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Ancelottis Ankunft ist erst der Anfang

Ancelottis Ankunft ist erst der Anfang

Carlo Ancelotti ist endlich da.

Wenige Minuten nach der Bestätigung des Italieners als neuer Trainer von Real Madrid für die nächsten drei Jahre machte sich Zufriedenheit unter den Fans der „Königlichen“ breit.

Die ruhige Art des 54-Jährigen und sein positiver Umgang mit den Spielern wurden auch in den auf der Real-Homepage präsentierten Zitaten hervorgestrichen.

„Er vermittelt Sicherheit“

„Ich habe schon mit vielen großartigen Trainern zusammengearbeitet, aber niemals mit einem, der eine derartige Beziehung zu seinen Spielern pflegt“, attestierte etwa Zlatan Ibrahimovic und ergänzte:

„Er ist der Schlüssel zum Erfolg. Seine Art zu sprechen ist elegant und sehr geduldig. Er vermittelt seinen Spielern Sicherheit.“

“Ich kenne niemanden, der die Mannschaft mit einer derartigen Gelassenheit führt“, gab Paolo Maldini, als Milan-Kapitän jahrelang verlängerter Arm von Ancelotti, zu.

Ramos „freut sich sehr“

„Ich freue mich sehr, dass er jetzt bei uns ist, er ist ein großartiger Trainer“, kommentierte mit Sergio Ramos via „MARCA“ auch ein zukünftiger Schützling die Bestellung des einstigen Mittelfeldspielers zu seinem neuen Chef.

Die Besetzung des vakanten Trainerstuhls ist aber nur ein weiterer Schritt der Personalplanungen beim spanischen Rekordmeister.

Mit der Etablierung Ancelottis als fünften Italiener in der Geschichte der Madrilenen – nach Cristian Panucci, Antonio Cassano, Fabio Cannavaro und Fabio Capello – wird sich die Zukunft einiger anderer Protagonisten in Bälde klären.

Vor der offiziellen Präsentation am Mittwoch, um 13 Uhr, bei der womöglich schon erste Antworten gegeben werden, wirft LAOLA1 fünf Namen in den Raum:

Gonzalo Higuain

Der Argentinier hat seinen Abschied verkündet und sowohl in England (FC Arsenal), als auch in Italien (Juventus) wurde er von den Gazetten bereits als fixer Neuzugang verkündet. „Real möchte die Gespräche aufschieben, bis ein neuer Trainer gefunden ist“, gab Juve- Sportdirektor Beppe Marotta dann am 9. Juni zu Protokoll. Angesprochener Zeitpunkt ist nun gekommen, weswegen mit einer Entscheidung noch in dieser Woche gerechnet werden darf. Ob letzten Endes wirklich Italiens Meister das Rennen macht, wird sich weisen.

 

Kaka

Das Engagement Ancelottis ließ viele „Madridistas“ von einem Wiederaufleben des Milan-Erfolgsduos – Ancelotti als Denker am Seitenrand, Kaka als Lenker auf dem Feld – träumen, doch die Zeichen beim Brasilianer stehen eher auf Abschied. Auch wenn sich der Neo-Coach wie erhofft für einen Verbleib seines einstigen Musterschülers ausspricht, sind sein exorbitantes Gehalt und die dem nicht entsprechende Leistung der Vereinsführung ein Dorn im Auge. Zudem lassen die anstehenden Neuverpflichtungen Kakas Chance auf Einsatzzeit weiter sinken.

 

Isco

Mit dem MVP der U21-EM und seinem Klub FC Malaga soll so gut wie alles klar sein. Bis zu 30 Millionen Euro lässt sich Real die Dienste des 21-Jährigen kosten. Laut Medienberichten war ein überzeugendes Argument der von Zidane geführten Verhandlungen das Versprechen des Franzosen, dass Ancelotti auf ihn zählt. Das Potenzial des „Golden Boy“ wird als immens angesehen und für jeden Coach scheint es eine reizvolle Aufgabe, jenes voll auszuschöpfen.

Alvaro Morata

Präsident Florentino Perez hat dem Jungstar nach der erfolgreichen U21-EM mitgeteilt, dass der Klub große Hoffnungen in ihn setze und er seine Wechselgedanken besser vergesse. Es wird nun davon abhängen, ob Ancelotti einen Transfer-Stopp für Stürmer ausruft und so den Jungen dieses versprochene Vertrauen auch mit Einsatzzeit abgelten kann. Wird ein neuer Star-Angreifer verpflichtet, scheint ein baldiges Leihgeschäft wahrscheinlicher. „Er kann mit jungen Spielern gut umgehen“, urteilte Lucas Moura über seinen Trainer bei PSG und stärkt somit zumindest indirekt Moratas Zuversicht.

 

Fabio Cannavaro

Mit seinem Landsmann könnte der ehemalige Verteidiger ins Santiago Bernabeu zurückkehren, als Co-Trainer wohlgemerkt. Spanische Medien spekulierten schon vor Wochen mit dem Weltmeister von 2006 als idealen Sidekick. Seit der gemeinsamen Zeit in Parma wird Cannavaro und Ancelotti ein ausgezeichnetes Verhältnis zugestanden. Gemeinsam mit dem ebenso befreundeten Sportdirektor Zinedine Zidane würde Spaniens Hauptstadt ein ungemein charismatisches Triumvirat erwarten. „Natürlich würde es mir gefallen, mit ihm nach Madrid zu gehen“, verkündete Cannavaro. Einziger Nachteil. Offiziell angefragt hat noch niemand.

Christian Eberle