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Jetzt wird gefeiert: Der große Abschluss-Saloon

Jetzt wird gefeiert: Der große Abschluss-Saloon

Das Licht am Ende des Montags-Tunnels wird angeknipst!

Der LAOLA1 Saloon macht es sich zum letzten Mal in dieser Saison zur Aufgabe, euch den Start in die Woche mit Kuriositäten, Zahlenspielen und den wichtigsten News und Fakten aus dem internationalen Fußball ein wenig zu versüßen.

 

Auf Ballhöhe

 

 Oft schwören Trainer ihre Teams mit den Worten "wir können heute Geschichte schreiben" auf ein besonderes Spiel ein. Im Falle des Hamburger Sportvereins ging es beim Relegations-Rückspiel bei Greuther Fürth aber gerade darum, für keinen historischen Moment zu sorgen. Der Bundesliga-Dino taumelte am Abgrund und konnte den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte nur mit viel Glück verhindern. Die personifizierte Lebensversicherung Pierre-Michel Lasogga und Ersatzkeeper Jaroslav Drobny, der gegen Fürth bravourös agierte - sein Ex-Trainer Lucien Favre würde sagen "er hat gehalten wie Jesus" -, sorgten dafür, dass mit 27 Punkten und zwei Remis in der Relegation einer der minimalistischsten Klassenerhalte der Bundesliga-Geschichte geschafft wurde.

Tor oder kein Tor? Das war die Frage beim großen Pokal-Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern. Dem vermeintlichen Führungstreffer des BVB durch Mats Hummels blieb die Anerkennung verwehrt, was die Diskussion um Torlinientechnologie neu entfachte. Wobei Jürgen Klopp mahnte, dass Dantes Rettungsaktion so klar hinter der Torlinie war, dass es auch so zu sehen gewesen wäre: "Wenn er es geschafft hätte, vor der Linie zu klären, obwohl er mit dem Standbein schon auf der Linie stand, könnte er eigentlich auch im Cirque de Soleil auftreten." So blieben die Bayern am Ende in der Verlängerung siegreich und durften sich über das zehnte Double der Vereinshistorie freuen, während Klopp seine Mannen zeitgleich ermunterte, sich den Schmerz über die Niederlage wegzusaufen.

 Es hat also wirklich gereicht! Atletico Madrid krönte sich mit einem 1:1 im alles entscheidenden direkten Duell beim FC Barcelona zum spanischen Meister. Am Ende einer herausragenden Saison steht damit der erste Meistertitel seit 1996 und der insgesamt zehnte für die "Rojiblancos". Dass es sich die Mannschaft von Trainer Diego Simeone verdient hat, war auch den Barca-Fans im Camp Nou klar, die trotz des hauchdünnen Scheiterns ihres Teams, den Erfolg Atleticos mit stehenden Ovationen anerkannten.

Nichts zu feiern gab es indes in Pamplona, wo die Hausherren von Osasuna zwar das bereits abgestiegene Real Betis 2:1 schlugen, aber ebenfalls den Gang in die zweite Liga antreten mussten. Zudem kam es nach dem 1:0-Führungstreffer Osasunas zu tragischen Szenen, als ein Teil der Tribüne unter den jubelnden Fans wegbrach (Video). 68 Verletzte waren dabei zu beklagen, sechs davon mussten mit Knochenbrüchen und anderen schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

