LAOLA1: Apropos Augsburg. Nach dem erfolgreichen Debüt im Pokal in Leipzig (2:0) folgte ein 0:4 gegen Dortmund zum Auftakt der deutschen Bundesliga-Saison. Ein zu deutliches Ergebnis?

Holzhauser: Im Endeffekt ja. Wir haben in der ersten Hälfte schon gut mitgespielt und die eine oder andere Chance gehabt. Auch in der zweiten Hälfte waren wir ab und zu gefährlich, am Schluss hat man dann die individuelle Klasse der Dortmunder gesehen. Sie waren vor dem Tor abgezockter.

LAOLA1: Wie fällt deine bisherige persönliche Bilanz in Bayern aus?

Holzhauser: Mit dem ersten Spiel im Pokal bin ich zufrieden, weil ich auch einen Treffer vorbereitete. Mit einem 0:4 kann man nie zufrieden sein, auch nicht mit seiner eigenen Leistung. Aber wir müssen die Punkte gegen andere Gegner holen, am besten schon am Samstag auswärts gegen Bremen.

LAOLA1: Du hast zwei Mal im linken Mittelfeld begonnen, siehst dich selbst aber eher in der Zentrale. Wie gefällt es dir da draußen?

Holzhauser: Ich spiele ja nicht ganz genau links draußen. Wir spielen 4-1-4-1, in dem ich zwar links im Mittelfeld spiele, aber einen offensiven Verteidiger hinter mir habe. Und ich soll da auch eher von der Mitte heraus spielen. Es passt ganz gut. Im Laufe der Saison sehe ich mich aber schon ganz klar im Zentrum. Ich denke, der Trainer und der Verein auch. Dafür bin ich auch geholt worden. Problem habe ich allerdings auch keines, links zu spielen.

LAOLA1: Das Verhältnis mit Markus Weinzierl liest sich bisweilen als ganz gut.

Holzhauser: Ich bin einfach froh über die Situation, wie sie gerade ist. Ich fühle mich wohl und spüre das Vertrauen des Trainers, was sehr wichtig ist.

LAOLA1: Mehr als bei Bruno Labbadia?

Holzhauser: Das würde ich nicht sagen. Ich habe unter ihm meine ersten Bundesliga-Spiele gemacht. Wenn das Vertrauen nicht da gewesen wäre, hätte ich die Einsätze nicht bekommen

LAOLA1: Zwei Mal von Beginn weg gestartet, die Standards werden von dir ausgeführt: Hast du das Gefühl, du hast dir den Platz in der Mannschaft schon gesichert?

Holzhauser: Ich bin natürlich hergekommen, um zu spielen. Aber dazu gehört auch, dass ich mich jede Trainingseinheit präsentiere. Man ist nie fix im Team. Wir haben 15,16 Spieler, die ebenbürtig sind. Mein Anspruch ist aber klar, Stammspieler zu sein und so viele gute Spiele wie möglich zu machen.

LAOLA1: Hoffst du auf so etwas wie einen Alaba-Effekt, der von Bayern zu Hoffenheim verliehen wurde und nach seiner Rückkehr so richtig durchstartete? War das ein Grund für den Wechsel?

Holzhauser: Nein, war es nicht. Beim David war es etwas anders, etwa auch nur ein halbes Jahr. Ich gehe meinen eigenen Weg und möchte mich nicht mit ihm vergleichen. Wir sind ganz andere Spieler. Mein Ziel ist es einfach, ein gutes Jahr bei Augsburg zu spielen, danach wird man weitersehen.

LAOLA1: Du hattest einen sehr guten Herbst, im Frühjahr lief es dann nicht mehr so. Warum?

Holzhauser: Ich war selbst ein bisschen überrascht, dass ich in der Rückrunde weniger zum Zug kam. In der Vorbereitung auf das Frühjahr war es etwas komisch, ich war dann nicht mehr in der Mannschaft und als es dann gut lief, war es schwierig, wieder hineinzukommen. Aber ich habe auch in der Rückrunde immer Gas gegeben, kann mir da nichts vorwerfen. Für mich war der nächste Schritt wichtig, nämlich viel zu spielen. Mit Augsburg hat sich da eine perfekte Möglichkeit in der Bundesliga ergeben. Sie haben sich um mich sehr bemüht und ich bin froh, dass es geklappt hat.

LAOLA1: Hast du dich auch aktiv umgesehen?

Holzhauser: Nein, aber ich habe auch gewusst, dass sich Stuttgart gut verstärkt. Ich habe mir alles angehört und die Möglichkeit mit Augsburg war einfach top für mich. Sie haben in der Rückrunde richtig guten Fußball gespielt, das wollen wir auch in dieser Saison zeigen, auch wenn der Start misslang. Unser Ziel ist der Klassenerhalt. Wir müssen zusammenarbeiten und eben die Punkte gegen Teams holen, die nicht Bayern oder Dortmund heißen.

LAOLA1: Dein Landsmann Alexander Manninger ist derzeit verletzt. Wie erlebst du ihn bei Augsburg?

Holzhauser: Er war leider die letzten Wochen nicht dabei, weil er sein Reha-Programm abspult. Aber man merkt schon sein großes Standing in der Mannschaft. Er ist eine Persönlichkeit, die bei Top-Stationen wie Arsenal oder Juventus war. Er war ein riesiger Garant für den Klassenerhalt und ist auch außerhalb des Platzes extrem wichtig für die Mannschaft.. Ebenso hat er mir super geholfen, da war es für mich auch leichter, mich zu integrieren.