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Pure Emotionen am Derby-Samstag

Pure Emotionen am Derby-Samstag

Drei Derbys an einem Tag! Der Samstag hat es in sich.

Los geht es um 13:45 Uhr in Liverpool, wenn die "Reds" Everton empfangen. Um 15:30 Uhr steigt in Gelsenkirchen das Revierderby zwischen Schalke und Dortmund. Den Abschluss machen Arsenal und Tottenham mit dem Nord-London-Derby (18:30 Uhr). 

LAOLA1 hat alle Fakten zum Derby-Samstag:

REVIERDERBY

Die 145. Ausgabe insgesamt, die 85. in der Bundesliga - zurecht bezeichnete Schalke-Coach Jens Keller die Partie gegen Borussia Dortmund schon unter der Woche als "das größte Derby Deutschlands".

Und an diesem 6. Spieltag ist es zudem ein richtungsweisendes. Die "Knappen" stehen bei fünf Punkten, konnten am Dienstag in Bremen aber immerhin den ersten Saisonsieg einfahren. Der BVB hat nur zwei Zähler mehr auf dem Konto und musste am Mittwoch zuhause gegen bislang inferiore Stuttgarter in der Schlussphase einen 0:2-Rückstand wettmachen. Insgesamt zu wenig für beide. Eine Niederlage darf sich keines der Teams leisten, will man sich in der Champions-League-Woche Unruhe ersparen.

Was die beiden Erzrivalen noch eint, ist eine Verletztenliste, die gefühlt länger ist, als die Distanz zwischen Gelsenkirchen und Dortmund. Farfan, Draxler, Höwedes, Goretzka, Kolasinac, Giefer und Ex-Borusse Santana fehlen auf Seiten der Hausherren. Der BVB muss weiter auf Blaszczykowski, Mkhitaryan, Reus, Sahin und wohl auch Gündogan verzichten. Der Ausfall von Kehl wurde am Freitag noch Gewissheit, dafür dürfte Abwehrchef Hummels in die Startelf zurückkehren.

"Es ist in der ganzen Saison schon so, dass für den Gegner ein bisschen wenig Aufwand für ein bisschen viel Ertrag reicht", beschreibt der Weltmeister die aktuelle Situation beim BVB. Die Ausgangsposition ist jedenfalls völlig offen. Besonderes Augenmerk liegt auch auf den Zuschauern, die Erinnerungen an die Ausschreitungen auf Schalke im Vorjahr sind allen Beteiligten noch in den Hinterköpfen.

MERSEYSIDE DERBY

Seit 15 Jahren wartet Everton an der Anfield Road auf einen Sieg und die Vorzeichen stehen auch diesmal nicht besonders gut. Erst ein Mal konnten die "Toffees" in dieser Premier-League-Saison gewinnen. Dabei waren die Erwartungen nach einem guten Transfer-Sommer, in dem Romelu Lukaku und Samuel Eto'o geholt wurden, groß. Momentan lässt vor allem die Defensive aus. Mit 13 Gegentoren kassierte die Mannschaft von Roberto Martinez so viele Treffer wie kein anderes Team. 

Nicht viel besser läuft es allerdings bei Stadtrivale Liverpool. Die "Reds" konnten in der Liga erst zwei Siege einfahren. Zuletzt zitterten sich die Jungs von Brendan Rodgers im Liga-Cup zu einem unglaublichen 14:13-Sieg im Elferschießen gegen Zweitligist Middlesbrough. "Wir hatten letztes Jahr eine ähnliche Situation gegen Notts County und haben nach Verlängerung erst gewonnen, aber am Wochenende schlugen wir dann Manchester United. Das Spiel und dieser Sieg waren gut für den Teamgeist", ist Rodgers zuversichtlich. Dem Coach könnte immerhin Stürmer Daniel Sturridge nach Verletzung wieder zur Verfügung stehen.

Das Merseyside Derby wird übrigens auch als "Friendly Derby" bezeichnet. Zwischen den beiden Team aus Liverpool besteht traditionell keine große Rivalität, in den letzten Jahren hat sich die Stimmung aber ein wenig aufgeladen. Seit Einführung der Premier League wurden bei keiner anderen Begegnung mehr rote Karten verteilt.

NORD-LONDON-DERBY

Das Duell zwischen den beiden Klubs aus London ist mit wesentlich mehr Rivalität verbunden, als jenes in Liverpool. Vor allem ein Mann erhitzt immer wieder die Gemüter: Emanuel Adebayor. Der Tottenham-Stürmer war einst bei Arsenal unter Vertrag, machte sich bei den "Gooners" jedoch unbeliebt, als er im Dress von Manchester City über das gesamte Spielfeld sprintete, um sein Tor vor den Arsenal-Supportern intensiv zu bejubeln. Seitdem ist der Togolese im Emirates-Stadion ein rotes Tuch. Gleichzeitig ist Adebayor jedoch mit zehn Treffern (2 für die Spurs, 8 für Arsenal) der erfolgreichste Torschütze der Nord-London-Derby-Geschichte.

Arsenal hat zwar noch kein Premier-League-Spiel verloren, musste im Liga-Cup (1:2 gegen Southampton) und der Champions League (0:2 gegen Dortmund) zuletzt aber empfindliche Pleiten hinnehmen. Immerhin gab gegen die "Saints" der langzeitverletzte Abou Diaby sein Comeback. Auch Mathieu Flamini steht vor der Rückkehr. Trainer Arsene Wenger baut gegen den Erzrivalen vor allem auf die starke Offensive um Mesut Özil, Alexis Sanchez und Danny Welbeck.

Tottenham konnte zwar im Liga-Cup gegen Nottingham einen Sieg einfahren, verlor letzte Runde gegen West Brom aber 0:1. Mit sieben Punkten liegt man derzeit zwei hinter Arsenal. Trainer Mauricio Pochettino kündigte an, auf einige Stars möglicherweise freiwillig zu verzichten: "Namen haben für mich keine Bedeutung. Jeder muss jeden Tag um seinen Platz kämpfen."

 

Jakob Faber/Christoph Kristandl