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Zum Teil zufrieden, zum Teil enttäuscht

Zum Teil zufrieden, zum Teil enttäuscht

Die Leistungssteigerung war immens, die Ausbeute hätte aber besser sein können.

Mit dem 1:1 gegen Schweden im zweiten EM-Gruppenspiel hat die ÖFB-Auswahl ihren ersten Punkt gesammelt und die Chance auf eine WM-Teilnahme sowie auf den Aufstieg ins Semifinale gewahrt.

„Auf der einen Seite sind wir schon zufrieden, auf der anderen sind wir natürlich auch enttäuscht, weil der Sieg doch drinnen gewesen wäre“, sagt Nikola Zivotic.

"Wir waren extrem nervös"

Dabei hatte es zunächst gar nicht danach ausgesehen, als ob die Österreicher gegen die Skandinavier punkten würden. Die Nordeuropäer setzten das ÖFB-Team in den ersten zehn Minuten arg unter Druck.

„Da waren wir extrem nervös, sie haben uns mit ihrer Aggressivität überrascht“, gibt Teamchef Hermann Stadler zu.

"Dann hatten wir ein Problem"

Sascha Horvath meint: „Wir wollten das Spiel breit machen, dass ist uns am Anfang aber gar nicht gelungen. Wir waren nicht aggressiv genug und sind vom Gegner zu weit weg gestanden.“

Doch die ÖFB-Youngster hielten der ersten Drangphase stand und bekamen die Partie rasch in den Griff. „Weil wir begonnen haben, Fußball zu spielen“, so die einfache Erklärung Zivotic‘.

Roland Larsson, Coach der Schweden, hat seine eigene Theorie: „Vielleicht haben meine Jungs nach fünf Minuten gedacht, dass es leicht wird. Dann haben sie aufgehört zu laufen und wir hatten ein Problem.“

"Das passiert in den besten Ligen der Welt"

Allerdings vermochte Österreich trotz Feldüberlegenheit zunächst keine großen Chancen herauszuspielen. „Vor der Pause waren wir zu wenig auf den Endzweck konzentriert“, weiß Stadler.

Valentino Lazaro peitschte sein Team nach vorne

"Ein super Gefühl"

Nur fünf Minuten nach dem 0:1 sorgte Zivotic für den hochverdienten Ausgleich und gleichzeitig für das erste EM-Tor des Teams. „Es ist ein super Gefühl, wenn ich aber das 1:0 geschossen hätte, wäre es emotionaler gewesen“, meint der Torschütze.

In weiterer Folge ließ das ÖFB-Team einige Chancen aus und verpasste somit den vollen Erfolg. Dem Selbstvertrauen tat die tadellose Vorstellung aber gut.

"Es war nicht unser Tag"

Von Minute zu Minute hatte sich die Kombinationsfreude erhöht. Stadler: „Wir haben ja eine spielerisch gute Mannschaft, die können ja kombinieren. Schwer wird es nur, wenn sie sich nicht bewegen und sie sich nichts zutrauen.“

Ganz anders die Schweden. Chelsea-Legionär Isak Ssewankambo gibt zu Protokoll: „Es war nicht unser Tag. Wir waren nicht konzentriert genug. Es war eine schlampige Vorstellung.“

Alles ist möglich

Die Ausgangssituation in der Gruppe ist denkbar knapp. Denn im zweiten Spiel des Tages trennten sich die Slowakei und Schweiz mit einem 2:2.

Wenn also das ÖFB-Team das finale Spiel gegen die Schweiz (Samstag, 16:30 Uhr, Dubnica nad Vahom) gewinnt, ist die WM-Teilnahme fix. Sollte zudem Schweden gegen die Slowaken verlieren, würde Österreich sogar ins EM-Semifinale aufsteigen, wenn die Schweiz mit zwei Toren Unterschied bezwungen oder Schweden mit zwei Toren Unterschied verlieren würde.


Harald Prantl/Christian Eberle

Keine vier Minuten nach dem Wiederanpfiff der Schock – nach einem Corner brachte Ali Suljic die Schweden überraschend in Führung.

„Bitter! Wir sind schlecht gestanden und schon war der Ball im Tor“, so Zivotic. Sein Coach findet: „Standardtore passieren in den besten Ligen der Welt, warum sollen sie also uns nicht passieren?“

Lazaro als Leithammel

Von Schockstarre war auf Seiten der Österreicher aber keine Spur. Vielmehr wirkte die Mannschaft noch motivierter. Und Valentino Lazaro peitschte seine Kollegen lautstark nach vorne, was auch Stadler positiv auffiel: „Es ist erfreulich, dass er als vermeintlicher Leithammel die Mannschaft nach dem Gegentor angetrieben hat.“

„Mir gibt der Trainer ja auch mit, dass ich die Person sein soll, die ihre Mitspieler pusht“, verrät der Salzburg-Profi, der sich nach der Pause mehr in den Spielaufbau einschaltete. „Ich war in der ersten Hälfte mit dem Spielaufbau unzufrieden, weil wir es mit zu vielen hohen Bällen probiert haben. Horvath und ich waren zugedeckt“, sagt er.