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Chelseas Gespür für Schnee

Chelseas Gespür für Schnee

Er ist wieder da. Das Format aller Formate. Der Grund für einen perfekten Start in die Woche. Der LAOLA1-Saloon.

Wie gewohnt werdet ihr mit Kuriositäten, Zahlenspielen und Neuigkeiten aus den Top-Ligen versorgt.

Diese Woche unter anderem im Angebot: "Ohrfeigen" für die Heim-Teams, der jüngste Trainer-Aspirant und ein sitzender Tänzer.

 

Top-Spiel

"Sie haben uns eine Ohrfeige verpasst, die wir nicht erwartet haben." Dem Resümee von Valencia-Kapitän Roberto Soldado nach der 0:5-Heimpleite gegen Real Madrid ist nicht viel hinzuzufügen. So unverdient das 0:2 am Dienstag im Viertelfinal-Hinspiel der Copa del Rey aufgrund der starken Leistung war, so chancenlos präsentierten sich die "Che" am Sonntag. Mesut Özil, Cristiano Ronaldo und vor allem Angel di Maria hatten mit der Defensive Valencias so ihren Spaß. "Ich habe ein paar Mäuler schließen können", tönte der zuletzt kritisierte di Maria nach dem Spiel. Nur der Abstand zu Erzrivalen Barca klafft mit 15 Punkten immer noch...

Apropos 0:5. Eine "Watsch'n" musste auch der SV Werder einstecken. Meister Borussia Dortmund fertigte die Nordlichter in deren Stadion mit demselben Ergebnis ab wie Real Valencia. "Das müssen wir erst einmal sacken lassen", fand Zlatko Junuzovic nach der Demütigung kaum Worte. Jürgen Klopp dagegen veranlasste die Gala-Vorstellung seiner Schützlinge - die Treffer erzielten Reus, Götze, Santana, Lewandowski und Kuba - zu einer ungewohnt angriffslustigen Kampfansage: "Die Leverkusener (Tabellen-2., Anm.) schnappen wir uns, das ist keine Frage."


"Let it snow, let it snow, let it snow!" Die Stamford Bridge hüllte sich für das Top-Spiel der 23. Premier-League-Runde Chelsea gegen Arsenal in ein verführerisches Weiß. Dem Spiel tat dieses Wetter aber nur bedingt gut. Nach einer guten ersten Hälfte der "Blues" und Toren von Mata (6.) und Lampard (16., Elfer) - ja, das ist der, mit dem man nicht verlängern will - gelang den "Gunners" in Durchgang zwei lediglich der Anschlusstreffer zum 1:2-Endstand aus Sicht der Gäste. Was gibt es von Stürmer Torres, der den Vorzug vor Ba bekam, zu berichten? Hmm, ja genau, er hat eine neue Frisur.

Dreierkette

Bewerbung der Woche: Der Trend zu jüngeren Trainern ist international nicht zu übersehen, in England treibt diese Entwicklung besonders seltsame Blüten. Drittligist Doncaster Rovers ist nach dem überraschenden Wechsel von Dean Saunders zu den Wolverhampton Wanderers auf der Suche nach einem neuen starken Mann. Mac Wilson hat sich daher kurzerhand entschlossen, eine Bewerbung abzugeben. Das Besondere daran: Der Nachwuchskicker zählt gerade mal acht Lenze. Klub-Präsident John Ryan war von der Kandidatur derart begeistert, dass er den Youngster tatsächlich um ein Gespräch bat. Ende der Geschichte: Wilson wird zu einem Spiel seines Lieblingsklubs eingeladen und trifft dort auf all seine Helden. "Das ist eine der schöneren Seiten meines Berufes. Manchmal kann man Leute sehr glücklich machen", so Ryan.

