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Der "beste Stürmer der Welt" als "Häfnbruder"

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Im Wilden Westen wurde einst nicht lange gefackelt, vielmehr wurde scharf geschossen. Auch die "Cowboys der Moderne", ob Messi, Ronaldo oder van Persie, landen einen Volltreffer nach dem anderen.

Wir schießen ab sofort scharf zurück! Im LAOLA1-Saloon werden Superstars geehrt und Heldentaten gewürdigt.

Wir präsentieren echte Spitzenspiele und solche, die im Schatten der Top-Ligen über die Bühne gehen. Wir feiern Stars, die für Furore sorgen und schimpfen jene, die ihr Geld nicht wert sind.

Auch unsere Legionäre kommen nicht zu kurz. Jede Woche steht einer im Fokus. Sei es nach einer atemberaubenden Vorstellung oder einem beschämenden Auftritt.

Zu guter Letzt: Unsere Fußnoten! Kurios, informativ und mit jeder Menge Anekdoten bespickt.

Doch seht selbst und lasst den vergangenen Spieltag noch einmal Revue passieren:

Top-Spiele

Dieser Mario. Da liefert er unter der Woche wieder einmal einen klassischen Balotelli (siehe unten) und dann sorgt er am Sonntag doch noch für positive Schlagzeilen. Er war es, der für Manchester City den Schlager gegen Arsenal entschied. Ein Konter, Balotelli läuft sich frei, macht den Haken gegen Song und sein Schuss wird von Silva zum 1:0 abgestaubt. Trotz zahlreicher Chancen auf beiden Seiten bleibt es bei diesem Spielstand. Die „Citizens“ liegen damit weiterhin auf Kurs Richtung Meistertitel.

  Das Verfolger-Duell zwischen Lazio und Udinese endete mit einem 2:2. So wirklich freuen wird das höchstens die Konkurrenz aus Turin oder Mailand. Zunächst gaben die Gäste eine Führung aus der Hand, die Hauptstädter konnten den Sack aber nicht zumachen (Klose!) und Pinzi (73.) traf doch noch zum Unentschieden. Am Mittwoch „darf“ Udinese übrigens gegen Juventus ran.

  Was für ein Statement-Sieg von Real! Im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan zu Sevilla ging es hoch her: Die „Königlichen“ gewannen 6:2, dazu gab es auf beiden Seiten jeweils einen Ausschluss (Pepe war mal wieder mittendrin, statt nur dabei). Hauptdarsteller war aber einmal mehr Cristiano Ronaldo, dazu im Laufe des Artikels mehr. Jose Mourinhos Truppe darf damit als Leader Weihnachten feiern. Sechs der letzten sieben „Weihnachtschamps“ der Primera Division holten am Ende auch den Meistertitel.

Balotelli sorgt wieder einmal für Wirbel

Dreierkette

Gangster der Woche: Einst betitelte er sich selbst als „bester Stürmer der Welt“, doch mittlerweile ist Ex-Arsenal-"Star" Nicklas Bendtner längst von seinem hohen Ross gestürzt. Wie sich jetzt herausstellte, erreichte die Karriere des bescheidenen Dänen am 6. Dezember einen neuen Tiefpunkt: Der Sunderland-Profi landete zusammen mit seinem Teamkollegen Lee Cattermole im Gefängnis. Die beiden sollen in einer durchzechten Nacht mutwillig Autos beschädigt haben. Nachdem die Geschichte aufflog, entschuldigte sich Bendtner reumütig öffentlich bei Fans, Klub und Familie. Blöd nur, dass ihm dabei der nächste Fauxpas passierte: In seiner Erklärung spricht er von zwei Teamkollegen, die mit ihm die Straftat begingen. Wer also war der Dritte im Bunde der Sunderland-Gangster?

Pechvogel der Woche: Wenn Arjen Robben der „Mann aus Glas“ ist, was ist dann Kieron Dyer? Das einstige Top-Talent fällt einmal mehr für ein halbes Jahr aus, der Queens-Park-Mittelfeldspieler zog sich bei einem Spiel der Reserve einen komplizierten Fußbruch zu. Im August spielte er sieben Minuten für den Aufsteiger, ehe er sich den Fuß brach. Bereits im Jahr 2007 musste Dyer, damals in Diensten von West Ham, wegen eines – erraten  – Fußbruchs für 17(!) Monate pausieren.

