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"Man sieht, dass es in die richtigen Bahnen läuft"

Marko Arnautovic hat sich im Camp der österreichischen Nationalmannschaft in Pörtschach geläutert präsentiert.

Nach diversen Fehltritten abseits des Platzes gelobte der Angreifer Besserung und sorgte zuletzt tatsächlich nur noch auf dem Rasen für Schlagzeilen - in der Frühjahrssaison gelangen dem Wiener immerhin schon zwei Treffer für Werder Bremen.

"Ich bin in vielen Sachen ruhiger geworden und konzentriere mich auf das Wesentliche", betonte der 22-Jährige.

"In Österreich und Deutschland haben mich die Medien gern als Skandal-Fußballer hingestellt, aber jetzt sieht man, dass es in die richtigen Bahnen läuft."

"Das Leben nicht verschlafen"

In der Vergangenheit habe er versucht, negative Berichte erst gar nicht zu lesen.

"Aber wenn man sie nicht liest, wird man trotzdem von vielen Leuten darauf angesprochen. Doch ich hoffe, diese Zeit ist jetzt vorbei. Ich bin meinen Trainern und meiner Familie dankbar, dass ich jetzt auf einem guten Weg bin", sagte Arnautovic.

Der 16-fache Internationale (5 Tore) stellt bei sich einen ständigen Reifeprozess fest.

"Jeden Tag zwischen Aufstehen und Schlafengehen hat man etwas gelernt. Mein Motto ist, das Leben nicht zu verschlafen, sondern zu leben, und das mache ich gerade."

Gutes Gefühl gegen Finnland

Mit einem Sieg am Mittwoch in Klagenfurt gegen Finnland würde sich die Lebensqualität von Arnautovic wohl weiter steigern.

"Ich habe ein gutes Gefühl. Wir hätten schon beim 1:2 gegen die Ukraine Punkte verdient gehabt, ich hoffe, dass es jetzt vor eigenem Publikum bessergeht", sagte der frühere Inter-Mailand-Kicker, der bei Werder zuletzt nicht zur Anfangsformation gehörte.

Im Gegensatz dazu schaffte sein neuer Klubkollege Zlatko Junuzovic gleich auf Anhieb den Sprung zum Stammspieler. "Das war sehr positiv, so hatte ich nicht viel Zeit zum Nachdenken. Und mit jedem Spiel geht es besser", meinte der 24-Jährige, für den der Wechsel von der österreichischen in die deutsche Bundesliga beinahe einen Kulturschock bedeutete.

"Es ist schon ein Unterschied, immer in einem vollen Stadion zu spielen. Da ist jedes Match ein Highlight. Die deutsche Liga ist eine ganz große Show, und es ist schön, wenn man ein Teil davon ist."

"Man muss vom Denken her schneller sein"

Die Partien in Deutschland seien um einiges intensiver als in Österreich. "Es wird aggressiver gespielt, das Tempo ist höher und man muss vom Denken her schneller sein. Bevor man den Ball hat, muss man schon eine Lösung parat haben."

Überfordert fühlt sich der Mittelfeldspieler deswegen nicht. "Das ist sicher eine große Umstellung, doch man gewöhnt sich leicht, weil man vor einer großen Herausforderung steht."

Für Arnautovic fand Junuzovic ausschließlich lobende Worte. "Er polarisiert, und die Medien hauen schnell auf ihn hin, aber er hat sich gebessert und konzentriert sich voll auf die Arbeit. Es macht Spaß, mit ihm in einer Mannschaft zu spielen", sagte der Ex-Austrianer.

"Austria für mich nach wie vor Titelfavorit"

Obwohl sein früherer Verein einen holprigen Start hingelegt hat, verteidigte Junuzovic Neo-Coach Ivica Vastic, mit dem er im Jänner noch drei Wochen zusammengearbeitet hatte.

"Das neue Trainerteam arbeitet gut, es wird an den richtigen Punkten angesetzt. Für mich ist die Austria nach wie vor Titelfavorit, im Kader gibt es eine große Qualität."

Dies trifft laut Junuzovic auch auf die ÖFB-Auswahl zu. "Es ist großartig, dass wir im Nationalteam so viele Legionäre haben. Jetzt müssen wir aber auch andere Ansprüche stellen. Wir müssen mehr gewinnen, und am besten beginnen wir schon am Mittwoch damit."