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Real Madrids Sorgen in der Defensive

Real Madrids Sorgen in der Defensive

71 Tore hat der FC Barcelona allein in dieser La-Liga-Saison schon erzielt.

Wettbewerbsübergreifend sind es derer sogar 105.

Ein jeder Trainer würde gegen eine Offensiv-Abteilung dieser Qualität wohl seine beste Defensive aufbieten.

Was aber, wenn er das nicht kann?

Jose Mourinho steht vor diesem Dilemma, fallen ihm für das Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey am Mittwoch doch gleich fünf Stammkräfte aus, vier davon in der Verteidigung.

>>> Copa-Clasico: Real vs. Barca, Mi., ab 20:30 Uhr LIVE auf LAOLA1.tv <<<

Im ersten Teil des prestigeträchtigen „El Clasico“ muss der Portugiese neben dem sanktionierten Angel di Maria auf Fabio Coentrao (gesperrt), Pepe (verletzt), Sergio Ramos (gesperrt) und Iker Casillas (verletzt) verzichten.

Der übliche Aufstellungspoker wird ob dieser Sorgen um viele Fragezeichen ergänzt.

LAOLA1 hat sich vor dem Showdown im Estadio Santiago Bernabeu die prekäre Situation in der Hintermannschaft des spanischen Rekordmeisters genauer angesehen.

TOR:

TOR:
Eigentlich muss man Trainer Jose Mourinho an dieser Stelle wieder großes Lob aussprechen. Dank der zwischenzeitlichen Degradierung von Kapitän Iker Casillas auf die Bank kann dessen legitimer Ersatzmann Antonio Adan auf mehr Einsatzzeit zurückblicken, als ihm sonst wohl gegönnt gewesen wäre. Mit 344 Minuten in der Copa, 186 in der Meisterschaft und 90 beim sechsten Gruppenspiel der Champions League gegen Ajax Amsterdam verfügt der 25-Jährige aber dennoch keine allzu große Erfahrung. Vor allem, in Anbetracht der Tatsache, dass noch kein Gegner vom Kaliber des FC Barcelona in seiner Vita zu finden ist. Neuverpflichtung Diego Lopez verlor seinen Stammplatz beim FC Sevilla nach einer Roten Karte am 2. Spieltag an Andres Palop und konnte sich diesen erst im Dezember zurückkämpfen. Nichtsdestoweniger kann der 31-jährige Rückkehrer, der bereits von 2000-2007 in Diensten der Madrilenen stand, auf 663 Minuten in La Liga und 270 in der Copa del Rey zurückblicken. Damit stand er in dieser Spielzeit schon länger auf dem Platz als Adan. Ob das Jose Mourinho nach nicht einmal einer Woche mit dem Team überzeugt, von Anfang an zu spielen, sei dahingestellt. Fest steht laut Barca-Spielmacher Xavi jedoch eins: "Iker ist die Seele von Madrid und sie werden sein Fehlen spüren."

ABWEHR:

Was in den Jahren der "Galaktischen" noch unvorstellbar schien, ist seit geraumer Zeit Wirklichkeit. Real Madrid hat eine der besten Abwehrreihen der Welt. Diese ist nun aber ordentlich zerrissen. Pepe erholt sich von einer Anfang Jänner vollzogenen Arthroskopie im Knöchel, Innenverteidigungs-Kollege Sergio Ramos ist nach seiner Schiedsrichter-Kritik gesperrt. Durch Gelb-Rot außer Gefecht gesetzt hat sich zudem Fabio Coentrao, der seit der Verletzung von Stammkraft Marcelo als Linksverteidiger agiert. Der als einer von fünf Real-Spielern in die "FIFPro World XI" gewählte Brasilianer ist zwar wieder fit, hat allerdings seit Oktober gerade 46 Minuten in den Beinen. Als Alternative auf dieser Position stünde Castilla-Spieler Nacho Fernandez bereit. Doch der 22-Jährige hat bei Mourinho auch nach sechs Saison-Einsätzen nicht den leichtesten Stand.

Um die beiden vakanten Plätze in der Innenverteidigung streiten sich drei Spieler, von denen Raul Albiol aufgrund seiner Erfahrung wohl die besten Karten hat. In Laufduellen mit den schnellen Angreifern des FC Barcelona sah der Ex-Valencianer aber nur selten gut aus. Daneben muss sich Mourinho entweder für die Jugend - Raphael Varane - oder für Routine - Ricardo Carvalho - entscheiden. "Wir sind glücklich, helfen zu können. Wir sind doch eine Mannschaft", äußerte sich Varane am letzten Wochenende ein wenig platt zur angespannten Kadersituation. Der "Copa Clasico" könnte zu seiner großen Bewährungsprobe werden.

Die rechte Abwehrseite ist die einzige Stelle, wo es keine Diskussionen geben sollte. Alvaro Arbeloa durfte gegen Getafe pausieren, um für das Duell mit Iniesta, Alba und Co. gerüstet zu sein. Der Welt- und Europameister ist Fixpunkt im Mourinho'schen System, wenngleich er sich immer wieder herbe Kritik gefallen lassen muss. Sein einstiger Konkurrent Sergio Ramos spielt mittlerweile in der Mitte und am Mittwoch eben gar nicht, Michael Essien ist für diese Position wie schon sein Vorgänger Lass Diarra bestenfalls nur Notlösung.

Auch di Maria fehlt

In der Offensiv-Abteilung kann "The Special One" indes mit Ausnahme von Angel di Maria auf alle Stammkräfte zurückgreifen.

Wer die Position des argentinischen Flügelspielers einnimmt, wird sich am Mittwoch zeigen.

Cristiano Ronaldo hält von dem Gerede im Vorfeld jedenfalls reichlich wenig: "Wir werden einige wichtige Spieler vermissen, Schlüsselspieler, aber das ist keine Ausrede."

Worauf es ankommt? "Wir müssen einfach gut spielen."

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Christian Eberle

Was meinst Du? Wer soll am Mittwoch gegen den FC Barcelona verteidigen?