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Derby spaltet Manchester

Derby spaltet Manchester

Carlos Tevez entschied sich im Sommer 2009 dazu, Manchester United zu verlassen.

Als wenig später bekannt wurde, dass sein neuer Arbeitgeber ausgerechnet Lokalrivale Manchester City heißt, wurde er auf eigenartige Weise begrüßt.

Fans der Citizens enthüllten ein Plakat, auf dem die Aufschrift „Welcome to Manchester“ zu lesen war.

Was auf den ersten Blick seltsam anmutet, erklärt in wenigen Worten die Situation vor dem Stadt-Derby.

City als Stadt-Team

Während United im Stadtteil Trafford beheimatet ist, sieht sich City als einziger im Gebiet Manchester ansässiger Klub gerne als Repräsentant der gesamten Stadt.

Diese Grundeinstellung der Fans ändert sich auch vor dem 161. Duell nicht wirklich. Was allerdings neu ist, ist die Ausgangssituation.

Zum ersten Mal seit etlichen Jahren treffen die „Citizens“ im Old Trafford als Tabellenführer auf den Stadtrivalen.

Nach acht Spieltagen hält die Elf von Trainer Roberto Mancini mit sieben Siegen und einem Unentschieden bei beeindruckenden 22 Punkten. Ebenso noch ungeschlagen ist der amtierende Meister, aber eben mit zwei Punkten weniger auf Rang zwei.

Ferguson plötzlich kleinlaut

„City ist ein kleiner Klub mit einer kleinkarierten Mentalität“, tönte United-Trainer Alex Ferguson noch vor zwei Jahren. Vor dem Duell am Sonntag (ab 14:30 Uhr im LIVE-Center) klingt das schon ganz anders.

Der Trainer-Sir spricht vor der von britischen Medien zum „Spiel des Jahres“ hochstilisierten Begegnung vom „größten Manchester-Derby“ seiner 25-jährigen Laufbahn.

„Wir sind die Nummer eins und unser Ziel ist es, auf dieser Position zu verbleiben“, erklärt City-Mittelfeldspieler Nigel de Jong.

Statistik spricht gegen City

Die exzessive Einkaufspolitik des Klubs von Besitzer Mansour bin Zayed Al Nahyan scheint nach drei Jahren endlich die erhofften Früchte zu tragen.

Trotz Topform spricht die Statistik klar gegen City. Von den letzten zehn Stadtduellen gingen lediglich zwei an die „Sky Blues“,  allerdings gelangen beide Siege nur im Cup. Auch die Gesamtbilanz spricht
klar für die „Red Devils“.

Alle hassen Tevez

Trotz aller Rivalität haben die beiden Klubs aus Manchester dieser Tage ein verbindendes Element: Die Abneigung gegen Carlos Tevez.

Dass der Argentinier einst von United zu City wechselte haben ihm viele Fans des Rekordmeisters nie verziehen,  nach seinen zahlreichen Eskapaden ist der Torjäger auch bei Anhängern des aktuellen Liga-Leaders unten durch.

Das brachte den Wettanbieter „Betfair“ auf eine ungewöhnliche Idee. Ein blau-roter Müllwagen mit dem Shriftzug „Trash Your Tevez Shirt“ wird am Sonntag durch die Stadt touren.

Fans beider Klubs sind dazu angehalten das Dress des in Ungnade gefallenen Stars in einen Container zu hauen. Das Ganze wäre sogar für einen guten Zweck:  Die auf diesem Weg losgewordenen Tikots kommen argentinischen Wohltätigkeitsorganisationen zugute.

 

Christian Eberle/Máté Esterházy