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Barca triumphiert erneut im Bernabeu

Barca triumphiert erneut im Bernabeu

"Dieser Sieg macht uns mehr als stolz."

Pep Guardiolas Worte im Anschluss an das Viertelfinal-Hinspiel der Copa del Rey verdeutlichen, welche Relevanz die Partie hatte.

Prioritäten hin, Kampf um die Meisterschaft her – weder der Trainer der Katalanen, noch sein Gegenüber auf der Real-Betreuerbank, Jose Mourinho, wollten verlieren.

Letzterer tat es aber schließlich doch. Der FC Barcelona drehte wie schon in "La Liga" ein 0:1 – diesmal traf Ronaldo in der elften Minute – und ging nach Toren von Puyol (49.) und Abidal (77.) als Sieger vom Platz.

Puyol trifft per Kopf

"Wenn man Barca schlagen will, dann darf man kein Tor aus einer Standardsituation bekommen", ärgert sich Mourinho über das frühe Gegentor in der zweiten Halbzeit.

Der Kapitän verschaffte sich nach einem Xavi-Eckball Platz und egalisierte mit seinem Flugkopfball die Führung, die Ronaldo mit einem satten Schuss durch die Beine von Pinto besorgt hatte.

"Wir wussten, dass sich mit dem 1:0 im Rücken Räume auftun und wir zu Konterchancen kommen werden und dann fällt das Tor, noch ehe ich mich auf der Bank hingesetzt habe", hadert "Mou".

Die Tatsache, nach einem Eckball zu scoren, überrascht sogar den Barca-Trainer: "Wir treffen fast nie nach einem Corner und gegen eine Mannschaft wie Real machen wir es."

Abidal entscheidet die Partie

Genauso unerwartet dürfte für den 41-Jährigen der Torschütze des zweiten Treffers gekommen sein. In Minute 76 sah Messi Abidal über links heranstürmen und servierte dem Franzosen den Ball perfekt in den Lauf.

Das 2:1 kann somit als zählbares Resultat der Guardiola-Taktik gesehen werden: "Ich habe meine Spieler dazu angehalten, weit zu stehen, um Räume zu schaffen."

Dass das Tor über die rechte Abwehrseite Reals fiel, wo mit Altintop und Carvalho zwei Spieler aufliefen, die zuletzt nicht zum Stammpersonal zählten, hat für Mourinho keine Aussagekraft:

"Beide haben ein gutes Spiel gemacht. Es lag nicht an Altintop oder Carvalho, dass wir das Spiel verloren haben."

Lob für Altintop

Ein Argument, das beim Barca-Übungsleiter Zustimmung findet, habe der türkische Nationalspieler Andres Iniesta doch "gut im Griff gehabt".

Um ein Haar wäre es dem Ex-Bayer sogar gelungen, sich als Assistgeber in die Statistik einzutragen. Seine Flanke in Minute 58 setzte Benzema allerdings an die Stange.

Es war einer von drei Aluminium-Treffern der Begegnung, für die anderen zwei zeichnete Barca verantwortlich. Die Chancen von Alexis (16.) und Iniesta (55.) sind für Guardiola kennzeichnend dafür "dass sein Team ein sehr guten Fußball gezeigt und auch viele Gelegenheiten herausgespielt hat".

Pepe im Mittelpunkt

Trotz dreier Tore und der weiteren guten Torchancen wird aber vor allem eine Szene dieses Pokal-Schlagers in Erinnerung bleiben und diese ist keine schöne.

In Minute 68 stieg Pepe dem am Boden liegenden Messi mit offenkundiger Absicht auf die Hand. Bei all den Emotionen, die mit einem "Clasico" erwartungsgemäß einhergehen, hat es der Portugiese (erneut) geschafft, den Grat zwischen Härte und Unfairness zu überschreiten.

"Ich habe es nicht gesehen und werde es mir im Fernsehen noch einmal anschauen müssen", kommentierten beide Trainer die Aktion unisono.

Nachspiel scheint unumgänglich

Sollte sich die mutmaßliche Tätlichkeit des Portugiesen nach dem Video-Studium bewahrheiten, kündigte Mourinho allerdings Konsequenzen an.

Wahrscheinlich wird ihm aber ohnehin der spanische Verband zuvorkommen.

Auf den Einsatz seines zum defensiven Mittelfeldspieler umfunktionierten Verteidigers sollte "The Special One" im Rückspiel am 25. Jänner also besser nicht hoffen, auf einen Sieg seiner Mannschaft aber schon.

Schließlich weiß auch Guardiola um die Gefährlichkeit des "Weißen Ballets" und kommentiert diese mit Worten, die in Bezug auf Pepe auch doppeldeutig gesehen werden können:

"Real ist zu allem fähig."

 

Christian Eberle