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Nervenflattern mischt sich zu Austrias Vorfreude

Nervenflattern mischt sich zu Austrias Vorfreude

Es ist nicht so, dass man sich um die Wiener Austria Sorgen machen müsste. Es gibt bekanntlich Schlimmeres als sieben Runden vor Schluss die Meisterschaft mit acht Punkten Vorsprung anzuführen.

Und dennoch sieht es so aus,  als wäre die Leichtigkeit des Seins bei den Veilchen verflogen. "Nur" sechs Punkte aus den letzten fünf Partien unterstreichen, dass der violette Motor ein wenig ins Stottern geraten ist. Wobei sich die Auswärtsstärke weiter schwer beeindruckend liest. 15 Mal kickte die Truppe von Peter Stöger in der Punktejagd bisher auf fremden Plätzen, mit leeren Händen (elf Siege, vier Unentschieden) kehrte sie noch nie an den Verteilerkreis zurück.

Der Atem der Bullen ist jedoch - wenn auch vorerst nur als laues Lüftchen - wieder zu spüren. Das Spiel um den Einzug ins Cupsemifinale am Mittwoch in Wolfsberg wird zeigen, wie gefestigt das Innenleben der Austrianer ist.

Am Sonntag im Derby gegen den Erzrivalen aus Hütteldorf ist dann bekanntlich alles möglich. Peter Stöger geht mit der aktuellen Situation gelassen um. In Graz jedenfalls hat seine Mannschaft doch noch Qualitäten gezeigt. Nach einer grottenschlechten ersten Halbzeit legte die Austria nach der Pause den Schalter um und kam wieder einmal ungeschoren davon.

Kritische Geister mögen den Verlust der Punkte als Schwäche deuten. Wer das 1:1 bei Sturm positiv sieht, kann aber auch analysieren, dass die angehende Meistermannschaft gelernt hat, mit dem Druck der souveränen Tabellenführung umzugehen.

Peter Stöger hat das Gefühl des Titelgewinns als Spieler und als Trainer bereits mehrmals ausgekostet. Für das Gros der Mannschaft aber ist die Erfahrung neu und dementsprechend schüchtern und mit einem Schuss Nervenflattern nähert sich der eine oder andere derzeit dem großen Saisonziel.

Für neutrale Fans bietet der Liga-Endspurt dadurch zusätzliche Brisanz, denn so kommt vielleicht neben der Dramatik im Abstiegskampf und der Spannung im Rennen um Platz drei auch ins Titelduell noch einmal richtig Feuer.