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Egal wer gewinnt, Red Bull wird jubeln

Egal wer gewinnt, Red Bull wird jubeln

Zum vorerst letzten Mal treffen am Mittwoch, um 19 Uhr, ein Bundesliga-Klub und dessen eigenes B-Team, aus der Regionalliga West, im ÖFB-Samsung-Cup aufeinander.

Die Red Bull Juniors werden in der EM-Arena in Wals-Siezenheim den „großen Bruder“ Red Bull Salzburg in Empfang nehmen.

Ruderboot gegen Luxusdampfer

Juniors-Coach Peter Hyballa ist die Ausgangslage klar: „Wir haben hier Ruderboot gegen Luxusdampfer.“

Ricardo Moniz fordert vollen Einsatz von seiner Mannschaft: „Wir müssen die Emotionen ausblenden und uns auf unser Spiel konzentrieren.“

Beide Trainer bekräftigen, dass es keine Ergebnis-Absprachen geben wird. „Jeder, der Red Bull kennt, der weiß, dass so was nicht in Frage kommt, das ist auch bei Vettel und Webber in der Formel 1 nicht anders“, meint etwa Peter Hyballa.

Am Dienstag trainierten die Teams zeitgleich im Trainingszentrum nebeneinander. Einen Blick auf den Cup-Gegner hätten die Coaches jedoch nicht geworfen.

Stärker als in der Liga

Ricardo Moniz möchte „mit der besten Mannschaft“ antreten. Ob Liga-Topscorer Jakob Jantscher von Beginn an spielt, weiß der Niederländer jedoch noch nicht. Martin Hinteregger fällt verletzt aus.

Auch Hyballa kann auf eine starke Truppe bauen. In der Regionalliga sind in jedem Spiel nur drei Ausländer spielberechtigt, diese Regelung gibt es im Cup nicht. Daher kann der Deutsche auf ein stärkeres Team als in der Liga zurückgreifen.

Großer Altersunterschied

Ein Blick auf die Kaderzusammensetzung zeigt, dass die Juniors ihrem Namen gerecht werden. Routinier Manfred Pamminger ist mit seinen 34 Jahren der einzige Spieler, der älter als 23 ist. Der Altersschnitt liegt bei 19,5 Jahren. Dem steht ein Durchschnittsalter von 26,4 Jahren bei den Profis gegenüber.

Den besseren Cup-Torjäger hat die RLW-Mannschaft auf ihrer Seite. Daniel Krenn traf bisher drei Mal. Beim Bundesliga-Tabellenführer erzielte Alan zwei Cup-Tore

Der Brasilianer arbeitet allerdings nach seinem Kreuzbandriss am Comeback und wird in dieser Saison nicht mehr helfen können, die Ziele des Klubs umzusetzen.

Martin Hinteregger fällt verletzt aus

Das Double im Visier

Red Bull Salzburg hat in dieser Saison die Chance, das Double zu schaffen. Seit dem Mateschitz-Einstieg in Salzburg konnte der Cup-Sieg nicht realisiert werden, selbst ein Final-Einzug blieb den „Bullen“ bisher verwehrt.

Ein schwarzer Punkt in der noch jungen Vereinsgeschichte, den es auszulöschen gilt. „Wir wollen das Double schaffen, und deswegen müssen wir die Juniors schlagen“, findet Moniz klare Worte.

Kein Einzelfall

Schon im August 2010 gab es in Wien-Hütteldorf ein ähnliches Duell zwischen Rapid und den Rapid-Amateuren. Damals setzte sich die Bundesliga-Mannschaft nach hartem Kampf in Hälfte eins wenig überraschend mit 5:2 (2:2) durch.

Die Annahme, dass das Ergebnis solcher Spiele schon im Vorhinein feststeht, liegt auf der Hand. Ein Beispiel, das diese These jedoch widerlegt, stammt aus der Saison 2001/02:

Damals gastierte Austria-Kooperationsklub FC Untersiebenbrunn im Horr-Stadion. Entgegen aller Erwartungen setzte sich Untersiebenbrunn mit 3:2 durch.

Neue Regeln im Cup

Um Duellen dieser Art künftig zu entgehen, wurden die Cup-Regeln heuer dahingehend geändert, dass ab kommender Saison keine Amateur-Teams mehr antreten dürfen. Hyballa findet das schade: „Unsere Spieler haben damit leider nicht mehr die Möglichkeit, gegen große Teams Erfahrung zu sammeln.“

Daher müssen die Juniors-Spieler am Mittwoch versuchen, ihre Chance zu nutzen und sich bei Ricardo Moniz einen Namen zu machen. Dies hat auch bei Rapid geklappt: Am 14. August 2010 standen Lukas Königshofer, Christopher Drazan und Atdhe Nuhiu noch in der Start-Elf der Rapid-Amateure.

Rainer Liebich