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Die Rückkehr des Marc J.

Die Rückkehr des Marc J.

Australien-Legionär Marc Janko rückt am Wochenende mit breiter Brust beim österreichischen Fußball-Nationalteam ein.

Der 31-jährige Stürmer erlebt zur Zeit eine der besten Phasen seiner Karriere. Zwölf Tore hat Janko in den vergangenen sieben Spielen für den Sydney FC erzielt. Der Club ist an einer Verlängerung seines mit Saisonende auslaufenden Einjahresvertrages interessiert.

Janko will sich vorerst alle Optionen offen halten. "Ich kann mir auch vorstellen, nach Europa zurückzukehren", erklärte der Goalgetter im Gespräch mit der APA. Erster Ansprechpartner bleibe aber Sydney.

"Ich bin dem Club dankbar für die Chance, mich hier sportlich wieder auf die Beine zu stellen", begründete Janko. "Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben." Gespräche mit europäischen Interessenten schließe das allerdings nicht aus.

Erinnerungen an Twente und Salzburg

Die Transferplanungen europäischer Clubs seien ohnehin noch nicht sehr weit fortgeschritten. "Es ist noch ein bisschen früh. In ein oder zwei Monaten wissen wir vielleicht, in welche Richtung es geht", meinte Janko. "Ich habe jetzt nicht den wahnsinnigen Stress, ich muss keine Schnellschüsse machen. Mittlerweile bin ich wieder in einer viel besseren Position, um Verhandlungen zu beginnen."

Mit 16 Toren in 18 Spielen führt Janko die Schützenliste der australischen A-League an. "Das Gefühl ist ähnlich wie in meiner Topzeit bei Twente Enschede oder in Salzburg."

Das Spielsystem ist auf ihn zugeschnitten, Sydney derzeit Tabellenzweiter. Janko: "Es ist wichtig, dass man mir Vertrauen entgegenbringt." Das hat ihm in den vergangenen zwei Jahren bei Trabzonspor gefehlt.

Schwere Zeiten

Die Monate auf dem Abstellgleis in der Türkei sind auch an Janko nicht spurlos vorübergegangen. "Das hat auch eine psychische Komponente. Ich bin wie jeder andere auch keine Maschine", erinnerte der Niederösterreicher.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase in Australien hat er mittlerweile nicht nur seinen Rhythmus und seine Matchfitness wiedergefunden, sondern auch sein Selbstvertrauen.

Janko fühlt sich an seine beste Zeit bei Twente erinnert

"Ich habe gewusst, dass ich mir ein bisschen Zeit geben muss. An meine Stärken habe ich aber immer geglaubt", betonte Janko. "Auch wenn das vielleicht eingebildet klingt, aber wenn man mich richtig einsetzt, dann weiß ich, dass ich für jede Mannschaft der Welt wertvoll sein kann." Auch für das ÖFB-Team, für das er in 44 Länderspielen bisher 18 Tore erzielt hat.

Warnung vor Liechtenstein

Am Samstag in der Früh, keine zehn Stunden nach einem Heimspiel gegen Melbourne City, fliegt Janko nach Wien, um nächste Woche in der EM-Qualifikation in Liechtenstein dabei zu sein. Der Sydney-Star verpasst dadurch den Ligaschlager gegen Tabellenführer Wellington. "Das wird kein Selbstläufer", warnte Janko vor Liechtenstein. "Wenn die EM das Ziel ist, müssen wir dort aber auch so auftreten."

2015 könnte ein entscheidendes Jahr in seiner Nationalmannschaftskarriere werden. Nach der verpassten Heim-EM 2008 will Janko endlich zu einem Großereignis. "Wir wollen die Sache so früh wie möglich klar machen", sagte der Routinier. Die EM 2016 in Frankreich wäre nicht nur für ihn "ein absolutes Highlight".

Seine Klubwahl für die kommende Saison werde von einer möglichen Turnierteilnahme aber nicht beeinflusst - selbst wenn er dafür weiterhin Langstreckenflüge und Zeitverschiebung auf sich nehmen müsste.

Janko: "Bisher hat es funktioniert. Das eine schließt das andere nicht aus. Es geht darum, wo ich das beste Gefühl habe."