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Die "rote Lawine" ist über Stuttgart hinweggefegt

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Er ist wieder da. Das Format aller Formate. Der Grund für einen perfekten Start in die Woche. Der LAOLA1-Saloon.

Wie gewohnt werdet ihr auch in dieser Saison mit Kuriositäten, Zahlenspielen und Neuigkeiten aus den Top-Ligen versorgt.

Diesmal im Angebot: Der traurige Cristiano, der glückliche Joey und das chaotische Cagliari.

Top-Spiele

Der Anfang war richtig stark. Erst ein Schuss an die Latte, wenig später ein Volley ins Tor: Ein Traum-Treffer von Harnik brachte den VfB Stuttgart beim FC Bayern in Front. Was dann geschah, ist kaum in Worte zu fassen. In nur 19 Spielminuten brannte der deutsche Rekordmeister ein Feuerwerk der Extraklasse ab und rollte wie eine Lawine über die Schwaben hinweg. Ein 6:1 spuckte die Anzeigetafel nach 90 Minuten aus. Ganz nebenbei tankte Sorgenkind Schweinsteiger mit seinem Tor zum Endstand Selbstvertrauen, während Rekord-Einkauf Martínez an seinem 24. Geburtstag sein Debüt im Trikot der "Roten" feierte.

Gemeinhin nennt man es Start nach Maß, wenn ein Team nach drei Spielen neun Punkte auf dem eigenen Konto aufweist. Der FC Barcelona konnte allerdings beim 1:0-Erfolg gegen den FC Valencia - Adriano erzielte das Goldtor per sehenswertem Weitschuss - nicht glänzen, weshalb auch ein Fünf-Punkte-Polster auf Erzfeind Real Madrid keine Zufriedenheit bei den Katalanen auslöst. "Wir müssen einige Dinge verbessern. Die Mannschaft spielt nicht mehr so gut wie im März", befand Trainer Tito Vilanova. "Barca" hat nachgelassen und gewinnt trotzdem alles - spricht nicht unbedingt für die Konkurrenz ...

Dreierkette

Kuriosum der Woche: Cagliari gegen Atalanta hatte über die ganze Woche hohen Unterhaltungswert. Dienstag: Das "Stadio Is Arenas", Heimstätte der Sarden, besteht den Sicherheitscheck nicht. Mittwoch: Die Liga gibt bekannt, dass das Match in Triest stattfinden muss. Donnerstag: Die Cagliari-Spieler erwägen einen Streik. Samstag: Klub und Liga verkünden, das Spiel wird doch in Cagliari ausgetragen. Sonntag: Das Spiel geht in Cagliari über die Bühne und endet nach kuriosem Spielverlauf 1:1.

Zum Spiel selbst: Larrivey (21.) und Conti (29.) scheiterten jeweils per Strafstoß an Cagliari-Torhüter Consigli, der als erster Serie-A-Schlussmann seit Matteo Sereni am 23.9.2007 (beim 1:1 Torinos gegen Siena) zwei Elfmeter in einem Spiel hielt. Nach einem Zusammenprall mit seinem Teamkollegen Stendardo musste er Mitte der zweiten Hälfte vom Platz. Denis brachte Bergamo dann doch noch in Minute 81 in Front, ehe ein Last-Minute-Treffer von Ekdal (90.) für eine Punkteteilung sorgte. Blöd nur, dass das Stadion aufgrund von Auflagen leer blieb und niemand es live zu sehen bekam.

Mysterium der Woche: "Ich feiere keine Tore, weil ich mich traurig fühle", erklärte Cristiano Ronaldo nach dem 3:0-Sieg Real Madrids gegen Granada. Das macht uns auch traurig. Zumal wir nicht wissen, was "CR7" denn eigentlich bedrückt. "Die Leute, die hier arbeiten, wissen, worum es geht. Mehr sage ich dazu nicht", gab sich der stets bestens gestylte Portugiese kryptisch. Die verpasste Auszeichnung zu "Europas Fußballer des Jahres" soll nicht der Grund für seinen Unmut sein. Wir vermuten ja, dass Real das Gratis-Haargel in der Umkleide-Kabine gestrichen haben könnte. Sollte es der Fall sein: Kein Problem, CR7, wir würden dir glatt ein paar Tuben spendieren.

Bekenntnis der Woche: Dass Joey Barton ein schräger Vogel ist, dürfte kein Geheimnis sein. Für gewöhnlich halten sich Spieler verbal zurück, wenn hinter den Kulissen mit mehreren Klubs über einen Wechsel verhandelt wird. Nicht so der seit Sonntag 30-Jährige. "Auch andere Klubs sind interessiert, aber ich will nur in Marseille spielen. Das ist der (richtige) Platz für mich", twitterte er noch vor wenigen Tagen. "Mein Herz ist bereits im Vélodrome", ließ der Engländer folgen. Nachdem zwischen den Klubs zwischenzeitlich Eiszeit herrschte, schrieb er von einem gebrochenen Herzen. Doch dann - der Durchbruch: "Ich bin nun ein Spieler von OM. Was für ein Geburtstagsgeschenk." Wir gratulieren herzlich, lieber Joey!

