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Mit neuen Kräften zu alter Stärke

Mit neuen Kräften zu alter Stärke

Die abgelaufene Saison war für Juventus Turin, gelinde ausgedrückt, ein Desaster.

Nach etlichen liegengelassenen Möglichkeiten verpasste der italienische Rekordmeister die Qualifikation für die europäischen Bewerbe.

Und da Pokal-Finalist US Palermo den Startplatz von Coppa-Italia-Sieger Inter Mailand erbte, gingen die Turiner als Siebter diesmal völlig leer aus.

Zu Ende der Spielzeit 2009/2010 hatte man auf dem gleichen Tabellenrang noch vom Cup-Finale Meister gegen Vizemeister profitiert.

So betrachtet sind es eigentlich schon zwei Saisonen, die den Ansprüchen des Champions-League-Siegers von 1996 nicht gerecht werden.

Kapitalerhöhung gibt Hoffnung

Hoffnung für die kommende Spielzeit gibt da die vor geraumer Zeit beschlossene Kapitalerhöhung um 120 Millionen Euro.

Wenngleich diese Finanzspritze nicht eins zu eins in verfügbare Mittel umgewandelt werden kann, öffnen sich den Turinern doch einige Möglichkeiten, am Transfermarkt aktiv zu werden.

Darüber hinaus gilt die Fertigstellung der Juventus-Arena, der neuen Heimstätte des als Aktiengesellschaft geführten Vereins, als finanziell abgesichert.

Italo-Quartett gehalten

Ein nicht unbeachtlicher Teil des verfügbaren Geldes wurde in die fixe Verpflichtung von ausgeliehenen Spielern gesteckt.

Für das italienische Quartett Alessandro Matri, Simone Pepe, Marco Motta und Fabio Quagliarella sind in den kommenden drei Jahren knapp 37 Millionen Euro fällig.

Vor allem Letztgenannter zeigte sich angesichts seiner sechsmonatigen verletzungsbedingten Abwesenheit von dem in ihn gesetzten Vertrauen beeindruckt.

„Es ist für mich ein Zeichen von Respekt. Der Klub glaubt an mich und das ist ein Grund zur Freude. Ich will dieses Vertrauen so schnell wie möglich in Form von Toren zurückzahlen“, verkündet Quagliarella auf der Vereins-Homepage.

Hilfe von einem Weltmeister

Neben der vertraglichen Bindung der Leihgaben konnte Juventus auch schon einige Neuverpflichtungen präsentieren.

Unter den Neuen in der FIAT-Stadt sticht zunächst ein Name besonders hervor: Andrea Pirlo.

Der 32-jährige Weltmeister von 2006 verlässt nach zehn Jahren den amtierenden Meister AC Milan und soll im Mittelfeld der „Vecchia Signora“ die Fäden ziehen.

„Nach so langer Zeit habe ich eine neue Herausforderung gesucht. Ich habe unter allen Angeboten Juventus ausgewählt, weil es einer der größten Vereine der Welt ist“, erklärt Pirlo, der bis 2014 unterschrieben hat.

Neue Namen im Piemont

Rund um den italienischen Spielgestalter soll das neue Juventus Turin entstehen, das wieder zu einer fixen Größe in Europa wird.

Michele Pazienza ist der zweite italienische Neuzugang, der Mittelfeldspieler kam von CL-Starter Napoli.

Große Hoffnungen setzt man auch auf die beiden Schweizer Nationalspieler Reto Ziegler und Stephan Lichtsteiner, die von Sampdoria Genua, respektive von Lazio Rom zum Rekordmeister wechselten.

Die Verteidiger sollen auf den Außenbahnen für Stabilität sorgen und damit eine der Problemstellen vergangener Jahre beheben.

Kommt Aguero?

Zwei Verteidiger sind da, zwei Mittelfeldspieler auch, was fehlt sind also noch Stürmer.

Und da kommt ein Name ins Spiel, der bereits seit Wochen ganz oben auf der Liste der Vereins-Verantwortlichen steht, Sergio Aguero.

Der Schwiegersohn Diego Maradonas verweilt gerade in seiner argentinischen Heimat bei der Copa America, hat bei Arbeitgeber Atletico Madrid aber bereits um eine Freigabe angesucht.

Besser Turin als Madrid

Da die "Rojiblancos" den Wechsel zu Real Madrid, dem zweiten großen Interessenten, auf jeden Fall verhindern wollen, scheint der Wechsel nach Italien immer konkretere Formen anzunehmen.

Spaniens Europa-League-Starter verlangt rund 45 Millionen Euro für den Angreifer, Juventus bietet laut "Tuttosport" 35 Mio. plus Stürmer Amauri.

Vieles deutet darauf hin, dass nur noch Aguero selbst dem Wechsel zustimmen muss, um die italienische Transfer-Sensation perfekt zu machen.

Man darf also gespannt sein, ob "Kun" einer "Alten Dame" ihren großen Wunsch ausschlagen kann.


Christian Eberle