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Horn soll für Salzburg kein Stolperstein werden

Horn soll für Salzburg kein Stolperstein werden

Red Bull Salzburg ist seit Sonntag im Besitz des Bundesliga-Meistertellers. Als Krönung soll nun zum Abschied von Coach Roger Schmidt auch der Cupsieg und damit Double-Gewinn folgen.

Vorletzte Hürde auf dem Weg dorthin ist im Halbfinale am Mittwoch (18.00 Uhr/live ATV) der Erste-Liga-Club SV Horn, der vor ausverkauftem Haus in der Waldviertler Volksbank Arena auf eine Sensation hofft.

Schmidt will "fantastisches Ende"

Den Ligatitel haben die Salzburger schon lange sicher, am Sonntag wurden sie nun auch offiziell geehrt. "Wir haben gewusst, dass wir drei Tage später ein schwieriges Cupspiel haben, deshalb haben wir nicht zu ausschweifend gefeiert", betonte Schmidt.

Für ihn selbst wäre ein weiterer Titelgewinn ein "fantastisches Ende", wechselt er doch nach Saisonende zu Bayer Leverkusen.

Die Spieler wollen den Titel genauso. "Für uns ist der Cupsieg sehr wichtig, dann könnten wir zurückschauen und sagen, wir hatten eine Super-Saison", sagte Goalie Peter Gulacsi.

Vor der Meisterfeier gab es für die Salzburger mit einem 4:0-Heimsieg gegen Ried eine ideale Generalprobe für den Kampf um den Einzug ins Cup-Finale (18. Mai in Klagenfurt). "Das war wieder Red Bull Salzburg. Wir haben wieder unser wahres Gesicht gezeigt, unseren Fußball auf den Platz gebracht und das genau zum richtigen Zeitpunkt", freute sich Schmidt.

"Wir werden dort nichts geschenkt bekommen"

Ähnlich konzentriert und engagiert gelte es nun auch gegen den Underdog aus Niederösterreich aufzutreten.

"Wir sind so selbstbewusst, dass wir sagen können, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist dort zu gewinnen, wenn wir eine Topleistung abrufen. Wir dürfen aber nichts dem Zufall überlassen, müssen von der ersten Sekunde an dokumentieren, dass wir das Spiel total ernst nehmen", gab Salzburgs Trainer die Marschroute vor.

Der Deutsche nahm den Gegner persönlich beim jüngsten Liga-Auftritt unter die Lupe und sah dabei am Freitag eine 1:4-Niederlage gegen die "Jungbullen" des FC Liefering, die Horns Serie von acht Spielen ohne Niederlage beendete.

"Horn ist eine gute Erste-Liga-Mannschaft mit gefährlichen Spitzen. Wir werden dort nichts geschenkt bekommen", warnte Schmidt. Isaac Vorsah, Franz Schiemer, Rodnei und Dusan Svento sind weiter nicht einsatzfähig, Sadio Mane dürfte hingegen trotz einer Knieblessur spielen können.

Horn kann befreit aufspielen

Bei den Hornern fallen nur die langzeitverletzten Hannes Eder und Dominik Baumgartner aus, Manuel Hartl ist am Knöchel angeschlagen. Die Kicker des Tabellensiebenten brennen auf das Spiel.

Schuldes und sein Team haben keinen Druck

"Wir rechnen uns gar nichts aus, sind demütig und froh, unter den letzten vier Mannschaften zu sein", sagte Horn-Trainer Willi Schuldes. Seine Truppe soll das Spiel gegen die mit Abstand stärkste Mannschaft der vergangenen Jahre in Österreich vor allem genießen.

"Wir haben weniger Druck als in der Meisterschaft und können befreit aufspielen, weil sowieso jeder erwartet, dass wir verlieren", sagte Schuldes.

Bedeutendstes Spiel der Vereinsgeschichte

Der Gegner werde hoch motiviert zur Sache gehen. "Sie sind Profis genug, dass sie jedes Spiel ernst nehmen. Ich erwarte eine gut organisierte, fokussierte Mannschaft, die vor Selbstvertrauen strotzt", rechnete Schuldes mit extrem starker Gegenwehr.

Die Hoffnung auf die Sensation sei aber da. "Wir wollen so lange wie möglich die Spannung aufrechterhalten. In einem Spiel ist immer etwas möglich", weiß Schuldes.

Die Unterstützung des Publikums ist dem Außenseiter, der als Siebenter dem Klassenerhalt in der Erste Liga schon sehr nahe ist, jedenfalls sicher. Zwei Zusatztribünen wurden aufgestellt, damit werden rund 6.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion Platz nehmen.

"Es hat schon wichtigere Spiele für den Verein gegeben, aber von der Dimension her ist es das bedeutendste in der Vereinsgeschichte", sagte Horns Trainer. Wie man Salzburg als Underdog ärgern kann, zeigte übrigens der Fünftligist FC Piberstein Lankowitz vor, der sich in der 2. Runde im September erst im Elfmeterschießen 5:6 geschlagen geben musste.

Mögliche Aufstellungen

Horn: Petermann - Salvatore, Djordjevic, Antonitsch, Erbek - Lackner - Dilic, Candela, M. Toth, Sahanek - Casanova
Ersatz: Mitmasser - Hartl, Mitrovic, Gschweidl, Sittsam, Abraham, Liebhart, Csobadi
Fraglich: Hartl (Knöchelblessur)
Es fehlen: Eder, Baumgartner (beide langzeitverletzt)


Salzburg: Gulacsi - Klein, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Ilsanker - Kampl, Leitgeb, Mane/Berisha - Alan, Soriano
Ersatz: Walke - Schwegler, Meilinger, Lazaro, R. Zulj, Hierländer, Berisha/Mane
Es fehlen: Vorsah, Schiemer, Rodnei, Svento (alle verletzt)