Bild der Woche

Rätsel der Woche

Michu hat bei Swansea City eingeschlagen wie eine Bombe. Der 26-jährige Spanier brachte das Kunststück zustande, in jedem seiner bislang drei Liga-Spiele die Torschützenliste zu bereichern. Nur drei Akteuren seit Einführung der Premier League war diese Serie ebenfalls vergönnt. Wie heißen sie?

"On Fire"

Zwei Nullnummern zum Auftakt (gegen Sunderland und Stoke) lösten im Lager des FC Arsenal angesichts der hohen Erwartungen keine Jubelstürme aus. Der 2:0-Erfolg beim FC Liverpool dagegen umso mehr. Endlich wusste die Offensive zu überzeugen, speziell die Neuzugänge Cazorla und Podolski glänzten mit je einem Assist und Tor. Fast noch wichtiger: Die "Gunners"-Abwehrreihe hielt ihren Laden zum dritten Mal en suite dicht. Defensiv waren die Londoner zuletzt in der Saison 1924/25 derart "on fire".

"On Ice"

0:3 bei West Bromwich Albion, 2:2 gegen Manchester City und nun auch noch 0:2 gegen den FC Arsenal. Klar, das Auftaktprogramm des FC Liverpool hätte einfacher ausfallen können. Klar ist aber auch, dass die Punkteausbeute eines 18-fachen englischen Meisters unwürdig ist. Nach dem schlechtesten Premier-League-Start der "Reds"-Historie schlägt Trainer Brendan Rodgers Alarm und beklagt die fehlende Breite in seinem Kader. Abhilfe könnte Michael Owen, von 1996 bis 2004 an der Anfield Road tätig, schaffen. "Wir haben einen sehr kleinen Kader. Ich kann nicht nein zu Owen sagen", so der 39-Jährige.

Nihat hat inzwischen die Seiten gewechselt

Was macht eigentlich … Nihat Kahveci?

Mit nur 32 Jahren befand Nihat Kahveci, häufig nur Nihat genannt, es wäre Zeit, um die aktive Karriere zu beenden. "Jede schöne Zeit hat irgendwann ein Ende", erklärte der Türke im Jänner, um die Schuhe anschließend an den Nagel zu hängen und sich eine Auszeit vom Spitzensport zu gönnen. Ein halbes Jahr später hat er wieder Lust auf die schönste Nebensache der Welt. Inzwischen befindet sich der ehemalige Stürmer, der für Besiktas, Real Sociedad und Villarreal die Schuhe schnürte und insgesamt 69 Mal das Trikot des Nationalteams trug (19 Tore), auf der anderen Seite des Fußballs. Nihat ist zu Villarreal zurückgekehrt und fungiert dort als "assistant-manager" des Jugendteams. Dort will er seinen Nachfolgern Beine machen.

Fußnoten

Traumeinstand - Giampaolo Pazzini debütierte in Bologna für den AC Milan (3:1) und schoss gleich in seinem ersten Spiel für die "Rossoneri" einen Hattrick. Dieses Kunststück gelang ihm erst einmal: Für Sampdoria im November 2010 gegen Lecce.

Italienisch - wie seit 17 Jahren nicht mehr präsentierte sich Milan in der Emilia-Romagna. Zehn Mann der Startformation können einen italienischen Pass vorweisen, die Ausnahme bildete Kevin-Prince Boateng. Ausgerechnet der hat sich im Spiel verletzt (Handbruch).

Jubiläum I - 197 PL-Spiele hat es gebraucht, nun hat Robin van Persie die 100-Tore-Schallmauer geknackt.

Jubiläum II - Roberto Mancini hat gegen die Queens Park Rangers sein 100. Erstliga-Match als Trainer in Englands höchster Spielklasse bestritten. Das 3:1 bedeutete den 62. Sieg. Kurios: Exakt dieselbe Ausbeute wies Sir Alex Ferguson nach seinem 100er auf.

Jubiläum III - Apropos Ferguson: Der 70-Jährige hat bei Southampton sein bereits 1000. Liga-Spiel als United-Trainer hinter sich gebracht. Nach einem wahren Krimi drehten die "Red Devils" ein 1:2 in den letzten Minuten in einen 3:2-Sieg.

Jubiläum IV - Diesmal eines der traurigen Art. Wir haben Liverpool ja bereits bei "On Ice" ausführlich behandelt, ein nicht unwesentlicher Fakt hat dabei gefehlt: Die Niederlage gegen die "Gunners" war die 200. in der Premier League.

Wirkungslos - 19 Schüsse gab der FC Sevilla bei Rayo Vallecano ab, kein einziger führte zu einem Treffer. Dies bedeutet einen Negativ-Rekord in der noch jungen La-Liga-Spielzeit. Unter anderem vergaben Rakitic und Negredo jeweils vom Elfmeter-Punkt.

Notorischer Fehlschütze - Eben jener Alvaro Negredo hält nun bereits bei sechs vergeben Strafstößen in der Primera Division. Kein Aktiver hat eine schlechtere Bilanz.

Assist-König - Unser Mann des Spiels bei Hannovers 4:0-Erfolg beim VfL Wolfsburg war zweifelsfrei Szabolcs Huszti, der zu allen Treffern die Vorarbeit leistete.


Christoph Nister