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Beschimpfungen und Hitlergruß bei Spiel in Kärnten

Beschimpfungen und Hitlergruß bei Spiel in Kärnten

Ermittlungen des Verfassungsschutzes hat ein Fußballspiel der Kärntner Unterliga Ost vom Wochenende ausgelöst.

Beim Spiel des ASKÖ Wölfnitz gegen den zweisprachigen Verein Zell/Sele hat einer der Wölfnitz-Spieler seine Kontrahenten rassistisch beschimpft und bedroht.

Dazu trug er Stutzen, die handschriftlich mit dem Symbol "88" für Heil Hitler verziert waren.

Helmut Mayer, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz, bestätigte auf APA-Anfrage, dass Ermittlungen aufgenommen würden.

Der Zwischenfall hat sich laut Mayer in der zweiten Halbzeit ereignet. Nach einem Foul sagte der Wölfnitz-Spieler, ein 24 Jahre alter Mann:

"Es gibt nur einen Führer und ihr gehört alle vergast und erschossen." Dazu reckte er den Arm zum Hitler-Gruß. Der Mann werde nun einvernommen werden, den Verfassungsschützern ist er bisher nicht einschlägig bekannt.

Die Zeller Spieler meldeten den Vorfall dem Schiedsrichter, dieser unternahm jedoch nichts dagegen.

Wenn er eine Aussage nicht selbst höre, könne er auch nicht dagegen vorgehen, rechtfertigte er sich gegenüber dem ORF.

Der Geschäftsführer des Kärntner Fußballverbands hat eine Untersuchung des Vorfalles angekündigt.

"Wir verurteilen jede Art von Rassismus, können aber nicht vorverurteilen", sagte er am Montag im Gespräch mit der APA.

Der Fußballverband habe die Vereine und den Schiedsrichter um eine Stellungnahme zu dem Vorfall gebeten.

"Wir könnten den Spieler sperren, wenn die Vorwürfe stimmen. Auch ein Stadionverbot und Geldstrafen wären möglich", so Watzke.

Auf die Frage, ob der Schiedsrichter einschreiten hätte müssen, als der Spieler mit Stutzen mit der Aufschrift "88" aufgelaufen war, sagte Watzke: "90 Prozent der Österreicher wissen nicht, was das bedeutet." Es sei Aufklärungsbedarf gegeben, nicht nur bei den Schiedsrichtern.

In einer Aussendung hatte zuvor der Kärntner Sportreferent, Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), eine Entschuldigung und eine Distanzierung vom Verein ASKÖ Wölfnitz gefordert.

"Derartige abscheuliche Ausbrüche dürfen nirgendwo in Kärnten auch nur einen Millimeter Platz haben", sagte Kaiser. Der Kärntner Fußballverband müsse ein "unmissverständliches Signal und ein unübersehbares Exempel" statuieren.