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Bayerns Gegner helfen auf dem Weg zum Titel

Bayerns Gegner helfen auf dem Weg zum Titel

Er ist wieder da. Das Format aller Formate. Der Grund für einen perfekten Start in die Woche. Der LAOLA1-Saloon.

Wie gewohnt werdet ihr mit Kuriositäten, Zahlenspielen und Neuigkeiten aus den Top-Ligen versorgt.

Diese Woche unter anderem im Angebot: Ein kochender Stürmer, ein gewalttätiger Schiedsrichter und ein Held.

 

Top-Spiel

Die Neuauflage des Europa-League-Endspiels wurde zur großen Revanche Athletic Bilbaos. Im Mai in Bukarest noch mit 0:3 von Atletico Madrid abgefertigt, drehten die Basken den Spieß dieses Mal um und setzten sich am 21. La-Liga-Spieltag mit demselben Ergebnis durch (Video-Highlights). San Jose, Susaeta und De Marcos schenkten den "Rojiblancos" jeweils einen Treffer ein und beraubten damit wohl auch die kühnsten Atletico-Optimisten ihrer letzten Titelträume. Der Rückstand auf den FC Barcelona beträgt inzwischen elf Zähler.



Der FC Bayern spielt bislang eine überragende Saison. Und sollten die Münchner einmal keinen Glanztag erwischen, dann helfen die Gegner eben ein bisschen nach, damit der Abstand zu den ersten Verfolgern möglichst groß bleibt. So geschehen am Sonntag beim VfB Stuttgart, der sich wacker schlug. Zumindest bis zur 50. Minute, als Molinaro ein Blackout unterlief. Mandzukic spritzte in einen missglückten Rückpass, umkurvte Goalie Ulreich und schob zur Führung ein. Müllers Treffer zum 0:2 (72.) bedeutete die Vorentscheidung, mit dem Platzverweis gegen Harnik (80.) war der Käse endgültig gegessen.

Dreierkette

Held der Woche: Bei Lazio Rom spielt Luciano Zauri bestenfalls noch eine Nebenrolle, abseits des Platzes agierte der 35-Jährige kürzlich als Hauptdarsteller. Der Defensiv-Spezialist war zu Beginn letzter Woche in einem Restaurant und wurde unverhofft zum Retter eines kleinen Mädchens. Dieses war laut Medienberichten auf der Toilette in einen vier Meter tiefen Schacht gefallen und konnte sich selbst nicht mehr befreien. Zauri eilte herbei, verschaffte sich einen Überblick und ließ schließlich ein Seil nach unten, mit dem er das verängstigte Kind nach oben zog. Dank Zauri kam es mit dem Schrecken und ein paar Schürfwunden davon.

Verletzung der Woche: Verletzungen durch Gegenspieler - traurige Regel. Verletzungen durch Mitspieler - durchaus schon passiert. Verletzungen durch Zuschauer - ebenfalls bereits vorgekommen. Aber eine Verletzung durch den Schiedsrichter? Nun, auch das ist ab sofort kein Novum mehr. So geschehen beim Testspiel des TSV 1860 gegen den VfR Aalen. Die Münchner, die sich klar mit 3:0 durchsetzen, verloren dabei Routinier Daniel Bierofka, nachdem ihn Schiedsrichter Robert Hartmann niederstreckte. Dieser wollte das Spiel unterbrechen, breitete seine Arme aus und übersah den heranlaufenden Spieler. Prompt brach sich der 33-Jährige die Nase. Glück im Unglück: Bierofka muss nicht operiert werden und sollte den "Löwen" beim Rückrundenstart gegen den 1. FC Kaiserslautern am 4. Februar wieder zur Verfügung stehen.

Überraschung der Woche: Fußballer werden ja gerne in eine Schublade gesteckt. Stefan Kießling betreibt daher Imagepflege und will eine neue, bislang noch unbekannte Seite von sich zeigen. Wie er das anstellt? Mit einem Kochbuch! "Erfolgsrezepte - Wie Sie mit ihren Kochkünsten punkten", heißt das Meisterwerk. 500 Stück wurden davon produziert, in den freien Verkauf soll es nicht gelangen. 64 Seiten umfasst das Buch, für das Rudi Völler das Vorwort beisteuerte. Damit nicht genug, finden sich darin auch Empfehlungen von Martin Bader (Hähnchen-Bohnen-Röllchen), Rüdiger Vollborn (Putenbraten mit Balsamicosauce, Kartoffelpüreeauflauf und Salat) und Carsten Ramelow (Kürbissuppe und Königsberger Klopse) wieder. Na dann, Mahlzeit!