/?proxy=redaktion/archiv/images/RTE_Bilder/Fussball/2003550_50x25-flag-ITA.jpg Es dürfte eine Saison für die Ewigkeit sein, die Juventus Turin da im Spieljahr 2013/14 hingelegt hat. Der dritte Meistertitel in Serie wurde in der letzten Runde mit dem 19. Sieg im 19. Heimspiel garniert, magische 102 Punkte erreichte zuvor kein anderes Team in einer Saison. "Diese Jungs haben einen Rekord nach dem anderen aufgestellt und die Menschen werden noch lange über diese Juventus-Mannschaft sprechen", war sich auch Erfolgstrainer Antonio Conte sicher, der wiederum von Andrea Pirlo mit Lob überschüttet wurde. "Der Großteil der Ehre gebührt dem Trainer, der Juve nach zwei siebten Plätzen in Serie zu drei Scudetti geführt hat", streute der Altstar, dem wir an dieser Stelle zu seinem 35. Geburtstag gratulieren möchten, Rosen. Über seine Zukunft sprach Conte auch im Feiertaumel nicht: "Diese sogenannte Seifenoper wird enden, wenn sie eben endet, in einem ruhigen und relaxten Moment. Jetzt will ich einfach die Party genießen."

  Die Fans der "Gunners" dürften einmal ganz tief durchgeatmet haben nach dem dramatischen Sieg im FA-Cup-Finale gegen Hull City. Früh 0:2 zurück, schien es schon, als würde die seit 2005 währende Titel-Durststrecke weiter Bestand haben. Doch heroisch kämpfte sich Arsenal zurück und konnte den Underdog am Ende durch ein Traumtor von Aaron Ramsey in der Verlängerung niederringen. "Das Ende von 3.283 Tagen der Schmerzen" titelte die "Daily Mail" und Per Mertesacker und Co. wussten, dass sie sich eine rauschende Party verdient hatten. "Wir lassen die Sau raus. Ich lasse nichts aus", versprach "The big fucking German" und sang sich auf der Parade durch London ein Treubekenntnis von der Seele: "Arsenal till I die!" Langzeit-Trainer Arsene Wenger sah den Triumph gar richtungsweisend und sprach von "einem Wendepunkt in der Entwicklung meiner Mannschaft".

Spätstarter kommen im Fußball ja immer wieder mal vor. Über einen ganz besonderen Neuzugang darf sich nun aber der bolivianische Erstligist Sport Boys freuen. Kein geringerer als Staatspräsident Evo Morales wurde für die kommende Saison unter Vertrag genommen. Ob seines dichten Terminkalenders wird der 54-Jährige aber nicht jedes Match bestreiten. "Wir übermitteln ihm eine Liste der Spiele und er wählt aus, welche er macht", erklärte Sport-Boys-Präsident Mario Cronenbold. Morales werde pro Partie rund 20 Minuten zum Einsatz kommen und das Trikot mit der Nummer zehn tragen. Dafür steht dem Neo-Profi der Mindestlohn von umgerechnet rund 155 Euro zu. Morales gilt als passionierter Kicker und trat u.a. 2012 in Wien gegen Hans Krankl an. Von den fußballerischen Fähigkeiten des bolivianischen Präsidenten könnt ihr euch im folgenden Video überzeugen ...

On Fire

Weiter ohne Konkurrenz in Schottland ist der FC Celtic. Das Team aus Glasgow zerstörte die Konkurrenz und verpasste mit 99 Zählern nur hauchdünn die 100er-Marke. Das zweitplatzierte Motherwell hat nicht weniger als 29 Zähler Rückstand. In 38 Spielen setzte es für "Bhoys" lediglich eine Niederlage - ein 1:2 zuhause gegen den FC Aberdeen. Die "Dons" erwiesen sich generell als Achillesferse Celtics, denn auch im schottischen FA-Cup mussten sich die Mannen von Neil Lennon Aberdeen im Achtelfinale vor heimischer Kulisse mit 1:2 geschlagen geben.

On Ice

Wer kann sich noch an Vorwärts Steyr erinnern, das 1995/96 nur sechs Remis aus 36 Spielen ergatterte? Wir haben ein Team gefunden, das noch schlechter ist. Ein Schwenk nach Zypern: Dort gelang es Alki Larnaca, lediglich zwei Punkte aus 26 Spielen zu sammeln. Das Torverhältnis betrug am Saisonende der First Division 14:78. Fairerweise muss erwähnt werden, dass die "Unsterblichen" aufgrund zahlreicher Verstöße - u.a. wurden finanzielle Kritierien der UEFA nicht erfüllt - mit insgesamt 39 Strafpunkten belegt wurden.

