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10 Dinge über "Clasico-Entdeckung" Alvaro Morata

10 Dinge über

Er hätte zum ganz großen Helden des Nachmittags werden können.

Vor einem ausverkauftem Estadio Santiago Bernabeu stand Alvaro Morata am vergangenen Samstag zwei Mal unmittelbar vor dem Torerfolg.

In Minute 39 setzte er einen Kopfball ans Außennetz, in der 76. Minute scheiterte er im Eins-gegen-Eins an Victor Valdes.

„Könnte noch glücklicher sein“

„Ich hätte mit dem Spitz schießen oder auf die Seite ziehen können“, spielte der Angreifer in der „MARCA“ die zweite Situation noch einmal nach, „aber es war mein erstes Spiel gegen Barca und deshalb nicht einfach.“

Auch wenn der 20-Jährige „noch glücklicher sein könnte, wenn ich einen Treffer erzielt hätte“, kann er mit seinem ersten Clasico durchaus zufrieden sein. Ein sehenswerter Assist zum 1:0 von Benzema und die volle Einsatzzeit stehen unter dem Strich zu Buche.

Grund genug, Morata etwas näher zu beleuchten und 10 Dinge über ihn zu erzählen.

  • Álvaro Borja Morata Martín, wie der am 23. Oktober 1992 geborene und im nördlichen Stadtteil Mirasierra aufgewachsene Madrilene mit vollem Namen heißt, steht seit 2008 in Diensten Real Madrids und ist aktuell neben Iker Casillas, Antonio Adan, Alvaro Arbeloa, Nacho Fernandez und Jose Maria Callejon einer von sechs Eigengewächsen der „Königlichen“ im Kader Jose Mourinhos.

  • Als Kind zierten – wie bei zahlreichen anderen Gleichaltrigen in Madrid –  Fotos von Raul das Zimmer des Fußballbegeisterten. Seine Spielweise ließ aber Erinnerungen an einen anderen Stürmer der „Galacticos“-Ära wach werden. „Er erinnert mich an Fernando Morientes, obwohl ich glaube, dass er kompletter, weil besser mit den Füßen ist“, kommentierte sein ehemaliger Jugendtrainer Sergio Pina gegenüber „El Pais“.

  • Dass der 20-Jährige heute über eine stattliche Figur von 1,90 Meter Körpergröße verfügt, mag seinem Essverhalten geschuldet sein. „Er hat immer alles aufgegessen. Er war wie ein Staubsauger. Nie im Leben hätte ich ihn sagen hören: ‚Papa, das schmeckt mir nicht‘“, erinnerte sich Vater Alfonso. Der teils rapide Wachstum brachte allerdings auch Nachteile in Form von hoher Verletzungsanfälligkeit während seiner Jugend mit sich.

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  • Neben Raul und Ruud van Nistelrooy zählt Morata vor allem Cristiano Ronaldo zu seinen Vorbildern. Just den Spieler, den er im jüngsten Liga-Clasico auf der linken Außenbahn ersetzen durfte. Auf dieser Position probierte ihn übrigens Alberto Toril, Coach von Reals zweiter Mannschaft, in der vergangenen Spielzeit mehrmals aus. „Ich muss ihm meinen Dank aussprechen, denn jetzt kann ich in der Offensive in fast allen Rollen spielen“, strich der Stürmer die Arbeit seines letztjährigen Trainers hervor.

  • Die ersten Erfahrungen mit seinem heutigen Arbeitgeber machte ein damals knapp 13-jähriger Morata als Balljunge im Estadio Vicente Calderon. Wie Raul begann auch der U21-Teamspieler in der Jugend des Stadtrivalen Atletico Madrid. Dies war seinem Großvater geschuldet, der ein glühender Fan der „Rojiblancos“ ist. Beim Probetraining setzte sich der Rechtsfuß gegen etwa 500 Kontrahenten durch, blieb aber nur bis zum Alter von 15 am Manzanares-Fluss. Über die Station Getafe (2007-2008) gelangte er dann schließlich in „La Fabrica“.

  • Moratas Weg schien schon in der Schule vorgezeichnet. „Es gibt immer wieder Schüler, bei denen wir sagen, die haben nur den Ball im Kopf“, beteuerte Jose Vinuelas, einer der Lehrer des Fußballers, gegenüber „Punto Pelota“. Nachteil der steten Fokussierung auf den Sport: Mit zwölf Jahren musste er eine Klasse wiederholen und durfte auf Antrieb seiner Eltern erst nach Bestehen des Schuljahres in die Jugendabteilung von Atletico eintreten.

  • Auf Nachwuchsebene ließ der Stürmer auch in Österreich groß aufhorchen. Bei der von Red Bull Salzburg veranstalteten „Next Generation Trophy 2009“ nahm neben Mannschaften wie Dinamo Zagreb und Grasshoppers Zürich auch eine U17 von Real Madrid teil. Zwar ging das Finale gegen den kroatischen Rekordmeister verloren, Morata sicherte sich allerdings mit fünf Toren den Titel des Torschützenkönigs. Im Nationalteam gelang ihm mit der U19 der große Wurf: Europameister mit „La Rojita“ in Rumänien und erneut die Auszeichnung zum besten Torjäger des Turniers.
  • Seinen ersten Auftritt in der ersten Elf Reals hatte Morata am 12. Dezember 2010 in La Liga im Spiel gegen Real Saragossa. Wenige Tage später debütierte er in der Copa del Rey und durfte beim 8:0-Kantersieg gegen Levante mitwirken. Als Belohnung bekam er den von allen Teamkollegen unterschriebenen Spielball mit der Widmung „Ruhig bleiben, du wirst schon treffen“ geschenkt.

  • Auf dieses erste Tor in einem Pflichtspiel musste der Angreifer, der in seiner Freizeit auch gerne Golf oder Padel (eine vor allem in spanischsprachigen Ländern beliebte Version des Tennis) spielt, bis zum November des vergangenen Jahres warten. Dieses war dafür umso wichtiger. Sein 2:1 gegen Levante zwei Minuten nach seiner Einwechslung in Minute 82 sicherte Real drei wichtige Auswärts-Punkte. Treffer Nummer zwei gelang gegen Rayo Vallecano Mitte Februar nur zwei Minuten nach Spielbeginn. Nach Gelb-Rot für Ramos musste der Youngster dennoch schon nach 27 Minuten aus taktischen Gründen weichen.

  • Die prophezeite große Zukunft blieb auch anderen Klubs, die teils stärker, teils weniger intensiv ihre Fühler nach dem Juwel ausstreckten, nicht verborgen. „MARCA“ veröffentlichte im November 2012 eine Liste von 20 Interessenten, auf der neben der halben spanischen Liga auch Benfica, Arsenal, Chelsea, Tottenham, Schalke oder Dortmund zu finden waren.


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    Christian Eberle