                                                                    Bild der Woche

Aus der Traum! Tottenhams Gareth Bale stapft nach der 1:2-Pleite bei Leeds enttäuscht am FA-Cup-Maskottchen vorbei.

Schattenspiele:

Sporting Braga wollte sich im Kampf um Platz drei in der Liga Zon Sagres Luft verschaffen, der Versuch misslang allerdings. Im Topspiel des Liga-Dritten gegen Tabellenführer Benfica Lissabon erwischte der Ex-Klub von Roland Linz einen denkbar schlechten Start und kassierte bereits in der 5. Minute das 0:1 durch Salvio. Lima erhöhte noch vor der Pause (35.) für die Gäste, sodass Braga bereits geschlagen schien. Joao Pedros Anschlusstreffer nach 77 Minuten ließ die Fans noch einmal hoffen, doch beim 1:2 sollte es schließlich bleiben. Zu allem Überfluss sah Ex-Bayern-Amateure-Kicker Haas fünf Minuten vor Schluss auch noch die Ampelkarte.

Nachdem ihr moniert habt, wir würden zu wenig über die Eredivisie berichten, streuen wir auch noch einen kurzen Schwenk in Richtung Niederlande ein. Dort verpasste Ajax Amsterdam die große Chance, sich am FC Twente vorbeizuschieben. Dabei lag der Rekordmeister beim Tabellen-Vierten Vitesse Arnheim durch Tore von Kashia (33./ET) und Eriksen (64.) bereits mit 2:0 voran. Doch plötzlich riss beim Team von Frank de Boer der Faden, Vitesse nutzte die Gunst der Stunde und drehte die Partie. Janssen, van Aanholt und Ibarra besiegelten die zweite Saisonniederlage der Amsterdamer. Die erste - wie sollte es anders sein - erlitt Ajax ebenfalls gegen Vitesse.

Rätsel-Auflösung:

Kompliment an "Ajaxfan89" - er lag mit seiner Antwort goldrichtig. Das Bild aus dem letzten Saloon zeigte Eidur Gudjohnsen, Jimmy Floyd Hasselbaink und Mario Stanic.

Legionär der Woche

Beim Rückrundenauftakt gegen Borussia Dortmund (0:5) musste der SV Werder noch auf Marko Arnautovic verzichten. Gegen den Hamburger SV stand der 23-Jährige wieder im Kader und sollte seinem Klub zum Derby-Sieg verhelfen. Aufgrund einer Darmgrippe verharrte er zunächst in der Zuschauerrolle, ehe ihn Trainer Thomas Schaaf nach 56 Minuten beim Stand von 2:3 (dabei sollte es bleiben) ins Spiel brachte. Arnautovic sorgte sofort für frischen Wind, die Wende vermochte jedoch auch er nicht einzuleiten. Vielmehr noch sorgte er für DEN Aufreger des Spiels: In der Schlussminute checkte er Westermann bei einem Luftduell und sah dafür eine harte, aber vertretbare Gelbe Karte. Der Exzentriker war damit nicht einverstanden und erweckte den Eindruck, Schiedsrichter Kinhöfer mit dem Ball abschießen zu wollen. Im letzten Moment zog er zurück, doch der Unparteiische fühlte sich provoziert und kannte kein Pardon. Die vielleicht kurioseste Gelb-Rote Karte der Saison war die Folge.

"On Fire"

Das 0:2 bei Granada vor einer Woche war ein Ausrutscher - Rayo Vallecano ist in La Liga das Team der Stunde. Fünf der letzten sechs Spiele konnte das Team aus dem Madrider Stadtviertel Vallecas für sich entscheiden, in der Tabelle rückten die Mannen von Paco Jemez damit auf den sechsten Platz vor. Der 3:0-Erfolg über Real Betis war der dritte Erfolg in Serie im heimischen Campo de Fútbol de Vallecas - einen derartigen Lauf hatte Rayo zuletzt in der Saison 2001/02.

