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Real-Legende Di Stefano von eigenen Kindern verklagt

Real-Legende Di Stefano von eigenen Kindern verklagt

Der frühere Weltklasse-Fußballer Alfredo di Stefano wird im Alter von 86 Jahren von seinen eigenen Kindern verklagt, weil er seine um 50 Jahre jüngere Managerin heiraten will.

Sie hegen Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit ihres Vaters und fürchten anscheinend um ihr Erbe.

Deshalb wurde der Antrag gestellt, Di Stefano für geschäftsunfähig zu erklären.

Angst ums Vermögen

Anfang Mai hatte der frühere Stürmerstar von Real Madrid, den es einst aus Argentinien nach Spanien zog, in einem Interview der Zeitung "El Mundo" angekündigt, dass er seine Managerin Gina Gonzalez heiraten wolle.

Doch seine fünf Kinder können der späten Liebe wenig abgewinnen.

Ihren Antrag begründeten sie damit, dass sich die körperlichen und geistigen Fähigkeiten des Vaters in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert hätten.

Sie beantragten auch "vorbeugende Maßnahmen zum Schutz des Vermögens". Mit anderen Worten: Sie fürchten, dass Vaters Geld bei Gina landet.

Gefährtin, Pflegerin, Vertraute

Die in Costa Rica geborene Juristin war vor drei Jahren in Di Stefanos Leben getreten, einige Jahre nach dem Tod seiner Ehefrau Sara 2005.

Gonzalez arbeitete als Stipendiatin der Stiftung Real Madrid und vergötterte die Fußballlegende.

Ihre Verteidiger versichern, dass es sich um eine Frau voll ehrlicher Zuneigung handle, die in den harten Jahren Gefährtin, Pflegerin und Vertrauensperson für Di Stefano war.

Seine Tochter Nina, die bei Di Stefano lebte und im Dezember starb, habe sich um ihn gekümmert. Aber Gina habe ihn begleitet und unterhalten.

"Ich habe ein junges Herz"

Auf der anderen Seite - mit den fünf verbliebenen Kinder an der Spitze - stehen diejenigen, die meinen, dass die Frau das Idol nur ausnutzen wolle.

Real Madrid verweigerte ihr sogar zunächst den Zugang zur Ehrentribüne. Aber dann habe der Verein nachgegeben, weil Di Stefano drohte, ohne Gina nicht mehr zu den Spielen zu kommen, schrieb die Tageszeitung "El Pais".

"Die Kinder sind in großer Sorge wegen der wirtschaftlichen Interessen ihres Vaters. Sie fürchten, dass mit der Heirat das ganze Vermögen in die Hände der Costa Ricanerin fällt", berichtete "La Informacion".

Aber Di Stefano wies das zurück. "Ich heirate, weil ich das will und schon acht Jahre Witwer bin", sagt der Senior, der früher mit den "Königlichen" von 1956 bis 1960 fünfmal in Folge Meistercup-Sieger wurde.

"Ich bin verliebt, und ich habe ein junges Herz."