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Der Sieger wird im Kopf entschieden

Wie schnell es im Tennis gehen kann und wie nah in der Weltklasse alles beieinander liegt, können Interessierte in dieser Woche wieder einmal beim ATP-1000-Turnier in Miami beobachten.

Seit Saisonbeginn kämpfte Dominic Thiem nach einer verpatzten Vorbereitung mit einer hartnäckigen Virus-Erkrankung um seine Form und die Bestätigung der starken Vorjahrs-Ergebnisse. Ist das Selbstvertrauen jedoch einmal angeknackst, fällt es bei den „Big points“ schwer. In den entscheidenden Szenen fehlte oft das letzte Quäntchen zum Erfolg.

Erst in Miami hat sich das Blatt nun wieder zum Besseren gewendet: Nach einem hart erkämpften Auftaktsieg über Diego Schwartzman ließ Thiem einen beeindruckenden Drei-Satz-Erfolg über Feliciano Lopez, Nummer zwölf der Welt, folgen. Mit diesem Sieg im Gepäck agierte er sogleich auch gegen US-Lokalmatador Jack Sock mit breiter Brust.

Wie wichtig das Selbstvertrauen und die dadurch erst mögliche mentale Stärke im Spitzen-Tennis sind, beweist auch Rafael Nadal. Der spanische Ausnahme-Spieler kommt nach seiner langen Verletzungspause ebenfalls nicht auf Touren. Doch der 14-fache Grand-Slam-Sieger klagt nach seinen ungewohnt häufigen Niederlagen nicht über spielerische oder körperliche Probleme.

„Ich habe einfach meine Emotionen nicht unter Kontrolle. Ich bin im Match nicht entspannt genug, agiere zu nervös“, erklärt Nadal den entscheidenden Unterschied zu seinen erfolgreichen Auftritten in der Vergangenheit.

Der Sieger wird im Kopf entschieden. Im Tennis (und wahrscheinlich auch Golf) wohl mehr, als in jeder anderen Sportart.