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Zeitlupe Rauch


Ein Endspiel für den Kapitän

 

Derzeit werden wir Zeugen der besten Generation, die der österreichische Handball je hervorgebracht hat. Von einer „Goldenen Generation“ zu sprechen wäre etwas vermessen, dafür fehlen die Titel. Heruntergebrochen auf unsere Ansprüche kommt die Mannschaft von Teamchef Patrekur Johannesson dieser Bezeichnung aber nahe.

Rang neun bei der Europameisterschaft im eigenen Land bedeutete die beste Platzierung eines ÖHB-Teams bei einem Großereignis. Die Qualifikation für die WM 2011 war die erste nach 18 Jahren Absenz.  Am Sonntag hat das ÖHB-Team in Innsbruck gegen Russland die historische Chance, sich erstmals sportlich für ein EM-Turnier zu qualifizieren. Ein Remis würde für diesen Meilenstein bereits reichen.

Unweigerlich mit diesen Erfolgen ist ein Name verbunden: Viktor Szilagyi. Der Kapitän ist das Aushängeschild der heimischen Handball-Szene. Ohne seine spielerische Klasse und Führungsqualität, wäre ein Höhenflug wie jener der letzten Jahre nicht möglich gewesen. Für den mittlerweile 34-Jährigen wird die Partie in Innsbruck zum Schicksalsspiel, denn bei einer Niederlage droht der Kapitän von Bord zu gehen und seine Karriere im ÖHB-Trikot zu beenden.

Sollte die Qualifikation aber bewältigt werden, würde der Ausnahme-Spieler mit Sicherheit erst nach der EM in den ÖHB-Ruhestand gehen. Eine würdige Bühne für den Abgang eines Mannes, der als einziger Handballer weltweit mit Champions League, EHF-Pokal und Pokalsiegercup die drei wichtigsten europäischen Klubwettbewerbe gewinnen konnte und prägend mitgeholfen hat, dass diese Generation zu der besten der Geschichte avanciert. Es wäre ihm zu wünschen.