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Nur der ORF ist bei der A-WM zu Recht abgestiegen...

Nur der ORF ist bei der A-WM zu Recht abgestiegen...

Bitter. Es hat leider wieder nicht gereicht, es geht neuerlich runter! Österreichs Eishockey-Nationalteam steckt weiter im WM-Fahrstuhl zwischen der Eliteliga und der Zweitklassigkeit fest.

Zum fünften Mal in Folge muss Österreich nach dem Aufstieg in die A-Gruppe gleich wieder den Abstieg hinnehmen. Der Abschied in Helsinki ist doppelt bitter, da das ÖEHV-Team über das gesamte Turnier eine starke Vorstellung zeigte, zwei Siege feierte und dennoch die A-Klasse nicht halten konnte.

Ein völlig verschlafenes Auftakt-Drittel gegen die Franzosen, dazu die mangelnde Chancen-Auswertung gegen die USA und die Schwäche im Überzahlspiel gegen Deutschland – das war’s. Da helfen auch der souveräne Sieg gegen Lettland, der unerwartete Overtime-Erfolg gegen die Slowakei oder ein heroischer Kampf gegen Weltmeister Russland nichts.

Gegen die Russen zeigte Österreich alle Qualitäten, die eine Top-Nation bei einem WM-Turnier abrufen muss. Es war zu sehen, dass die Einstellung und Harmonie innerhalb der Truppe passt und das neue Trainerteam der Auswahl ein wirkungsvolles Konzept verpasst hat. Die Fans sahen gegen den Weltmeister, zumindest zwei Drittel lang, eine sehenswerte Partie mit einer großartigen Leistung von Thomas Vanek und dem Rest des Kaders.

Der NHL-Superstar fühlte sich in der rot-weiß-roten Auswahl sichtlich wohl und nimmt nach dem WM-Abschied die Liga in die Pflicht. "Man muss sich entscheiden, ob man Österreicher fördern will oder Ausländer einsetzt." Die nicht zu kaschierenden Schwächen im Über- und Unterzahl-Spiel zeigen jedenfalls, dass die Teamspieler in der Liga in diesen entscheidenden Phasen einer Partie zu wenig Eiszeiten genießen.

Übrigens: Im Gegensatz zum Nationalteam ist der ORF völlig zu Recht aus der A-Gruppe abgestiegen. Wer das entscheidende Spiel gegen den Weltmeister einfach ignoriert und stattdessen auf dem Spartensender ORF Sport+ lieber Rapids Europacup-Auftritt gegen Inter Mailand aus dem Jahr 1990 (!) zeigt, der darf sich nicht wundern, wenn so eine Programmplanung die Fans verärgert und für Spott und Hohn sorgt.