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Vonlanthen mag nicht mehr

Vonlanthen mag nicht mehr

Aus. Schluss. Vorbei. Johan Vonlanthen mag nicht mehr.

Im Alter von 26 Jahren zieht der Schweizer einen Schlussstrich unter seine Karriere als Fußballer.

„Im Moment bin ich daran, mein Leben neu zu ordnen“, gibt er im „Blick“ zu verstehen.

Er habe bereits seit längerem Probleme mit seinem Knie, hätte es erneut operieren müssen. „Das wollte ich nicht. Fußball hat einen ganz anderen Stellenwert als früher“, sagt er.

Es war einmal ein Supertalent

Früher, da war er eine große Nummer. Einer, den sie Supertalent nannten. Mit 16 Jahren debütierte er in der ersten Liga für die Young Boys aus Bern.

Im Sommer 2003 holte ihn PSV Eindhoven. In der niederländischen Eredivisie war er der jüngste Spieler. Im Sommer 2004 trug sich Vonlanthen erneut in die Geschichtsbücher ein – diesmal als jüngster EM-Torschütze.

Bergab in Salzburg

Im Sommer 2006 kam der Eidgenosse nach Salzburg. Doch in der Mozartstadt geigte er nur selten, konnte keinen Stammplatz erobern. 2008/09 fand er sich plötzlich bei den Amateuren wieder.

Flucht aus Salzburg, Rückkehr in die Schweiz. Doch nach einer Saison beim FC Zürich muss der Offensivspieler wieder nach Salzburg. Huub Stevens braucht ihn aber nicht, Ricardo Moniz lässt ihn zu Saisonende einmal kurz spielen.

Gottes Gebote

Es wird still um den ehemaligen Star. Gerüchte, er habe sich einer Sekte angeschlossen, machen die Runde. Tatsächlich ist er Mitglied der Glaubensgemeinschaft „Siebenten-Tag-Adventisten“.

„Es hieß, ich sei verrückt. Dabei will ich doch nur Gottes Gebote einhalten“, meinte er im „Blick“. Zu diesen Geboten zählt auch, dass der Mensch am siebenten Tag ruhen soll. Für Vonlanthen bedeutete das, dass er am Samstag nicht Fußball spielt.

Das Ende in Kolumbien

In Europa fühlte sich der Schweizer nicht verstanden, also suchte er sein Seelenheil in Kolumbien, dem Land in dem er geboren wurde und lebte, bis er mit sechs Jahren in die Schweiz kam.

Beim CD Itagüi sollte er laut Klub-Boss Jose Fernando Salazar sein „Aushängeschild“ sein. Doch er überwarf sich mit dem Trainer, ließ sein Können nur ganz selten aufblitzen, bestritt gerade einmal sechs Spiele.

Im Winter wurde der Vertrag aufgelöst. Einen neuen Klub will sich der 40-fache Internationale nicht mehr suchen.

Die neue Aufgabe

Er bleibt aber in Kolumbien. „Wir wollen, dass unser Sohn dort aufwächst“, sagt er. Und Vonlanthen will ihm in Ruhe dabei zusehen.

„Es geht mir sehr gut. Ich bin glücklich“, richtet er aus. Ohne Fußball.