Balotelli der Woche: Ja, liebe Freunde des Saloons, auch wir haben ein Deja-vu-Erlebnis! Immer, wenn man glaubt, jetzt geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Balotelli daher. ManCity-Stürmer Mario sorgte mit einer Trainings-Rangelei für Aufsehen. Dabei ging er auf Tuchfühlung mit Micah Richards. Roberto Mancini nahm es locker. "Why always you?", fragte er den Stürmer in Anspielung auf dessen T-Shirt ("Why always me?") beim Derby gegen United. Den Trainer juckt es auch nicht, dass es Balotellis vierte Auseinandersetzung mit einem Teamkollegen während seiner Zeit in Manchester ist. Vielmehr gibt er ihm einen Tipp: "Wir nähern uns Weihnachten. Das Ende des Jahres ist eine gefährliche Zeit, was Feuerwerkskörper betrifft. Er sollte deshalb besser im Hotel bleiben."

Schattenspiel

Ligue 1: Überraschungs-Leader Montpellier patzte (1:1 gegen Toulouse), aber PSG konnte es nicht nutzen. Der Scheich-Klub spielte 0:0 gegen Lille und bleibt eine Runde vor Ende der Herbstmeisterschaft wegen der schlechteren Tordifferenz Zweiter. Die beste Chance des Spiels hatte der Meister, Jelen scheiterte aber an Sirigu.

Linksverteidiger Christian Fuchs ist der Dauerbrenner beim FC Schalke 04

Legionär im Fokus

Die „Sky“-Experten Jan Age Fjörtoft und Stefan Effenberg waren voll des Lobes. Beim 5:0-Sieg Schalkes gegen Bremen zeigte Christian Fuchs wieder einmal eine fantastische Leistung. Neben den Superstars Raul und Jan-Klaas Huntelaar hat sich der Niederösterreicher mittlerweile als feste Größe etabliert. Auf der linken Seite sorgt der Außenverteidiger für Sicherheit, Druck und gute Flanken. Nicht umsonst machte er in den letzten drei Partien jeweils einen Scorer-Punkt (zwei Vorlagen, ein Tor). Zudem ist Fuchs der Dauerbrenner bei Schalke: Bis jetzt hat er jede einzelne Minute in der Bundesliga absolviert. Welchen Stellenwert Fuchs für die Knappen hat, verdeutlicht die Tatsache, dass selbst Hans Sarpei nicht an ihm vorbeikommt.

"On Fire"

Man muss sich mehrfach die Augen reiben, will man bei Cristiano Ronaldos Bilanz im Kalenderjahr 2011 den Überblick behalten. Ein Schnitt von 1,02 Toren hat der Portugiese bei seinen Auftritten für Real Madrid zu Buche stehen - das macht 53 Buden in 52 Partien. Seit Saisonbeginn hält er gar bei 1,25 Volltreffern pro La-Liga-Auftritt. In nur 16 Begegnungen schrieb sich "CR7" 20 Mal in die Torschützenliste ein. Im Kampf um die Weltfußballer-Krone ein Punktsieg für den 26-Jährigen gegenüber Lionel Messi, der 17 Tore sein Eigen nennen darf.

"On Ice"

0:5 bei Borussia Mönchengladbach, 1:4 beim FC Bayern und erneut 0:5 beim FC Schalke 04 - eigentlich könnten die Spieler des SV Werder Bremen bei Auswärtsspielen gleich zuhause bleiben. Die genannten Gegner waren natürlich keine Nasenbohrer, an der Auswärtsschwäche der Nordlichter ändert das wenig. Seit 19 Liga-Spielen oder umgerechnet 380 Tagen warten Wiese und Co. drauf, endlich mal wieder in fremden Gefilden das Gehäuse sauber zu halten.

Brdaric steht vor Wechsel nach Usbekistan

Was macht eigentlich … Thomas Brdaric?

