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"Wollen Pott mit potenziellen Teamspielern vergrößern“

Ab in den Süden!

Ausgerüstet mit dem neuen Heim- und EURO-Dress (Hier geht’s zur Präsentation) verabschiedete sich das ÖFB-Team am Montag ins Trainings-Camp nach Spanien.

Abseits des heimischen Trubels will man sich in Orihuela bei Alicante auf das letzte Testspiel am 17. November in Wien gegen die Schweiz vorbereiten.

Der Anreiz, das Kalenderjahr 2015 ungeschlagen zu beenden, ist trotz einer langen Saison groß.

„Es wäre für alle fantastisch, wenn wir das Jahr mit einem Sieg abschließen würden. Grundsätzlich will aber auch die Schweiz gewinnen. Es wird sehr ausgeglichen werden. Sie sind zwar nicht durch die Qualifikation gerauscht, aber sie haben sich schlussendlich einmal mehr souverän qualifiziert“, meint Teamchef Marcel Koller vor dem Abflug.

Marko Arnautovic glaubt ebenfalls an ein enges Duell: „Wir haben eine starke Mannschaft und sie auch. Auch bei der Schweiz sind fast alle Legionäre, die bei Topklubs spielen. Bei uns ist es dasselbe. Ich wünsche mir, dass wir Gas geben und gewinnen.“

Arnautovic spricht über Chelsea-Erfolg

Mit seinem Schweizer Teamkollegen bei Stoke, Xherdan Shaqiri, hat er sich bereits „ausgetauscht“. „Er glaubt, er gewinnt. Ich glaube, wir gewinnen“, grinst der 26-Jährige, der am Wochenende mit seinem 1:0 zum Matchwinner gegen FC Chelsea avancierte:

„Es war nicht nur ein wichtiges Tor für mich, sondern auch ein wichtiges Tor für die Mannschaft. Es ist nicht einfach gegen Chelsea. Wenn das aber gelingt und du machst auch noch den entscheidenden Treffer ist das natürlich ein schönes Gefühl.“

Mit einem Traumtor (im CL-Spiel gegen Arsenal unter der Woche) im Gepäck, stieß auch David Alaba zum ÖFB-Team.

Alaba begrüßt lange Vorbereitung

Der Bayern-Star freut sich besonders auf das Trainingslager in Spanien. „Dort können wir wirklich in Ruhe arbeiten. Ich glaube schon, dass es uns gut tut, mal ein bisschen weg zu sein von allem“, erklärt der Bayern-Star, dem die lange Vorbereitung auf das Match gegen die Eidgenossen diesmal sehr entgegenkommt.

„Es tut gut, dass ich etwas runterkommen kann. In den letzten Wochen gab es sehr viele Spiele. Klar wird man etwas müde“, gesteht Österreichs Superstar, der in dieser Saison mit einer Ausnahme bisher alle Pflichtspiele der Bayern über die volle Distanz bestritt.

Neben der expliziten Vorbereitung auf das Duell gegen die Schweiz möchte der Teamchef die Zeit unter der spanischen Sonne nützen, um weitere Feinjustierungen vornehmen zu können.

Keine Experimente im taktischen Bereich

Experimente im taktischen Bereich wird es keine geben. „Wir werden unseren Weg im taktischen Bereich weitergehen und jetzt kein neues System einstudieren, dafür ist keine Zeit. Vielleicht werden kleine Varianten geändert, aber es wird keine großen Veränderungen geben“, verspricht der Teamchef zwei Tage vor seinem 55. Geburtstag.

Ein weiterer großer Schwerpunkt ist die Integration der vier Neulinge. Tormann Andreas Lukse (Altach), Robert Gucher (Frosinone), Florian Kainz (Rapid) und Karim Onisiwo (Mattersburg) dürfen  erstmals Teamluft schnuppern.

„Wir wollen uns ein genaues Bild über ihre Stärke und Menschlichkeit machen“, so Koller. Denn: „Wir müssen die Neuen unter die Lupe nehmen. Wir haben uns für die vier entschieden, aber von der Tribüne aus. Es ist dann ein großer Unterschied, wenn du mit ihnen am Platz arbeiten kannst. Da siehst du mehr Details.“

Gesucht: Weitere Alternativen

Ziel sei es, weitere Alternativen in Hinblick auf die EURO zu finden. „Es ist wichtig, den Pott mit potenziellen Teamspielern zu vergrößern, damit wir für etwaige Ausfälle stets gerüstet sind.“

Mit Robert Almer, Martin Harnik und Zlatko Junuzovic fallen diesmal drei Stammkräfte aus – so viele mussten bisher noch nie in der Ära Koller absagen.

Zudem ist auch Julian Baumgartlinger angeschlagen. Der Mainz-Kapitän pausierte am Wochenende wegen einer Sprunggelenksverletzung, machte die Reise aber mit.

 „Das Ziel ist, dass er Mitte der Wochen einsteigen kann, aber das müssen wir mit dem Ärzteteam besprechen“, hofft Koller der sich in die Causa Hinteregger (Alle Infos) nicht einmischen will: „Es betrifft das Nationalteam nicht, deswegen müssen wir da nicht mitreden.“

 

Martin Wechtl