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"Das ist bitter, gleichzeitig bin ich aber stolz"

Ein lachendes und ein weinendes Auge.

So geht es der ÖFB-U20 nach dem Auftaktspiel der WM in Neuseeland. Bis zur 90. Minute führt die rot-weiß-rote Auswahl gegen Favorit Ghana, nimmt letztendlich aber nur einen Punkt mit.

Die Truppe von Teamchef Andreas Heraf startet stark und ist von Beginn weg das bessere Team.

Viele Chancen, keine Tore

Die erste Halbzeit gehört der ÖFB-Auswahl.

Gleich in der ersten Minute schießt Markus Blutsch aus spitzem Winkel über das Tor. In der 17. Minute testet Martin Rasner seinen Teamkollegen vom FC Liefering, Ghana-Goalie Lawrence Ati, mit einem Schuss.

In der 30. Minute zieht Lukas Gugganig aus großer Distanz ab, der Ghana-Keeper kann den Schuss sensationell über die Latte drehen. Die Afrikaner werden in den ersten 45 Minuten nicht wirklich gefährlich, die Österreicher haben das Spiel in der Hand.

Führung nach Einzelaktion

Kurz nach Seitenwechsel ist es aber so weit. Bernd Gschweidl erkämpft sich den Ball am gegnerischen Strafraum und zieht in den Sechzener. Ati kann seinen Schuss abwehren, der Abpraller landet jedoch wieder beim Grödig-Stürmer. Mit dem linken Fuß erzielt er (50.) die Führung.

Es ist der erste Treffer für Österreich bei einer U20-WM seit über acht Jahren. Bei der Endrunde in Kanada war es Jimmy Hoffer, der gegen Kanada das letzte Tor für den ÖFB erzielte.

Viele Chancen auf Vorentscheidung

Ghana wird danach etwas besser, kann sich aber keine Großchancen herausspielen. So wird die ÖFB-Auswahl im Konter ein ums andere Mal gefährlich.

Zunächst schießt Blutsch (60.) jedoch aus guter Position drüber, ehe Konrad Laimer (63.) an Keeper Ati scheitert.

In der 73. Minute zirkelt Kapitän Gugganig einen Freistoß über die Mauer, der Torhüter der Ghanaer fischt die Kugel aber noch von der Linie.

Ausgleich in letzter Minute

Wer die Tor enicht macht, bekommt sie. Einmal mehr wird die abgedroschene Floskel wahr.

Laimer bringt Ghana-Mittelfeldmann Yaw Yeboah im Strafraum zu Fall und der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter.

Der Manchester-City-Kicker verwertet den fälligen Strafstoß selbst. Austria-Goalie Tino Casali, der nur einmal (65.) getestet wird, als er einen abgefälschten Freistoß von der Linie kratzt, errät zwar die Ecke, kommt aber nicht heran.

"Das ist bitter, ich bin aber unglaublich stolz"

"Es ist für jede Mannschaft ganz bitter, so spät den Ausgleich zu bekommen. Ich bin aber unglaublich stolz auf meine Mannschaft, gegen ein Team, das Weltmeister werden will, die bessere Mannschaft zu sein", resümiert Teamchef Heraf.

"Wir wussten, dass Ghana uns körperlich überlegen sein wird. Wir haben uns viele Chancen herausgespielt, der einzige Wehrmutstropfen waren die vergebenen Chancen, sonst wäre es schon 2:0 oder 3:0 gestanden."

Das Parallelspiel in der ÖFB-Gruppe B zwischen Panama und Argentinien endet mit 2:2, somit halten alle vier Teams bei je einem Punkt. Das ÖFB-Team trifft am Dienstag (2.6., 6 Uhr, MEZ) auf Panama.

"Das wird vermutlich ein Endspiel", blickt Heraf voraus.