"On Ice"

27. Jänner 2013, kurz vor 18 Uhr - ein neuer Tiefpunkt für den FC Liverpool. Soeben waren die ruhmreichen "Reds" von einem Drittligisten aus dem FA-Cup befördert worden. Im Boundary Park zu Oldham unterlag der ehemalige Rekordmeister dem Drittligisten Oldham Athletic mit 2:3 und wurde zum Gespött der britischen Presse. Als wäre dieses Fallbeispiel nicht schon traurig genug, muss inzwischen von einem Trauma gesprochen werden. Für Liverpool war es das sechste FA-Cup-Aus gegen einen unterklassigen Verein seit 1999/2000.

Was macht eigentlich … El Hadji Diouf?

Als Teil des WM-Kaders von 2002 avancierte El Hadji Diouf im Senegal zum Nationalhelden. Der FC Liverpool sicherte sich die Dienste des Stürmers, in der Folge war er u.a. für Bolton und Sunderland auf Torejagd. Im Lauf der Jahre wurde es allerdings still um den inzwischen 32-Jährigen, den sein Trainer Neil Warnock einst als "Kanalratte" bezeichnete. Leeds United nahm Diouf im Sommer unter Vertrag, dort erlebt der "Serial Killer" - so nennen ihn seine Fans - gerade seinen zweiten Frühling. Im FA-Cup kam es am Wochenende zum Aufeinandertreffen mit Tottenham und der Zweitligist sorgte dabei für eine Sensation: Nach 90 Minuten stand es 2:1, Diouf leitete beide Treffer ein. Leeds zog damit ins Achtelfinale ein, nächster Gegner: Manchester City.

Eine Übersicht über die wichtigsten Transfers gibt es im Tor zur Welt:

Fußnoten


Riesentöter Erstmals seit 1994 gelang es gleich fünf unterklassigen Teams, Premier-League-Klubs in der 4. Runde des FA-Cups aus dem Bewerb zu kicken.

Serie - Trifft Inter zuhause auf den FC Turin, sollte man lieber nicht auf die Gäste wetten. Seit nunmehr 25 Jahren haben die "Nerazzurri" in Mailand nicht mehr gegen das Team aus dem Piemont verloren. So gesehen kann man das 2:2 vom Sonntag gar nicht hoch genug einschätzen.

Sampdoria-Messi - Alle Welt spricht vom atemberaubenden Viererpack des Lionel Messi. Kaum einer vernahm, dass dieses Kunststück auch einem zweiten Akteur gelang. Mauri Icardi, 19-jährige Shootingstar in Diensten Sampdoria Genuas, schenkte Pescara beim 6:0-Kantersieg ebenfalls vier Stück ein.

Kopflastig - Kevin Theophile Catherine sorgte beim 2:2 Stade Rennes' gegen Olympique Marseille (2:2) für den Treffer zum 1:1. Dies war zugleich das 100. Ligue-1-Tor, das in der laufenden Spielzeit per Kopf erzielt wurde.

Premiere - 227 Bundesliga-Spiele dauerte es, ehe Clemens Fritz bei der 2:3-Derby-Pleite des SV Werder beim Hamburger SV erstmals in seiner Karriere des Feldes verwiesen wurde.

Unserie - Fallen in einem Spiel des SC Freiburg in der ersten Hälfte keine Tore, wird es ungemütlich für die Breisgauer. Gegen Leverkusen (0:0) trat dieser Fall zum achten Mal in dieser Saison an, kein einziges konnte der SC letztendlich gewinnen.

Rekord - Ilkay Gündogan entwickelt sich immer mehr zur Schaltzentrale im Spiel des BVB. Seine 147 Ballkontakte beim 3:0-Erfolg über den 1. FC Nürnberg bedeuteten Saison-Höchstwert in der Bundesliga.

Glückstag - Muss Borussia Dortmund am Freitag zuhause ran, endet das Spiel mit einem Punktgewinn. Seit neun Jahren hat der Double-Sieger an diesem Wochentag im Signal Iduna Park nicht mehr verloren.

 

Christoph Nister