Der ehemalige Bundesliga-Akteur, der während seiner aktiven Karriere für Bayer Leverkusen, Hannover 96 und den VfL Wolfsburg stürmte und bei der Europameisterschaft 2004 sowie beim Confed-Cup im Jahr darauf zum Kader der DFB-Auswahl stand, erwägt, einen Job in Usbekistan anzunehmen. Der Spitzenklub Bunjodkor Tashkent unterbreitete dem 36-Jährigen ein Angebot für den Posten des Sportdirektors. Brdaric, der aktuell noch bei Dynamo Minsk unter Vertrag steht, liebäugelt mit einer Zusage. "Minsk war eine tolle Erfahrung für mich. Aber der sportliche Anspruch und die Wirklichkeit liegen doch weiter auseinander als ich ursprünglich dachte. Da ist Bunjodkor Tashkent als Teilnehmer der Champions League Asiens eine andere Hausnummer."

Fußnoten

Aufmerksamkeitsdefizit – Manchester United wird in der zweiten Hälfte schnell übermütig. Anders lässt es sich kaum erklären, dass die "Red Devils" 79 Prozent ihrer Gegentore nach Wiederanpfiff hinnehmen müssen. Höchstwert in England!

Dreamteam - Antonio Nocerino und der AC Milan: Das passt wie die Faust aufs Auge. Mit sechs Saisontreffern hat der Mittelfeldspieler seine Bilanz aus fünf Jahren Juventus und Palermo zusammen bereits eingestellt.

Trio infernale - Dank des 1:0-Sieges der Spurs über Sunderland hat Harry Redknapp als dritter Trainer die 800-Punkte-Marke in der Premier League geknackt. Die beiden anderen? Ferguson und Wenger - who else?!

Trainingsbedarf - Aston Villa bekam 38 Prozent seiner Gegentreffer nach Ecken. Ist ja nicht so, als könnte man das nicht trainieren ...

Gelbsucht - Franck Ribery ist der erste Spieler seit 24. Februar 2008, der in der Bundesliga binnen einer Minute zweimal Gelb sah. Der letzte Dummkopf, dem das passierte? Natürlich ebenfalls ein Bayer. Damals erwischte es "Aggressiv-Leader" Mark van Bommel.

Verkannter Nationalheld - Clint Dempsey schreibt US-Geschichte, doch k(aum)ein Landsmann merkt's. Der Kicker des FC Fulham erzielte gegen Bolton seinen 38. Treffer. Keiner aus den Staaten war je erfolgreicher.

Ausrechenbar - Gegnerbeobachtung ist vor einem Spiel gegen Everton nicht mehr nötig. Wichtig ist: Kräfte sparen, um am Ende hellwach zu sein. Die "Toffees" erzielen mehr als die Hälfte ihrer Tore in der Schlussviertelstunde.

Spätzünder - Apropos späte Treffer: Ruben Castro hält bei fünf Saisontoren für Real Betis. Keines davon schoss er vor der 80. Minute.

Jubiläum - Alberto Malesani behielt mit CFC Genoa gegen Bologna mit 2:1 die Oberhand. Es war sein 100. Sieg als Trainer in der Serie A. Wir gratulieren!

Aufholjagd - ist die Sache des FC Twente nicht. Bei Feyenoord lag das Team von Marc Janko 0:3 zurück, am Ende hieß es 2:3. Noch nie gelang es der Truppe aus Enschede, einen Drei-Tore-Rückstand wettzumachen.

Treter-Liga - Achtung, festhalten! Durchschnittlich in jedem zweiten Spiel (!) fliegt ein Akteur der portugiesischen Primeira Liga vom Platz. An diesem Spieltag hielten Igor, Leal (beide Setubal), Elias (Sporting) und Roberge (Martimo) die "Treter-Ehre" hoch.

Da sich der Saloon eine kurze Winterpause gönnt und auf viele Weihnachtsgeschenke hofft - die nächste Ausgabe gibt es Anfang Jänner -, hier noch zwei Christmas-Facts:

Geschenk I - Hannover zeigt sich vor der besinnlichsten Zeit des Jahres gnädig. In den letzten zehn Jahren konnten die Niedersachsen ihr letztes Spiel vor Heiligabend nicht mehr gewinnen.

Geschenk II - Fast noch unglaublicher eine Statistik aus England. West Bromwich entschied in seiner Premier-League-Geschichte noch kein Auswärtsspiel im Dezember für sich - bis zum letzten Spieltag. Blackburn zeigte sich gnädig und bescherte W.B.A. mit dem 1:2 ein besinnliches Fest.

 

Mate Esterhazy/Jakob Faber/Christoph Nister