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UEFA-Boss muss sich vor Justiz erklären

UEFA-Boss muss sich vor Justiz erklären

UEFA-Chef Michel Platini sowie Generalsekretär Gianni Infantino müssen sich wegen des Europacup-Ausschlusses von Sion vor der Justiz erklären.

Das gab am Donnerstag ein Sprecher des schweizerischen Fußballclubs anlässlich der UEFA-Exekutivtagung auf Zypern bekannt.

Laut der Internetseite der Zeitung "Tribune de Geneve" müssen die beiden am 19. Oktober vor dem Waadtländer Staatsanwalt Eric Cottier zur Anhörung erscheinen.

UEFA-Boss als Angeklagter?

Platini und Infantino werden sich dort den Fragen des Staatsanwalts stellen müssen.

"Wenn sie nicht auftauchen, wird sie die Polizei abholen", sagte der Sittener Pressechef Nicolas Pillet gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Staatsanwalt Cottier behält sich das Recht vor, die beiden Funktionäre nicht nur als Zeugen, sondern je nach Verlauf auch als Angeklagte zu befragen.

Befehlsverweigerung der UEFA

Die persönliche Vorladung erfolgte, weil Sions Präsident Christian Constantin gegen das Duo Strafanzeige eingereicht hatte.

Platini und Infantino seien nicht auf die Entscheidung des Waadtländer Kantonsgerichts eingegangen, wonach Sion für die Europa League superprovisorisch spielberechtigt wäre, und hätten folglich Befehlsverweigerung begangen.

Unterstützung der Nationalverbände

Unterdessen haben sich aber die 53 Verbände der UEFA einstimmig hinter die Entscheidung gestellt, den FC Sion aus der Europa League auszuschließen und stattdessen Celtic Glasgow spielen zu lassen.

Das unabhängige Sportjustizsystem sei für alle Beteiligten im Sport der beste Garant für Gerechtigkeit und Fairness.

"Die europäischen Nationalverbände erklären, dass jedes Mitglied der Fußballfamilie, das sich weigert, die Regeln eines Wettbewerbs anzuerkennen, nicht daran teilnehmen soll."

Platini für WM im Winter

Platini gab sich auf Zypern dennoch gut gelaunt. Er plädiert weiterhin dafür, die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar im Winter auszutragen, weil es im Sommer viel zu heiß sei.

"Wer im Juni oder Juli nach Katar will, dem wünsche ich viel Spaß. Denn da hat es 55 Grad", sagte der Franzose, der für eine WM im November oder Dezember 2022 ist, weil im Jänner die Olympischen Winterspiele stattfinden.

Der UEFA-Exekutive wurden auf Zypern die Ergebnisse des ersten vollen Strategie-Meetings aller 53 Mitgliedsverbände präsentiert.

Dabei ging es hauptsächlich um den internationalen Matchkalender für Nationalteams, wobei der Vorschlag, künftig nur noch "Doppel-Länderspieltermine" festzulegen, überragende Unterstützung erhielt.

Genehmigt wurde auch eine Spende von 500.000 Euro an den japanischen Fußballverband.