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Was bringt Song dem Barca-Spiel?

Was bringt Song dem Barca-Spiel?

Arsenal und der FC Barcelona. Zwei Vereine mit einer ähnlichen Spielphilosophie: Flaches Kurzpassspiel, viel Ballbesitz und in der Defensive hohes Angriffspressing.

Daher liegt es nahe, dass Spieler von einem Verein zum anderen wechseln. Die Anpassungsschwierigkeiten sind gering. Nicht umsonst kamen in den letzten Jahren immer wieder Profis von London nach Katalonien, beispielsweise Cesc Fabregas, Thierry Henry oder Aleksandr Hleb.

Barcelonas jüngster Einkauf im Arsenal-Shop heißt Alex Song. Der 19-Mio.-Euro-Mann könnte am Sonntag auswärts gegen Osasuna (LIVE ab 19 Uhr bei LAOLA1.tv) sein Debüt feiern. „Er ist noch nicht lange hier, aber er kommt von einem Klub mit einem ähnlichen Spielstil. Deswegen passt er sich schnell an. Er ist bereit für das erste Spiel“, meint Barca-Coach Tilo Vilanova.

>>>Osasuna vs. FC Barcelona im LIVE-VIDEO - Sonntag, 19 Uhr<<<

Busquets und Song – zwei unterschiedliche Sechser

Song passt scheinbar perfekt ins Anforderungsprofil. Die Katalanen waren auf der Suche nach einem Back-Up für Sergio Busquets - einem defensiven Mittelfeldspieler, der sich auch in der Innenverteidigung wohl fühlt. Nach der Absage von Bilbaos Javi Martinez fiel die Wahl auf den Kameruner.

Doch der 24-Jährige verkörpert einen anderen Spielertypen, als sein nunmehriger Barca-Kollege. Beide sind zwar auf der Sechserposition beheimatet, doch legen sie diese unterschiedlich aus.

Busquets ist Barcas Metronom. Er hält die Pass-Maschine mit vielen, kurzen Pässen am Laufen. Wie kein anderer versteht er es, sich aus brenzligen Situationen zu befreien, damit sein Team im Ballbesitz bleibt.

Die Spielart des spanischen Welt- und Europameisters mag unspektakulär sein, doch ist sie genauso wichtig für das Funktionieren der Formel Barcelona, wie Messis Tore oder Xavis Vorlagen.

Elf Assists in der letzten Saison

Mit Song leistete sich Barca einen anderen Typ des defensiven Mittelfeldspielers. Das verdeutlichen alleine schon die statistischen Zahlen der letzten Saison:

Während Busquets 91,5 % aller Pässe an den Mann brachte, waren es bei Song nur 84,3 %, womit er in der Premier-League-Rangliste sogar hinter Paul Scharner (84,8 %) liegt.

Dafür leistete der Ex-“Gunner“ mit elf Assists die meisten aller zentralen Mittelfeldspieler der fünf Top-Ligen. Busquets bereitete dagegen nur zwei Treffer vor.

Im Gegensatz zum Spanier bevorzugt Song also mehr die direkte und risikoreiche Spielweise. Er liebt es, mit Pässen über die Abwehr seine Vorderleute mustergültig zu bedienen.

In der Innenverteidigung besser aufgehoben?

Die entscheidende Frage für Barcas neuen Cheftrainer Vilanova ist nun, wie er das Beste aus seinem Neueinkauf herausholen kann. Auf der Busquets-Position als ballverteilender Sechser müsste sich Song wohl erst eingewöhnen. Er müsste lernen, geduldiger und unkomplizierter zu spielen. Etwas, was seinem aufgeweckten Naturell widersprechen könnte.

Für Barca könnte er deswegen in der Innenverteidigung wertvoller sein. Mit seinen geradlinigen Pässen kann Song der Spieleröffnung eine neue Note verpassen.

Vilanova will sich aber noch nicht festlegen, wo er seinen neuesten Schützling einsetzt: „Wir haben ihm gezeigt, welche Laufwege wir von ihm erwarten, sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung.“

Song selbst gibt sich zu dem Thema pragmatisch: „Ich spiele dort, wo ich gebraucht werde.“

Auf jeden Fall ergeben sich mit seinem Einkauf für Barcelona neue taktische Möglichkeiten – sowohl auf der Sechserposition, als auch in der Abwehr.

Nur eines dürfen die Barca-Fans von Song nicht erwarten: Dass er Busquets eins zu eins ersetzen kann.

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Jakob Faber