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Zeitlupe Kastler

 

Besinnung auf das Wesentliche

Es weihnachtet. Der Advent als vermeintlich besinnlichste Zeit des Jahres rauscht auch in der großen Sportwelt nur so vorbei. Zwei Tage vor Heiligabend wurden noch die Bälle auf dem Fußballfeld gekickt oder den Pucks nachgejagt. Selbst am 24. Dezember sind die Profis am Werk: In der NFL vergessen etwa zwanzig Teams den Weihnachtsfrieden.

Auch am Christtag, der für die Amerikaner die wesentlichere Bedeutung hat, gibt es Ausreden für die Entsagung familiärer Verpflichtungen: Die NBA eröffnet an diesem Sonntag mit drei Spielen die Saison. Und am Stephanitag specken die englischen Insel-Kicker traditionell am „Boxing Day“ ab. Der Sport kennt keine Pause, als Liebhaber dessen soll uns das aber auch nicht weiter stören.

Dennoch haben wir Wünsche, die wir an das Christkind oder den Weihnachtsmann – wer einem zugetaner sein mag – richten. Was? Nun, als in der weiten Sportwelt kleine Nation sollten wir uns in Bescheidenheit üben und jeglichen Erfolg entsprechend schätzen. Im Wintersport sind wir ohnehin gesegnet, wenn es in den Sommersportarten das eine oder andere zu feiern gäbe, können wir uns schon als glückselig betrachten.

Vielmehr sollte aber der gesamte Sport wieder den Weg in den Mittelpunkt finden. In Zeiten wie diesen, in denen Geld offenkundig eine übergeordnete Rolle spielt, wünschen wir uns Besinnung. Funktionäre sollen nicht unsere schönste Nebensache der Welt missbrauchen, Athleten sollen nicht die Fans durch Täuschung enttäuschen, Anstoßzeiten sollen aufgrund höherer Einnahmen nicht zur Abstrusität verkommen – „I respect the game“, sagen Sportler aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten nur allzu gerne.

Unser simpler Wunsch an die ganze Sportwelt: Tut es! Die Erfüllung wäre aber wohl ein Weihnachtswunder… Apropos Wunder: Wunderschönes Fest und entspannte Feiertage!