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Pasching: "Warum sollten wir es nicht schaffen?"

Pasching:

Nach dem Partymarathon der vergangenen Tage will die Wiener Austria ihre Meister-Saison mit dem elften Double der Vereinsgeschichte krönen.

Am Donnerstag (16.30 Uhr) gehen die Violetten als klarer Favorit ins 78. Endspiel des ÖFB-Samsung-Cups gegen den FC Pasching.

Die Oberösterreicher peilen im Wiener Ernst-Happel-Stadion ihrerseits Historisches an. Als erster Regionalligist in einem Cup-Finale könnten sie die Trophäe auch erstmals gewinnen.

Nach Rapid, Salzburg nun Austria

"Die Austria war die überragende Mannschaft in der Bundesliga. Wir werden aber alles geben, mit Herz und Leidenschaft auftreten und einen guten Gegner abgeben. Wenn wir im Finale sind, wollen wir dieses natürlich gewinnen", kündigte Paschings Trainer Gerald Baumgartner beim offiziellen Pressetermin am Montag an.

Der Ex-Stürmer sah sein Team wie auch bei den Überraschungserfolgen gegen Rapid im Viertel- bzw. Titelverteidiger Salzburg im Halbfinale zumindest psychologisch im Vorteil.

"Wenn der Tag passt, warum sollten wir es nicht schaffen? Wir haben nichts zu verlieren", beschrieb Baumgartner die Ausgangslage treffend. Den Startplatz in der Europa League hat Pasching bereits durch den Finaleinzug der Austria fix in der Tasche.

EL-Playoff oder 2. Runde?

Für den in der Regionalliga Mitte engagierten Verein aus dem Linzer Vorort geht es zusätzlich zu den Cup-Ehren aber immerhin noch darum, in welcher Qualifikationsrunde man im Sommer einsteigen darf.

Als Cupsieger steht Pasching im Play-off (4. Quali-Runde), als Verlierer startet der Drittligist in der 2. Qualifikationsrunde. Über einen Erfolg der Austria sollten sich somit auch Rapid und Sturm freuen.

Die Hütteldorfer stünden als Bundesliga-Dritter dann bereits im für den Einzug in die Gruppenphase entscheidenden Play-off, die Grazer würden in der dritten Qualifikationsrunde einsteigen.

Stöger: "Wir können das bewältigen"

Die Austria will auf die eigene Stärke vertrauen. Zuletzt holten die Favoritner 2006 das Double, ein Finalerfolg am Donnerstag wäre für den Rekordsieger der insgesamt 28. im Bewerb. "Die Aufgabe ist schwierig, aber wir können sie bewältigen", meinte Erfolgstrainer Peter Stöger.

Vor dem Endspiel - bis Montag waren 10.000 Karten vergeben - steht für seine Austria am Dienstag noch die Meisterfeier auf dem Rathausplatz (ab 16.00 Uhr) auf dem Programm. Danach sei aber vollste Konzentration angesagt.

Waren beim 0:3 in Salzburg am Sonntag noch die Spuren der rauschenden Meisterfeiern sichtbar, soll im Happel-Oval eine spritzigere Austria-Elf auf dem Platz stehen.

Voll fitte Mannschaft am Donnerstag

"Die Stunden an Schlaf nehmen wieder zu. Am Donnerstag werden wir wieder eine voll fitte Mannschaft aufs Feld schicken", erklärte Stöger. Sein Kapitän Manuel Ortlechner wollte an der Motivation des Meisters ebenfalls keine Zweifel aufkommen lassen: "Die Chance auf das Double bekommt man nicht so oft in einem Sportlerleben. Pasching steht zurecht im Finale, aber wir auch. Wir nehmen die Favoritenrolle an, aber unterschätzen werden wir sie nicht."

Diesen Fehler machte im Halbfinale Salzburg. Anders als die Mozartstädter werden die Wiener bis auf den gesperrten Teamspieler Markus Suttner aber in Bestformation einlaufen.

"Keine klassische Regionalliga-Mannschaft"

Dass Pasching dank Sponsor Red Bull auf einige Bundesliga-erfahrene Kicker wie Torjäger Nacho Casanova, Abwehrchef Davorin Kablar oder Torhüter Hans-Peter Berger vertrauen kann, ist für die Austria zusätzliche Warnung.

"Das ist sicher keine klassischer Regionalliga-Mannschaft, das wissen wir alle. Die Art und Weise, wie sie bisher gespielt haben, fordert höchsten Respekt. Wir sind gewarnt", wurde Stöger nicht müde zu betonen.

"Nicht nur Hosiner"

Finanziell lohnt sich der Cup für beide Teams. Alleine für den Finaleinzug kassierten die beiden Vereine je 120.000 Euro, für den Titel des Torschützenkönigs könnten weitere 10.000 Euro in die Kassa kommen.

Aktuell liegt in dieser Wertung WAC-Stürmer Ruben Rivera mit sechs Toren voran, Austrias Philipp Hosiner hat bisher fünf Treffer zu Buche stehen.

Auf den Liga-Torschützenkönig will sich Pasching laut Kapitän Kablar aber nicht allein konzentrieren: "Sie haben auch sonst noch ein paar gute in ihren Reihen."