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LAOLA1-Einzelkritik zu Tschechien-Österreich

LAOLA1-Einzelkritik zu Tschechien-Österreich

Zum ersten Mal in diesem Jahrtausend darf sich Österreich über zwei Auswärtssiege in Folge freuen.

Das ÖFB-Team setzte sich in Tschechien mit 2:1 durch. Dieses Ergebnis liest sich jedoch besser, als sich die Performance auf dem Feld über weite Strecken ansehen ließ.

LAOLA1 nahm die Leistungen der rot-weiß-roten Spieler wie gewohnt genau unter die Lupe.

  ROBERT ALMER (15 Spiele/0 Tore)

Ließ sich von der einen oder anderen Unsicherheit zu Spielbeginn nicht aus der Ruhe bringen. Vor allem seine Rettungstat gegen Holek in Minute 51 beim Stand von 1:1 sollte sich als eminent wichtig erweisen. Wenn gefordert, war der sich auf Vereinssuche befindliche Goalie zur Stelle. Nur beim Gegentor war der Steirer machtlos.

 

  GYÖRGY GARICS (40/2)

Für die ÖFB-Außenverteidiger gab es viel Arbeit, da die Tschechen ihre Seiten ziemlich überluden, die gegnerischen Außenverteidiger weit mit aufrückten. Der Italien-Legionär leistete sich defensiv keinen schweren Schnitzer, fand jedoch kaum die Gelegenheit vor, sich ins Spiel nach vorne einzuschalten.

 

SEBASTIAN PRÖDL (45/4)

Langweilig wurde der ÖFB-Abwehrzentrale in dieser Partie definitiv nicht, ihre Vorderleute ließen zu viele Angriffe in ihre Richtung durch. Prödl stellte sich dem staubtrocken entgegen, punktete mit seiner Zweikampfstärke, ließ sich nichts zu Schulden kommen. Hatte in Minute 75 Glück, als er angeschossen wurde und beinahe ein Eigentor fabrizierte. Versuchte im Aufbau dem tschechischen Forechecking immer wieder eine spielerische Lösung entgegenzusetzen.

 

EMANUEL POGATETZ (61/2)

Ähnlich wie Nebenmann Prödl. Defensiv eine solide Vorstellung, an der es wenig auszusetzen gibt. Durch seine Kopfballstärke vor allem mit Flanken kaum in Gefahr zu bringen. Dass das Spiel nach vorne nicht zu seinen größten Vorzügen zählt, ist bekannt. Wählte daher öfter als Prödl das rustikale Mittel des hohen Balles, wenn die Tschechen pressten.

 

MARKUS SUTTNER (12/0)

Siehe Garics. War mit dem stark aufspielenden Dockal defensiv gut beschäftigt. Hatte jedoch anders als sein Gegenüber auf der rechten Seite einen offensiven Lichtblick, da er an der Entstehung der 1:0-Führung beteiligt war. Ansonsten kam nach vorne auch von ihm wenig.

 

STEFAN ILSANKER (2/0)

Im 4-1-4-1 des ÖFB-Teams kam ihm die Rolle als alleiniger Sechser zu. Defensiv machte der Salzburger seine Sache ordentlich, obwohl er bisweilen von seinen Vorderleuten beim Zustellen der zu vielen offenen Räume für die Tschechen im Stich gelassen wurde. Weniger fein gelang ihm diesmal vor allem vor der Pause das Herausspielen nach seinen Balleroberungen, da schlich sich der eine oder andere unnötige Fehlpass ein. Nach dem Seitenwechsel durch die Einwechslung Baumgartlingers etwas offensiver positioniert. In dieser Rolle durchaus effektiv. Alles in allem präsentierte sich der 25-Jährige in seinen ersten beiden Länderspielen von einer positiven Seite.

 

  ANDREAS WEIMANN (12/0)

Am rechten Flügel aufgeboten. Redlich bemüht, ein Aufbauspiel über seine Seite aufzuziehen, diese Versuche scheiterten jedoch meist schon im Ansatz. Bis auf einen Kopfball offensiv eher wirkungslos. Der Aston-Villa-Legionär brennt darauf, dass ihm auch im Nationalteam endlich der Knopf aufgeht. Setzt sich diesbezüglich möglicherweise zu sehr unter Druck, wirkt verkrampft.

