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Löw: "Wollen ein Team, das auf Tore aus ist, sehen"

Löw:

Joachim Löw will in der Freitagabend startenden europäischen WM-Qualifikation "gleich ein Zeichen setzen".

Im 865. Länderspiel Deutschlands soll in Hannover (20.45 Uhr) gegen Fußball-Zwerg Färöer der 500. Sieg bejubelt werden.

In der Österreich-Gruppe C will der WM-Dritte von Südafrika somit sofort die Spitze übernehmen.

Diese wird aber rund zwei Stunden zuvor erstmals in Astana vergeben, wenn Kasachstan zum Gruppen-Auftakt Irland (18.00 Uhr/beide live ATV) empfängt.

Schweden ist wie Österreich noch Beobachter.

Klose soll sich warm schießen

Der 154. der Weltrangliste scheint für Deutschland nach der Sommer-Depression mit Rückschlägen im EM-Halbfinale gegen Italien sowie dem freundschaftlichen Test gegen Argentinien (1:3) ein gefundenes Fressen.

In Abwesenheit von Mario Gomez will sich Miroslav Klose in seinen 122. Länderspiel für die Partie gegen Österreich am Dienstag in Wien einschießen.

Löw setzt auf Bewährtes: Neuling steht keiner im DFB-Kader.

"Wir wollen einen guten Start und eine offensive Mannschaft sehen, die auf Tore aus ist", forderte der Bundestrainer.

Von einem Spaziergang gegen die Kicker von den Schafsinseln im Nordatlantik wollte Löw natürlich nichts wissen: "Man darf jetzt auch nicht den Fehler machen, die Färöer als Kanonenfutter zu sehen."

Zwei knappe Siege

Gegen die Färöer trat Deutschland bisher zweimal an - und gewann zweimal nur knapp.

In der Qualifikation für die EM 2004 sicherten Michael Ballack mit einem Elfmetertor und Miroslav Klose ebenfalls in Hannover ein 2:1.

Beim Rückspiel in Torshavn trafen erneut Klose, der als einziger Akteur von damals noch dabei ist, und Fredi Bobic erst in den Schlussminuten zum 2:0-Sieg.

Torhüter im Mittelpunkt

Bei den Färöern steht - wie könnte es anders sein - der Torhüter im Mittelpunkt.

Der dänische Teamchef Lars Olsen hat die Wahl zwischen zwei extrem unterschiedlichen Spielern: Entweder der 42-jährige Jakup Mikkelsen vom heimischen Amateurclub IF Fuglafjördur mit der Erfahrung von 72 Länderspielen oder der 16 Jahre jüngere Gunnar Nielsen vom englischen Meister Manchester City.

Dort hat er in drei Jahren nur einen Pflichtspiel-Einsatz absolviert. Beim 0:2 im Testspiel gegen Island in Reykjavik stand vor zwei Wochen Mikkelsen zwischen den Pfosten.

"Wäre eine echte Weltsensation"

Ein Punktgewinn in Hannover würde laut Olsen eine "echte Weltsensation" bedeuten.

Etwa die Hälfte seiner Spieler kickt auf den Färöer unter Amateurbedingungen und ausschließlich auf Kunstrasenplätzen.

Trotzdem wolle man sich nicht einfach nur mit zehn Spielern hinten reinstellen.

Die Chancen lägen laut Olsen aber ohnedies im Rückspiel in Torshavn: "Schon allein, weil es da oft regnet und stürmt."

Trap und Irland in Kasachstan

Tief im Osten Europas beginnt für Trainer-Urgestein Giovanni Trapattoni seine vielleicht letzte Mission an der Seitenlinie. Mit Irland will der 73-jährige "Maestro" nach der EM- auch die WM-Teilnahme erreichen.

"Es ist wichtig, gleich zu Beginn der Qualifikation für 2014 einen guten Start zu erwischen", sagte Trapattoni vor dem Spiel in Astana. Dort tat sich auch Österreich bereits schwer.

Im Oktober 2011 gab es für die ÖFB-Elf in der EM-Qualifikation nur ein 0:0 zu holen.

Trapattoni muss sein Team nach dem enttäuschenden EM-Aus ohne Zähler in Polen und der Ukraine umbauen.

Zwei Helden traten zurück

Die irischen Fußball-Helden Shay Given (Tor/Aston Villa) und Damien Duff (Fulham) beendeten ihre internationalen Karrieren.

Noch weitermachen will Rekordtorschütze Robbie Keane (LA Galaxy). Aufgrund seiner Rolle als Joker bei der EM noch unwillig ist hingegen Darron Gibson.

Der Mittelfeldspieler von Everton verzichtete trotz einer Einberufung auf die Reise in die ehemalige Sowjet-Republik.

Für Kasachstan unter dem tschechischen Teamchef Miroslav Beranek gilt ähnliches wie für die Färöer. Jeder Punktegewinn ist für die Nummer 142 der Weltrangliste ein Erfolg.