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Zeitlupe Rietzler

 

Meister Red Bull agiert weiter nach dem Motto "hire und fire"

Unverhofft kommt oft. Der Abgang von Trainer Ricardo Moniz bei Double-Gewinner Red Bull Salzburg kommt nicht gerade überraschend und macht dennoch sprachlos.

Nur drei Stunden nachdem die Bildagentur "GEPA pictures" zum Trainings-Auftakt der Bundesligavereine eine Foto-Montage mit den Chef-Betreuern in die Datenbank stellte, war der Hauptdarsteller mit dem Meisterteller bereits wieder Geschichte.

Was vom Knalleffekt in Salzburg zu halten ist, gibt Rätsel auf und bietet jede Menge Anlass zu Spekulationen.

Der Weltkonzern Red Bull gilt zwar als Marketing-Profi bekannt, in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation agiert der Getränkehersteller aus Fuschl allerdings frei nach dem Motto - weniger ist mehr! Passend dazu warf beim Meister und Cupsieger keine 24 Stunden nach Trainer Moniz auch Pressebetreuer Thomas Blazek mit sofortiger Wirkung das Handtuch.

Die Entscheidungsträger gehen auf Tauchstation, Interview-Partner aus dem Konzern sind so gut wie keine zu finden und die offiziellen Aussendungen zu heiklen Themen beschränken sich auf nüchterne Zweizeiler.

Ob Moniz tatsächlich nach einem handfesten Streit mit der neuen Vereinsarzt das Handtuch warf, bleibt ungeklärt. Auch die Vermutungen, dass der neue Klubarzt mit seiner angeblichen Kritik an der Trainings-Methodik des Holländers nur vorgeschickt wurde, um den zuletzt nicht mehr geliebten, aber dafür erfolgreichen Moniz los zu werden, bleiben spekulativ.

Tatsache aber ist, dass Red Bull Salzburg seit dem Einstieg 2005 bereits nach dem sechsten Cheftrainer sucht. Beim Liga-Krösus" bleibt Kontinuität - eines der größten Erfolgsgeheimnisse im Fußball - weiter ein Fremdwort und damit erleiden auch die absolut realistischen Chancen, sich im August erstmals für die Gruppenphase der Champions League zu qualifizeiren,  wieder einmal einen argen Dämpfer.