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Blatter sagt Putin Unterstützung zu

Blatter sagt Putin Unterstützung zu

Mit himmlischer Hilfe hat Gastgeber Russland das offizielle Emblem der Fußball-WM 2018 vorgestellt. Drei Kosmonauten der Internationalen Raumstation ISS präsentierten das Logo am Dienstagabend aus einer Entfernung von rund 400 Kilometern über der Erde in einer Fernsehshow mit FIFA-Präsident Joseph Blatter.

Das von einer portugiesischen Agentur gestaltete Wappen zeigt einen stilisierten WM-Pokal, der unter anderem Symbole der Raumfahrt und der Ikonenmalerei trägt. Blatter zeigte sich zufrieden. "Das Logo repräsentiert Russlands Herz und Seele", sagte der FIFA-Boss aus der Schweiz.

Blatter schwärmt von Neuer

Bei der TV-Show lobte Blatter in einer Diskussion überschwänglich den deutschen Weltmeister-Tormann Manuel Neuer. Dieser habe bei der WM in Brasilien auf ähnlichem Niveau gespielt wie früher etwa die legendären Torjäger Alfredo Di Stefano und Pele.

Parallel zur Fernsehgala wurde das Emblem auf die nächtliche Fassade des berühmten Bolschoi-Theaters in Moskau projiziert. Die WM in Russland ist vom 8. Juni bis zum 8. Juli 2018 geplant. Das Turnier wird in elf Städten gespielt. Das größte Land der Erde war noch nie Gastgeber einer Welt- oder Europameisterschaft im Fußball.

"Bedingungslose" Unterstützung für WM-Organisation

Kremlchef Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit Blatter den fristgerechten Abschluss aller Bauarbeiten WM 2018 in versprochen. Dieser sagte Russland im Gegenzug die "bedingungslose" Unterstützung des Weltverbands bei der Organisation der WM zu. "Wir glauben an das Land und an seine Regierung", erklärte Blatter.

Der Schweizer sprach sich entschieden gegen einen Boykott der Veranstaltung aus. Solche Aufrufe hätten noch nie einen positiven Effekt gehabt, sagte er der Agentur Tass zufolge. Auch vor den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi habe es zahlreiche Aufrufe gegeben, den Event zu boykottieren. "Aber weder während noch nach den Spielen haben wir irgendein Wort der Kritik gehört", ergänzte Blatter.

Wegen der international heftig kritisierten Politik Russlands im Ukraine-Konflikt hatten Politiker in den vergangenen Monaten wiederholt mit einem Boykott gedroht. Die Idee war Anfang September etwa als Punkt auf einer Vorschlagsliste der EU-Kommission mit möglichen Sanktionen gegen das Land aufgetaucht. Zu einem Beschluss kam es vorerst nicht, ganz vom Tisch dürfte ein Boykott Diplomaten zufolge aber nicht sein.

"Russland weiter als Brasilien"

Was den Stand der Vorbereitungen betrifft, sparte Blatter nicht mit Lob für das Ausrichterland. "Alles, was hier im Entstehen ist, ist ultramodern. Wir sind stolz auf euch und auf diese schöne Arena", sagte er nach einem Besuch des Moskauer Luschniki-Stadions, das derzeit umgebaut wird. Im Juli 2018 Jahren soll dort das WM-Finale stattfinden.

"Im Vergleich mit den Vorbereitungen Brasiliens auf die WM 2014 ist Russland weit voraus, und sie haben noch vier Jahre Zeit", betonte Blatter. Putin sagte, er sei überzeugt, dass die zwölf WM-Stadien in den elf Austragungsorten sowie die Infrastruktur "auf höchstem Niveau" fertiggestellt würden.

Der russische Präsident kündigte außerdem umfassende Schutzmaßnahmen während des Turniers an. "Sie sollen effektiv sein, ohne Sportler und Fans zu belästigen", unterstrich der frühere Geheimdienstchef Putin. Bei den Olympischen Spielen im Februar hatte Russland etwa 40.000 Sicherheitskräfte im Einsatz.