bei einem großen Turnier Österreichs Fußball würdig zu vertreten.