Torjubel der Woche: Es wird wieder Afrika-Cup gespielt. "Das ist wie die Europameisterschaft, nur eben in Afrika", definierte ein U-Bahn-Fahrer in Wien jüngst diesen Bewerb, der an seinem Eröffnungstag mit Toren geizte. Als am zweiten Turniertag dann endlich die ersten Treffer fielen, war auch schnell klar, warum dieser Event so schön ist. Nach dem 2:2-Ausgleich von DR-Kongo-Stürmer Dieumerci Mbokani gegen Ghana feierte Keeper Muteba Kidiaba den Treffer mit einer unter Tanzlehrern bekannten "Sitzsprung-Vibration" im eigenen Strafraum. Das Video des Torhüters mit "richtig Hummeln im Hintern" ging um die Welt, wie auch schon 2010, als der 36-Jährige bei der Klub-WM seinen patentierten Jubel erstmals der breiten Öffentlichkeit präsentierte.

Schlafbekleidung der Woche: In England ist es kalt, arschkalt, wie auch das Titelfoto schon beweist. Die Spieler von Manchester United dürfen sich demnach glücklich schätzen, werden sie den Rest der Woche doch in Doha trainieren und sich bei warmen Temperaturen auf die FA-Cup-Begegnung gegen Fulham vorbereiten. Die Flugreise nach Katar nutzten die Profis derweilen, um ihre neuen Pyjamas einzuweihen. Robin van Persie, Alexander Büttner, Anderson und Patrice Evra präsentierten auf Twitter (guckst du!) stolz ihr Schlafgewand mit Bugs Bunny auf der Brust. Die LAOLA1-Saloon-Fashion-Redaktion urteilt "Trendig!"

                                                                    Bilderrätsel der Woche

Wie heißen diese drei stattlichen jungen Herren? Kleiner Tipp: Der Jüngste von ihnen stellt sich weiter unten schon mal vor.

Schattenspiel:

Am 19. Spieltag in der niederländischen Eredivisie war es mal wieder soweit - Ajax gegen Feyenoord, in Fachkreisen und Tulpengeschäften kurz "De Klassieker" genannt, stand auf dem Programm. Den Fans in der Amsterdam-Arena wurde einiges aufs Tablett serviert. Neben drei Treffern - allesamt für die Hausherren, erzielt durch Fischer (2) und de Jong - sowie einem Platzverweis gegen Ajax-Akteur van Rhijn zählte auch spontaner Schneefall zu den Highlights des Spiels. Das Stadiondach erwies sich als nicht ganz dicht, da sich beim Stand von 3:0 ohne Vorwarnung eine Ladung Schnee ihren Weg bahnte und exakt bei den Betreuerbänken Bodenkontakt aufnahm. Erstaunten Mienen folgte eine kurze Unterbrechnung, ehe das Spitzenspiel ohne weitere Niederschläge zu Ende gebracht wurde.

Legionär der Woche

Es war lange still geworden um Alexander Manninger. Der wortkarge Torhüter, der in seiner Karriere u.a. für den FC Arsenal, Udinese Calcio und Juventus Turin die Schuhe schnürte, hielt sich nach dem Ende seines Engagements bei der "Alten Dame" unter Mithilfe von Friedl Koncilia fit. Ende November einigte sich der inzwischen 35-Jährige mit dem FC Augsburg auf eine Zusammenarbeit. Nur wenige Wochen später erkämpfte sich Manninger den Platz zwischen den Pfosten. Beim 3:2-Sieg bei Fortuna Düsseldorf - der Blondschopf zeigte dabei eine starke Leistung - stand er erstmals seit 15. Mai 2010 wieder in einem Ligaspiel auf dem Rasen.

"On Fire"

Letzte Woche hatten wir auf die Heimstärke des FC Parma hingewiesen, diesmal steht Atletico Madrid im Mittelpunkt. Das 2:0 über UD Levante (hier geht's zu den Highlights) war schon der 18. Heimsieg der "Rojiblancos" in Folge. Zu den elf Siegen aus elf Spielen der aktuellen La-Liga-Saison lassen sich ein 2:1 gegen Malaga aus der vergangenen Spielzeit sowie je drei Erfolge in Copa del Rey und Europa League addieren. Ebenso beeindruckend: Im Estadio Vicente Calderon musste Torhüter Thibaut Courtois schon 948 Minuten nicht mehr hinter sich greifen.

