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Jubel und Kritik nach Arsenals viertem Platz

Jubel und Kritik nach Arsenals viertem Platz

Die Kicker von Arsenal haben am Sonntag nach der letzten Runde in der englischen Premier League ausgelassen gefeiert.

Die Truppe von Chefcoach Arsene Wenger hatte aber nicht nach acht Jahren wieder einmal eine Trophäe in der Hand, sondern nur Platz vier und damit den Champions-League-Qualifikations-Platz in der Tasche.

Dank eines starken Saison-Endspurts besteht die Aussicht auf die 16. Champions-League-Teilnahme in Serie.

In die Jubeltrubelheiterkeit mischten sich allerdings auch kritische Stimmen wie die von Arsenal-Promi-Fan und TV-Moderator Piers Morgan. "Kein Manchester-United-Team würde es jemals feiern, Vierter zu werden. Das ist der Unterschied", twitterte Morgan.

Wenger ignoriert Promi-Kritik

Coach Wenger, der ein Top-Vier-Finish gerne mit einem Titelgewinn auf eine Stufe stellt, ließ sich und seinen chronisch titellosen "Gunners" indes keineswegs die Freude nehmen.

"Das ist eine der besten Truppen, die ich in meinem Leben gehabt habe", sagte der Franzose.

Er pries die "Kombination aus Einstellung und Qualität", mit der seine Kanoniere zuletzt 26 von 30 möglichen Punkten geholt hatten und am Ende einen Punkt vorm Erzrivalen Tottenham landeten.

Kein Aderlass zu erwarten

Als Schlüsselmoment der Saison-Rettung nannte der so viel gescholtene 63-Jährige das 2:0 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Bayern München.

Und Mut macht Wenger, dass endlich einmal kein Leistungsträger den Verein verlässt und zudem noch Zugänge angekündigt sind.

Als dringend benötigter Stoßstürmer soll Real Madrids Gonzalo Higuain auf Arsenals Wunschzettel stehen.

Koscielny à la Müller

Das Tor des Tages beim finalen 1:0 bei Newcastle United erzielte Innenverteidiger Laurent Koscielny per eingesprungenem Seitfall-Volley (52.), den die "Daily Mail" "Gerd Müller-like" nannte.

Für Tottenham war der einmal mehr von Gareth Bale sichergestellte 1:0-Last-Minute-Heimerfolg gegen Sunderland und ein neuer Punkterekord (72) zu wenig, der Club muss sich mit der Europa League zufriedengeben.

Emotionale Szenen nach Fergusons 1500. Spiel

Stiller Abschied von Benitez

Die letzte Premier-League-Runde stand ganz im Zeichen der Abschiede.

Der ungeliebte Chelsea-Coach Rafael Benitez hat nach dem 2:1-Heimsieg gegen Everton und dem Erreichen des dritten Rangs seine "Interims-Mission" erfüllt.

Vier Tage nach dem Europa-League-Triumph verzichtete er trotzdem auf eine Ehrenrunde an der Stamford Bridge.

Die Klub-Ikonen Frank Lampard und John Terry erwähnten den Spanier in ihren Publikumsansprachen mit keiner Silbe.

Legenden sagen Goodbye

Als Spieler sagten Englands ewiges Stürmer-Babyface Michael Owen von Stoke City, Liverpool-Abwehrspieler Jamie Carragher und ManUniteds Mittelfeld-Legende Paul Scholes am Sonntag endgültig "Goodbye".

Und last but not least erlebte Alex Ferguson sein 1.500. und letztes Match als United-Coach.

Seine längst zum 20. Mal als souveräner Meister feststehenden "Red Devils" bescherten dem 71-Jährigen ein 5:5 (3:1) bei West Bromwich Albion zum Abschied.

"Emotional, sehr emotional"

Der Titelträger gab dabei in der Schlussphase eine 5:2-Führung noch aus der Hand. "Dieses Spiel wird unserem Boss in Erinnerung bleiben. Es ist möglicherweise das erste Mal gewesen, dass United 5:2 vorne war und nicht gewonnen hat", sagte Stürmer Javier Hernandez.

Ferguson verweigerte in gewohnter Manier die Pressekonferenz nach der Partie. Ein Sky-TV-Team erhaschte von Sir Alex trotzdem drei Worte.

Wie's denn gewesen sei? "Emotional, sehr emotional." Sein Nachfolger steht mit David Moyes schon bereit, seine Everton-Ära endete am Sonntag mit einer Niederlage auswärts gegen Chelsea.