Günter Benkö im Europacup-Endspiel 1999

Heute vor ...?

... 15 Jahren

... fand im Villa-Park zu Birmingham ein historisches Spiel statt. Lazio Rom traf auf Real Mallorca, um das letzte Endspiel im Pokal der Pokalsieger zu bestreiten. Die Römer, im Jahr davor im Finale an Inter Mailand gescheitert, setzten sich darin die Krone auf. Christian Vieri brachte Lazio bereits nach sieben Minuten per Kopf in Führung, Dani glich nur vier Minuten später aus. Für die Entscheidung sorgte Pavel Nedved, der den 2:1-Endstand (81.) markierte. Schiedsrichter damals war ein Österreicher: Günter Benkö.

Rätsel-Auflösung

Vorab einmal ein großes Dankeschön für die überwältigende Resonanz bezüglich der Frage nach Vereinen mit Wurst-Bezug in unserem abschließenden Rätsel der Vorwoche. Aus den vielen kreativen Einsendungen stachen allerdings zwei Saloon-User klar hervor.

Patrick und Clemens überzeugten uns mit einer nicht für möglich gehaltenen Anzahl von Wurst-Bezügen, darunter Highlights wie den SCC Berlin, dessen A-Jugend von einem Wurstfabrikanten gesponsert wird. Sehr schön auch der SC Freiburg mit Spieler Marco Vincenzo Raimondo-Metzger. Unsere neue Lieblingsarena ist im Übrigen das Lekan-Salami-Stadion (18.000), in dem der nigerianische Klub Shooting Stars FC seine Heimspiele austrägt ...

Beide User dürfen sich auf einen Preis freuen.

Und damit verabschieden wir uns im Namen des gesamten LAOLA1-Saloon-Teams in die Sommerpause, freuen uns auf ein Wiedersehen, wenn der Ball in Europas Top-Ligen wieder rollt und wünschen bis dahin einen schönen Sommer.

Fußnoten

Routine - Mirko Slomka vertraute im Relegations-Rückspiel des HSV gegen Fürth vorwiegend auf erfahrene Recken. Mit 26,55 Jahren im Schnitt stellten die "Rothosen" das älteste Team dieser Saison.

Seuchenvogel - Apropos Mirko Slomka: Trotz seines Engagements bei zwei Klubs und einem zusätzlichen Auswärtsspiel in der Relegation war dem 46-Jährigen in der gesamten Saison kein Sieg auf fremdem Platz vergönnt.

Historisch - Arjen Robbens Tor für die Bayern im Pokal-Finale gegen den BVB war nicht nur vorentscheidend, sondern bedeutete auch Rekord. Erstmals gelang es einem Spieler, in drei Endspielen zu treffen.

Schwach - 16 Jahre ist es her, dass der AC Milan letztmals das europäische Geschäft verpasste. 1997/98 landeten die "Rossoneri" auf Rang zehn, diesmal wurden Balotelli & Co. Achte.

Torreich I - Von wegen Catenaccio! In der Serie A fielen vergangene Saison 1.035 Treffer, so viele wie seit 62 Jahren nicht mehr.

Torreich II - Mitverantwortlich dafür zeichnete der SSC Napoli. Mit 77 Volltreffern stellten die "Azzurri" einen neuen Vereinsrekord auf.

Ausdauer - Neben dem Europa-League-Sieg hat Unai Emery noch etwas Besonderes vollbracht. Als erster Sevilla-Trainer seit fünf Jahren hat er eine ganze Saison durchgehalten.

Fairness - Diese wurde bei Olympique Marseille 2013/14 groß geschrieben. Erstmals seit 16 Jahren kamen die "OM"-Akteure ohne Rote Karte davon.

 

Christoph Kristandl / Christoph Nister