"On Ice"

Domingos Paciencia schwingt seit Jahresbeginn das Trainerzepter bei Deportivo La Coruna. Der Auftakt darf als gelungen erachtet werden, die Galizier sammelten vier Zähler in zwei Spielen. Doch auch dem Portugiesen gelang es nicht, das Selbstvertrauen seiner Mannen auf fremden Gefilden zu stärken. Bei CA Osasuna setzte es für den Aufsteiger eine knappe 1:2-Niederlage. Damit läuft der Klub auch weiterhin dem ersten Auswärtserfolg in der laufenden Spielzeit hinterher.

Isländischer Grieche vs. Kärntner Steirer

Was macht eigentlich … Eidur Gudjohnsen?

PSV, Chelsea, Barcelona, Monaco, Tottenham. Eidur Gudjohnsen hat in seiner Vita schon zahlreiche namhafte Vereine stehen. Seit seinem Abschied aus England 2011 wurde es etwas ruhiger um den Isländer und etwas weniger pompös, was seine Arbeitgeber betrifft. Nach dem Gastspiel bei AEK Athen, wo er in der Europa League auch auf Sturm Graz getroffen war, wechselte der mittlerweile 34-Jährige im Oktober 2012 zu Cercle Brügge. Beim Letzten der Jupiler Pro League konnte der Offensiv-Mann allerdings so überzeugen, dass er nach seinen sechs Toren von Stadtrivalen Club Brügge abgeworben wurde. Die kleine Geschichte um den Dritten Frühling muss aber noch auf ihren Höhepunkt warten. Das erste Spiel im Dress des belgischen Vizemeisters - passend gegen den Ex-Verein - fiel am Wochenende den Witterungsverhältnissen zum Opfer.

Eine Übersicht über die wichtigsten Transfers gibt es im Tor zur Welt:

Fußnoten


Armer Hund I Keiner bekommt in der Premier League öfter auf die Mütze als Steven Pienaar. 53 Fouls wurden bereits am Südafrikaner begangen.

Armer Hund II - In der Bundesliga wird Wolfsburgs Diego am häufigsten mit unfairen Mitteln gestoppt. Er zeichnete bislang bereits 65 Mal für ein Foul eines Gegenspielers verantwortlich.

Foul-Konsequenz - Barca-Verteidiger Gerard Pique flog am Wochenende gegen Real Sociedad vom Platz. Seine beeindruckende Saisonstatistik lieferte er via Twitter gleich selbst: "14 Spiele, 7 Fouls, 5 Gelbe Karten, 1 Rote!"

Konstante - Robin van Persie hat etwas geschafft, das in der Premier League ein Novum darstellt. Der Niederländer hat in drei Spielzeiten en suite zumindest zehn Treffer in der Fremde erzielt.

Doppel - Erst Siena geschlagen, nun auch gegen Pescara einen "Dreier" eingefahren. Für Torino etwas ganz Besonderes: In der Serie A gelangen zuletzt im Mai 2008 zwei Siege in Folge.

Schwalbenkönig - Zweimal Gelb für eine Schwalbe in einem Spiel - dieses besondere Kunststück gelang Vladimir Weiss bei der 0:2-Niederlage Pescaras gegen Torino. Das gab es zuletzt in der Saison 2004/05.

Torreigen - Bis zur Halbzeit war Schalke gegen Hannover ein gewöhnliches Spiel. Kaum einer rechnete damit, dass nach Wiederanpfiff noch acht Treffern fallen würden (Endstand: 5:4). Das gab es zuletzt vor 30 Jahren.

Dauerfeuer - Wer gegen Real Madrid spielt, kann sich auf jede Menge Schüsse Cristiano Ronaldos einstellen. 106 gab er 2012/13 in La Liga bereits ab. Niemand sonst in den großen Ligen kommt auf einen dreistelligen Wert.

 

Christian Eberle/Christoph Nister