Wunschlos St. Pölten

Auch Djordjevic wischt Gedanken an eine unerwünschte Doppelbelastung beiseite. Der Erfolgslauf soll im Waldviertel möglichst nicht abreißen, darum wünscht man sich für das Semifinale auch kein Hammerlos.

Nicht etwa einer der drei verbliebenen Bundesligisten soll der Gegner sein, Salzburg spielt am Mittwoch gegen den WAC um den Aufstieg, sondern der am Papier machbarste Gegner.

„Ich wünsche mir St. Pölten. Die wären ein idealer Gegner und außerdem haben wir dann noch ein Derby“, sehnt sich Djordjevic ein Duell mit der niederösterreichischen Landeshauptstadt herbei.

Das wird man beim SKN wohl genauso sehen. In den letzten zwei Spielen zwischen den beiden Teams wurde Horn mit einem Torverhältnis von 11:2 deklassiert. Gestern warf der Tabellendritte der Ersten Liga die SV Ried aus dem Bewerb.

„Jetzt können sie mit der Auslosung mitfiebern“

Während man in Horn den historischen Triumph noch verarbeitet, richtet Amstetten den Blick nach vorne. Der Ostligist hat in dieser Saison viele Teams überraschen können und ist in erster Linie stolz auf das Vollbrachte.

„Wir wollten dieses Spiel genießen und hatten nichts zu verlieren. Darum wollten wir einfach eine gute Leistung abliefern, das ist uns gelungen“, zieht Trainer Heinz Thonhofer ein zufriedenes Resümee der Cup-Saison, in der man mit Mattersburg und Altach zwei Erstligisten, darunter den designierten Bundesliga-Aufsteiger, ausschalten konnte.

„Nichtsdestotrotz ein Kompliment an Horn. Am Sonntag können sie mit der Auslosung mitfiebern und werden sich vielleicht über Sturm Graz zuhause freuen", gibt sich Thonhofer als guter Verlierer.

Letztendlich scheiterte man laut dem 55-Jährigen an den Details, die zum Profifußball noch fehlen: „Wir sind trotz allem ein Regionalligist und stehen dort unseren Mann. Der Druck und die Erwartungshaltung sind hier oben halt ganz andere, daran müssen sich die Spieler noch gewöhnen."

Versöhnliches Ende

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich der SKU über längere Sicht an den Druck gewöhnen kann, denn in Amstetten haben die Verantwortlichen in den nächsten Jahren viel vor, unter anderem mit einem Stadionausbau. Erst wird aber das Viertelfinale abgehakt, das für beide Klubs versöhnlich ausging.

Durch den Favoritensieg im Kampf der Underdogs, und die ansehnliche Leistung des Ostligisten, gehen nämlich beide als Gewinner aus dem Pokal-Fight hervor.

Während der SV Horn weiter aufgeigt und mit einem guten Los sogar den Final-Einzug realisieren kann, gaben auch die Mostviertler ihre Visitenkarte ab und gehen erhobenen Hauptes aus dem Bewerb.

Durch das Ausscheiden des letzten Amateur-Vereins ist somit auch eine Wiederholung von Paschings Sensations-Sieg aus dem letzten Jahr nicht möglich.

 

Niki Riss