Dabei hätte es auch gut und gerne Inter werden können. "Es wäre ein Traum und eine Ehre für mich", hielt Dragovic Ende Juni über einen möglichen Transfer zum italienischen Top-Klub in die Serie A fest.

Der österreichische Nationalspieler hätte nur allzu gerne zugesagt, aber "ich musste mich anders entscheiden." Mittlerweile Schnee von gestern.

"Noch professioneller als in Basel"

"Ich schaue nicht in die Vergangenheit. Es war auch nicht so, wie Medien geschrieben haben, dass Vereine Schlange gestanden sind, sondern es gab zwei, drei Vereine, die sich konkret gemeldet haben. Da war auch Inter dabei, das hat aber aufgrund der Ablöse oder was auch immer nicht geklappt.“

Mit Dynamo hat es im zweiten Anlauf geklappt. Erst sagte Dragovic noch den Ukrainern ab, dann aber nach verstärktem Bemühen des Klubs zu.

Mittlerweile hat der Abwehrspieler auch schon ein Spiel in den Beinen, sein Debüt feierte er gegen den Klub von Landsmann Markus Berger, dessen Klub Chernomorets Odessa im Olympiastadion 2:1 gewann.

Nach fünf Spieltagen rangiert Dynamo mit sieben Punkten nur auf Rang acht, aber die Mannschaft brauche eben auch Zeit, um sich zu finden.

Der Schritt in die 2,8-Mio.-Einwohner hat sich für ihn bereits jetzt gelohnt: "Ich bin positiv überrascht, es geht sehr professionell zu, noch mehr als schon in Basel. Die Intensität ist auf jeden Fall höher als in der Schweiz. Es ist der richtige Schritt, um nach England zu kommen.“

Liga härter, individuelle Klasse besser

Eines seiner Traumziele namens Premier League hat Dragovic mit diesem Transfer natürlich auch nicht aus den Augen verloren, aber der eine Schritt folgt dem anderen. Wie mit Basel nach der Austria.

Nun sagt der zentrale Defensivspieler: "Die Liga ist viel härter, die individuelle Klasse unserer Spieler ist auch höher. Es ist eine neue Aufgabe und ich möchte mich beweisen.“

Das kann der rot-weiß-rote Exportschlager unter einem prominenten Trainer mit Österreich-Bezug tun. Oleg Blochin, bis 2012 ukrainischer Teamchef, spielte im Winter seiner Karriere noch bei Vorwärts Steyr.

„Er ist eine Legende, er hat viel geleistet und jeder hat Respekt. Ein sehr großer Trainer", schwärmt Dragovic. So wie von Kiew, seiner neuen sportlichen Heimat.

 

Bernhard Kastler