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Anderlechts Supertalente: Praet und Bruno

Anderlechts Supertalente: Praet und Bruno

Belgische Talente schießen aus dem Boden wie Pilze. Kaum taucht eines auf, spricht Fußball-Europa schon wieder über das nächste.

„Schaut euch die Anzahl guter Spieler an, die das Land kürzlich hervorbrachte. Vielleicht müssen wir uns mehr mit dieser Liga beschäftigen“, bemerkte Arsene Wenger unlängst und sprach damit Namen wie Christian Benteke (Aston Villa), Eden Hazard (Chelsea) oder Axel Witsel (Zenit St. Petersburg) an.

Der Talentestrom aus der Pommes-Nation scheint einfach nicht abzureißen. Bei Anderlecht spielen sich momentan die nächsten zwei Wunderkinder ins Rampenlicht: Dennis Praet und Massimo Bruno.

Der belgische Iniesta

Vor allem die Leistungen des 18-jährigen Praet lassen die Fans des belgischen Rekordmeisters mit der Zunge schnalzen. „Dennis spielt wie Iniesta. Er hat eine gute Technik, schirmt den Ball gut ab und verfällt nie in Panik“, streut Teamkollege Tom De Sutter dem offensiven Mittelfeldspieler Blumen.

Auch sonst ähnelt Praet dem Barcelona-Star. Einerseits präsentiert er sich abseits des Platzes ähnlich bescheiden wie der ruhige Spanier. „Ich versuche auf dem Boden zu bleiben. Deswegen verbringe ich viel Zeit mit meinen Freunden aus der Kindheit. Das ist genau das, was ich brauche“, meint Praet gegenüber „FIFA.com“.

Andererseits erinnert der Teenager aus Leuven auch vom Körperbau an den spanischen Weltmeister. Mit 70 kg bei einer Größe von 1,79 m gehört er zu den Schmächtigeren seiner Zunft. Dessen ist er sich jedoch bewusst: „Ich weiß, dass ich noch an Muskelmasse zulegen sollte. Aber gleichzeitig muss ich meine Schnelligkeit und meinen Antritt konservieren.“

Siegeslauf dank Youngsters

Praet stieg im Laufe der Saison zum Stammspieler bei Anderlecht auf. Angeführt vom Youngster startete der RSC einen beeindruckenden Lauf von elf Siegen in Folge. So erspielte sich die Mannschaft von John van den Brom einen Acht-Punkte-Vorsprung in der Jupiler Pro League.

Im Gegensatz zum Beginn der Saison, als es sportlich nicht nach Wunsch lief, hat der niederländische Coach nun die Qual der Wahl. Bei der stark besetzten Offensive mit Hochkarätern wie Milan Jovanovic (Ex-Liverpool) oder Dieumerci Mbokani (Ex-Wolfsburg), muss deswegen auch Praet mittlerweile manchmal auf der Bank Platz nehmen. Zumal mit Massimo Bruno noch ein anderes Supertalent groß aufspielt.

Auf der rechten Flanke daheim: Massimo Bruno

Dribbelstark und torgefährlich

Im Gegensatz zu Praet kommt der dribbelstarke Bruno nicht zentral, sondern am rechten Flügel zum Einsatz. Der 19-Jährige machte sein Debüt in der Champions-League-Qualifikation gegen AEL Limassol. Als Joker in der 74. Minute eingewechselt, legte er wenig später das entscheidende Tor zum 2:0 auf. Es brachte Anderlecht in die Champions League.

Überhaupt scheint Bruno in seiner Entwicklung momentan ein Stück weiter zu sein als Praet. Nicht nur, weil er in der Liga bereits zehn Scorerpunkte (fünf Tore und fünf Assists in 22 Spielen) am Konto hat. Auch athletisch präsentiert sich der torgefährliche Flügelstürmer in seiner Entwicklung gereifter.

Wann folgt der Schritt zum Top-Klub?

Ein Wechsel in diesem Sommer würde aber vermutlich für beide Supertalente zu früh kommen. Schließlich spielen sowohl Praet als auch Bruno heuer erst ihre erste volle Profi-Saison. Früher oder später werden sie es jedoch ehemaligen Klub-Kollegen, wie Vincent Kompany oder Romelu Lukaku nachmachen.

Denn die Scouts der europäischen Spitzenklubs haben die beiden schon länger am Zettel, gewann Anderlecht doch angeführt von Praet und Bruno 2011 den prestigeträchtigen AEGON Future Cup. Gegner wie Bayern München, Ajax Amsterdam oder Fluminese ließen die Belgier hinter sich. Zum Spieler des Turniers wurde ein gewisser Dennis Praet gewählt.

Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ganz Fußball-Europa über die nächsten belgischen „Pilze“ spricht.

Jakob Faber