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Zeitlupe Bachtik

 

Slalom-Gate - Übers Ziel hinausgeschossen

Es war das bestimmende Thema des Hahnenkamm-Wochenendes.

Slalom-Gate, die Einfädler-Affäre rund um Marcel Hirscher und Felix Neureuther. Die Diskussion spitzte sich nach dem Kitzbühel-Slalom zu und verließ geordnete Bahnen. So verständlich die Enttäuschung von Ivica Kostelic über seinen verpassten Heimsieg in Zagreb ist, mit seinen Aussagen in Richtung Hirscher und Neureuther hat der Kroate klar übers Ziel hinausgeschossen.

"It’s only one race, but shame lasts forever” – (Es ist nur ein Rennen, aber die Schande währt für immer) richtete Kostelic den beiden Läufern aus, die in Zagreb vor ihm landeten, aber dabei vermeintlich Torfehler begingen. Für ihn hat das Duo sportliche Werte verletzt.

Selbst wenn Hirscher und Neureuther einen Regelverstoß begangen haben, was nach wie vor nicht eindeutig bewiesen ist, betrogen haben sie keinesfalls.

Das Reglement verbietet es zwar, nach einem eindeutigen Einfädler weiterzufahren, damit sollen „Trainingsläufe“ im Rennen verhindert werden.  Ein Verstoß gegen diese Regel wird mit einer Geldstrafe von 999 Schweizer Franken bestraft.

Die Tatsache, ob ein Torfehler begangen wurde oder nicht, liegt allerdings letztlich bei der Renn-Jury. Kostelic richtet seinen Frust also an die falsche Adresse.

Oder würde es jemandem einfallen, von einem Fußballer zu verlangen, dass er einen Angriff selbstständig wegen einer möglichen Abseitsstellung abbricht.

Wie Hirscher richtig feststellt: "Es ist nicht mein Job, während des Laufs zu entscheiden, ob das vielleicht ein Fehler war.“

Dafür sind Regelhüter da. Weder Neureuther (in Adelboden) noch Hirscher (in Kitzbühel) hatten ein Problem mit ihren nachträglichen Disqualifikationen.

Überführt übrigens vom TV-Beweis, den es bekanntlich in anderen Sportarten nicht gibt.