Dass es ihm gemeinsam mit seinen neuen Kollegen nicht gelingt, ansprechende Leistungen in Siege umzumünzen, nagt jedoch spürbar am 24-Jährigen.

„Wir werfen immer in der zweiten Halbzeit unsere Spiele weg. Ich weiß auch nicht, was der Grund ist“, klagt Arnautovic, kann aber zumindest ein positives persönliches Fazit ziehen: „Ich denke, dass die Leute dort mit mir individuell sehr zufrieden sind. Meine Leistungen sind bisher ganz gut. Ich hoffe, dass weitere Tore und Vorlagen folgen.“

„Noch keine Bekanntschaft mit der Presse gemacht“

Prinzipiell hat sich der Wiener bereits gut in Stoke-on-Trent eingelebt: „Die Leute sind ganz easy und relaxt drauf. Außerhalb des Platzes sind alle sehr positiv und auf dem Feld geht es natürlich zur Sache.“

Bislang konnte es Arnautovic zudem weitestgehend vermeiden, zur Zielscheibe für die „Yellow Press“ zu werden. „Ich habe immer noch keine Bekanntschaft mit der Presse gemacht“, betont die Offensivkraft nicht unzufrieden, „ich lese auch keine Presse. Es gibt dort ja, glaube ich, 100 Zeitungen, und ich weiß gar nicht, welche man sich da anschauen muss.“

Weniger den Unwissenden mimt der 31-fache Teamspieler in Bezug auf das Stoke-interne Duell gegen Geoff Cameron und Brek Shea, die beide im Kader des US-Teams für das freundschaftliche Länderspiel im Happel-Stadion am kommenden Dienstag stehen.

„Natürlich provozieren wir uns die ganze Zeit – sie wollen gewinnen, ich will natürlich auch gewinnen“, erzählt Arnautovic, der sich sicher ist: „Es wird ein schwieriges Spiel. Die USA sind für die WM qualifiziert. Sie haben eine gute Mannschaft, einen guten Trainer haben sie auch. Deswegen müssen wir aufpassen. Aber wir wissen auch, dass wir zu Hause immer wieder starke Leistungen abliefern können.“

„Ich spiele lieber ab, als dass ich ein Tor mache“

Einen guten Trainer hat auch das ÖFB-Team – Arnautovic reiht sich nahtlos in die Riege der ÖFB-Kicker, die froh über den Verbleib von Marcel Koller als Teamchef sind: „Er ist der Mentor der ganzen Mannschaft, der uns viele Sachen beibringt. Ich denke, ich kann für die ganze Mannschaft sprechen, dass wir es lieben, mit ihm zusammenzuarbeiten und hoffe, dass es noch viele Jahre so weiter geht.“

In Stoke hat Arnautovic seine Torsperre bereits durchbrochen, im Nationalteam steht dieser Schritt noch aus. Seit dem Doppelpack im Test gegen die Ukraine am 1. Juni 2012 ist er in jedem Länderspiel leer ausgegangen.

„Ich denke, ich spiele lieber ab, als dass ich ein Tor mache“, findet der Edeltechniker eine eigenwillige Begründung, „das sollte ich ändern. Ich sollte manchmal auch mehr Zug zum Tor haben.“

Bezüglich EM-Qualifikation ist Arnautovic optimistisch. Steuert er in der Ausscheidung einige Treffer bei, könnte diese Zuversicht zurecht bestehen.

Peter Altmann