 

ZLATKO JUNUZOVIC (32/4)

Dem Werder-Legionär merkt man die lange und kräfteraubende Saison an, wie kaum einem anderen ÖFB-Kicker. Agierte schon gegen Island durchwachsen und wirkte auch diesmal eher kraft- und ideenlos. Kam nur schleppend in die Zweikämpfe, manche Zuspiele gerieten zu unpräzise. Folglich mit Wiederanpfiff von Baumgartlinger ersetzt. Dies ändert jedoch nur wenig daran, dass er in Normalform für das ÖFB-Team nur schwer verzichtbar ist.

 

ANDREAS IVANSCHITZ (69/12)

Inzwischen ist es für den Langzeit-Kapitän ein ungewohntes Gefühl, das Nationalteam als Spielführer auf das Feld zu führen. In Olomouc war es wieder einmal so weit. Bemüht dem Spiel eine Struktur zu verleihen, dies gelang jedoch lange Zeit kaum, da Österreich zu sehr in die Defensive gedrängt war. Hatte jedoch in der Entstehung des 1:0 seine Beine im Spiel. Zu diesem Zeitpunkt nach rund einer halben Stunde hatte er sich bereits aus der offensiven Viererkette ein wenig nach hinten fallen lassen, was in der Rückwärtsbewegung half. Durch die taktische Umstellung zur Pause nach dem Seitenwechsel bis zu seiner Auswechslung in Minute 63 alleiniger Zehner.

 

MARKO ARNAUTOVIC (35/7)

Das gute Zusammenspiel mit Sabitzer beim Führungstreffer deutete die gute Form des Stoke-Legionärs an, wie in Innsbruck bereitete er das Tor des zukünftigen Salzburgers vor. Bis dahin war diese Spiellaune jedoch nur in Ansätzen zu sehen, war wie bei den meisten Kollegen auch in seinem Spiel zu viel Leerlauf. Zeigte in dieser Szene jedoch, dass er mit einer Aktion auch einer schwachen Partie die Wende geben kann. Nahm nach der Pause zunehmend Fahrt auf. Für ihn verliefen die beiden Länderspiele zum Saison-Abschluss alles in allem zufriedenstellend.

 

MARCEL SABITZER (6/2)

Definitiv einer der großen Gewinner dieses Lehrgangs. Wie gegen Island Schütze des 1:0-Führungstreffers. Diesmal als Solo-Spitze in einer anderen Rolle aufgeboten. Wenn man bedenkt, wie passiv Österreich im Spiel nach vorne agierte, machte er seine Sache nicht so schlecht. Bot sich im Kombinationsspiel an, ließ bisweilen gut abtropfen, erarbeitete sich mit einer schönen Einzelaktion (25.) auch die erste gute ÖFB-Chance. Das Tor resultierte aus guter Zusammenarbeit mit Arnautovic. Nach der Janko-Einwechslung wieder rechts positioniert. Kleines Detail am Rande: Stellte die sechs Länderspiele von Papa Herfried ein und überholte ihn in Sachen ÖFB-Tore.

 

JULIAN BAUMGARTLINGER (31/1)

Zur Pause für Junuzovic gekommen, reihte sich der Mainz-Legionär als tiefer stehender Sechser etwas hinter Ilsanker ein. Brachte in dieser Rolle mehr Ruhe und Ordnung ins nach dem Wiederanpfiff etwas bessere ÖFB-Spiel. Dass er sich mit einem sehenswerten Weitschuss zum Matchwinner krönte, war das i-Tüpfelchen auf einer guten Leistung.

 

MICHAEL LIENDL (1/0)

Kam in Minute 63 für Ivanschitz aufs Feld und feierte somit im reifen Fußballer-Alter von 28 Jahren sein Länderspiel-Debüt. Brachte eine engagierte Leistung, fügte sich auf der Zehner-Position gut ins ÖFB-Spiel ein. Der ganz große Wurf blieb jedoch aus.

 

MARC JANKO (40/17)

Für den nach dem Island-Match viel kritisierten Stürmer blieb diesmal nur die Joker-Rolle. Eine halbe Stunde auf dem Platz. In dieser Zeit sah er jedoch nur wenige Bälle. Als er in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung sorgen hätte müssen, verließ ihn sein Torriecher.

 

VALENTINO LAZARO (2/0): Zu kurz eingesetzt


ALEKSANDAR DRAGOVIC (30/0): Zu kurz eingesetzt

 

 

- Sehr Gut

- Gut

- Befriedigend

- Genügend

- Nicht Genügend

 

Peter Altmann